Ice Tigers: Playoff-Heimrecht greifbar nahe

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Mit einem verdienten und ungefährdeten 4:1
(0:0,3:1,1:0)-Heimerfolg gegen die Hannover Scorpions haben sich die Nürnberg
Ice Tigers am vorletzten Spielwochenende der DEL-Hauptrunde beste
Ausgangschancen für das Playoff-Heimrecht im Viertelfinale geschaffen und sind
gleichzeitig durch Frankfurts Niederlage in Kassel auf den zweiten Tabellenplatz
vorgerückt. Mit der Nachholpartie am kommenden Dienstag gegen Iserlohn im
Rücken stehen die Chancen auf ein Heimspiel am 10. März sehr gut, schon jetzt
ein großer Erfolg für die stark verjüngte Nürnberger Truppe und ein
Verdienst von Trainer Greg Poss.
Auch gegen die Scorpions ließen die Ice Tigers
nichts anbrennen und dominierten die Partie. Spieler des Abends war Liam Garvey,
der am Freitag noch kurzzeitig bewusstlos in Augsburg vom Eis getragen werden
musste, sich aber voll in den Dienst der Mannschaft stellte und seine beiden
ersten Saisontore erzielte. "Garvey hat Charakter gezeigt", lobte Poss
nach Spielschluss. Vor allem im ersten Drittel, als die dezimierten Gäste noch
konditionell und kräftemäßig mithalten konnten, war die Partie ausgeglichen.
Im zweiten Drittel eröffnete Thomas Greilinger den Torreigen. In Überzahl
wurde er von Julien vorbildlich bedient und hatte wenig Mühe einzunetzen. Nur
70 Sekunden später war Liam Garvey mit einem Schlenzer von der blauen Linie
erfolgreich. Kurios war der dritte Ice Tigers Treffer, als die Scheibe für
Gästekeeper Rohde unglücklich von der Bande abprallte und frei vor dem leeren
Scorpionstor liegen blieb. Vitalij Aab hatte keine Mühe zu vollstrecken. Eine
101-sekündige doppelte Überzahl nutzten die Gäste kurz vor Drittelende zum
Anschlusstreffer und hatten im weiteren Verlauf dieser Situation sogar die
Chance weiter zu verkürzen.
Im Schlussabschnitt war die Partie gelaufen.
Garveys zweiter Treffer mit einem strammen Schlagschuss stellte nur mehr einen
Bonus dar. Die Gäste versuchten angesichts ihrer dünnen Personaldecke das
Ergebnis zu halten. Die Ice Tigers hatten viel Spaß die Scheibe laufen zu
lassen, aber nicht mehr den nötigen Biss, um erfolgreich zu sein. Also ein
lockerer Aufgalopp in die entscheidenden Wochen. "Im ersten Drittel waren
wir gut, aber nach den beiden schnellen Gegentoren war Nürnberg klar besser.
Man hat den Unterschied deutlich gesehen zwischen einem gut besetzten und fast
kompletten Team und unserer Rumpftruppe", so Gunnar Leidborgs treffende
Analyse. Für Greg Poss war vor allem das Tempo seiner Mannschaft wichtig:
"Wir waren 60 Minuten schnell unterwegs. Das ist wichtig, um in den
Playoffs erfolgreich zu sein."
In die Herzen der Nürnberger Zuschauer spielte
sich einmal mehr Neuzugang Adam Spylo, der diesmal weniger wegen seiner harten
Checks auffiel, sondern einige gute Aktionen hatte. Auch als er sich nach
Spielende mit entblößtem Oberkörper in Bodybuilder-Posen vom Publikum
verabschiedete, kam gut an. Schon vor der Partie waren die Playoff-Trikots von
Spylo ausverkauft.
Tore:
1:0 (28.40) Greilinger (Julien, Aab) 5:4
2:0 (29.50) Garvey (Jiranek, Rumrich)
3:0 (35.31) Aab (Petermann, Lehoux) 5:4
3:1 (37.12) Bombis (Christian, Frylen) 5:3
4:1 (45.14) Garvey (Jiranek, Stastny)
Zuschauer:5.877
Strafen: Nürnberg 10 min. - Hannover 12 min.
Schiedsrichter: Awizus