Ice Tigers siegen bei Open-Air-Premiere vor 50.000 FansDEL Winter Game: Nürnberg - Berlin 4:3
Und noch etwas war neu: Da es permanent nieselte, fand eine Regelung Anwendung, die es sonst nur in den unteren Ligen gibt. Dort, wo es noch ganz regulär Freiluft-Stadien gibt. Nach zehn Minuten im letzten Drittel wurden noch einmal die Seiten gewechselt. „Das ist schon recht schwierig“, sagte Berlins André Rankel. „Es fehlt der Grip am Schläger. Der rutscht schon einmal weg.“ Sechs Grad und Regen sind nicht die besten Voraussetzungen für ein Eishockeyspiel. So war der Wettergott der einzige, der nicht so recht mitspielte, bei einem bemerkenswerten und ansonsten gelungenen Eishockeyereignis. „Das Wetter ist, äh…., scheiße“, sagte Nürnbergs Trainer Bengt-Åke Gustafsson schon vor dem Spiel. „Du musst hart passen. Mit soft passen geht gar nichts“, sagte daher auch der Berliner Florian Busch.
Um 16.37 Uhr begann das Spiel der beiden Teams. Und schon in der fünften Minute hätte es auch gut und gerne einen Penalty geben können, als James Sharrow den Nürnberger Connor James foulte. Es gab aber nur zwei Minuten. Die Eisbären zeigten sich gerade im ersten Drittel sehr konteranfällig, verbuchten aber selbst zumindest einen Pfostenschoss. Dennoch dauerte es bis zur 33. Minute, ehe das erste Freiluft-Tor fiel. Das hatte es aber auch in sich: In Überzahl schloss Connor James eine schnelle Passstafette zum 1:0 für die Gastgeber ab. Und James hatte sogar die Chance zum 2:0. Stattdessen landete aber kurz darauf ein verdeckter Schuss von Florian Busch zum 1:1 für Berlin im rechten Winkel – und das Ganze in Unterzahl und zwei Sekunden vor der zweiten Pause.
Die Nürnberger jedoch zeigten sich nicht geschockt. Nur 125 Sekunden waren im letzten Drittel gespielt, als sich die Ice Tigers die Scheibe erkämpften. Ein Pass zurück, Tim Schüle zieht trocken ab – 2:1. Aber apropos geschockt. Dieses Gefühl kannten die Eisbären offenbar auch nicht. Nur 27 Sekunden später erarbeitete sich André Rankel den Puck und glich das Spiel erneut aus. Kurios war das 3:2 durch Patrick Reimer. In der 47. Minute schnappte er sich die Scheibe nach dem Bully und schoss von hinter dem Tor Eisbären-Goalie Rob Zepp von hinten an – und der Puck landete zum 3.2 im Netz. Die Entscheidung besorgte Jason Jaspers mit dem 4:2 (54.) per Direktabnahme. Mit sechs Mann erzwang Berlin 47 Sekunden vor Schluss den 3:4-Anschluss durch Travis James Mulock. Letztlich blieb es aber beim Nürnberger Sieg.
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Tore:
1:0 (32:42) Connor James (Steven Reinprecht, Yan Stastny/5-4)
1:1 (39:58) Florian Busch (4-5)
2:1 (42:05) Tim Schüle (Dusan Frosch, Eric Chouinard)
2:2 (42:32) André Rankel
3:2 (46:19) Patrick Reimer (Yan Stastny)
4:2 (53:47) Jason Jaspers (Ryan Bayda, Steven Reinprecht)
4:3 (59:13) Travis James Mulock (6-5)
Strafen: Nürnberg 6, Berlin 6
Zuschauer: 50.000
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