Ice Tigers: Playoff-Auftakt ohne Happy-end - 3:4 gegen Köln
Zittersieg gegen HuskiesTrotz einer starken kämpferischen Leistung und viel Moral mussten sich die
Nürnberg Ice Tigers zum Auftakt der Playoff-Viertelfinalserie den Kölner Haien
mit 3:4 geschlagen geben. Drei unaufmerksame Minuten im Mittelabschnitt kosteten
den dezimierten Ice Tigers letztendlich das Spiel.
Von Beginn an zeigten sich die Ice Tigers hellwach und dominierten den ersten
Abschnitt deutlich. Unterstützt durch viele Strafzeiten der undisziplinierten
Haie kamen schon früh Fical, Polaczek und Brennan zu guten Gelegenheiten.
Erneut in Überzahl hätte Martinec das 1:0 machen müssen, aber auch er
verpasste. Für die Haie tauchte lediglich Adduono einmal gefährlich vor Labbé
auf, allerdings in Unterzahl. Ein deutliches Chancenplus, aber keine Tore, so
das erste Fazit aus Nürnberger Sicht. Die Haie erweckten den Eindruck, als
wollten sie erst einmal zusehen, was auf sie zukommen würde.
Das änderte sich im Mittelabschnitt: Innerhalb von 173 Sekunden zeigten die
Haie-Stürmer wie man es besser macht. Kurz und trocken verwerteten sie eiskalt
ihre Gelegenheiten, wobei die Nürnberger Defensive nicht den aufmerksamsten
Eindruck hinterließ. Neuzugang Alinc und vor allem Ciernik und McLlwain zeigten
warum sie in Köln viel Geld verdienen. Dömes Abfälscher zum 1:3 weckte zwar
noch einmal die Lebensgeister in der Arena, aber zu enttäuschend war der
Spielverlauf für die im ersten Drittel dominierenden Ice Tigers. zumal noch
Bill Lindsay am Innenpfosten scheiterte.
Ein Doppelschlag zu Beginn des Schlussabschnitts brachte dann aber doch den
Ausgleich und das Spiel hatte von nun an höchste Intensität und viele
Emotionen. Ein Pollock-Hammer bei doppelter Überzahl und kurz darauf Matt
Davidson aus spitzem Winkel glichen die Partie aus. Jetzt wackelten die Haie,
aber zwei Strafzeiten gegen Beardsmore und Periard ermöglichten den Haien den
Siegtreffer. Gerade als die erste Strafe abgelaufen war, hämmerte Lasse Kopitz
den Puck in den Winkel. Der Bruchteil einer Sekunde fehlte den Ice Tigers, um
Kopitz rechtzeitig am Schuss zu hindern.
Die Ice Tigers versuchten zwar noch einmal alles und Martinec hatte zweimal den
Ausgleich auf dem Schläger, aber Pech im Abschluss. Auch bei einem weiteren
Überzahlspiel und in den letzten 78 Sekunden mit dem sechsten Feldspieler für
Labbé wollte die Scheibe nicht mehr über die Linie. Letztendlich liefen die
Ice Tigers im ganzen Spiel den verpassten Möglichkeiten aus dem ersten Drittel
nach. Die Haie zeigten kurzzeitig ihre Effizienz vor dem Tor, was zum Sieg
ausreichte.
Für Hans Zach war es das "erwartet schwere Spiel". "Nach dem
Ausgleich haben wir gottseidank das 4:3 gemacht, aber wir werden uns sicher noch
ein paarmal in Nürnberg sehen" so der ehemalige Bundestrainer. Für Benoit
Laporte waren selbstverständlich die verpassten Gelegenheiten im ersten Drittel
der Schlüssel zur Niederlage: "Wenn man in einem Drittel vier
Überzahlspiele nicht nutzt, und noch dazu einmal das leere Tor nicht trifft,
kann man in den Playoffs nicht gewinnen", analysierte der Frankokanadier.
Tore:
0:1 (26.48) Alinc (Lindsay, Schlegel) 4:4
0:2 (28.10) Ciernik (Lüdemann, McLlwain)
0:3 (29.41) McLlwain (Lewandoswki, Julien)
1:3 (32.51) Döme (Petermann)
2:3 (43.33) Pollock (Döme) 5:3
3:3 (44.24) Davidson (Periard) 5:4
3:4 (47.13) Kopitz (Schlegel, Lewandowski) 5:4
Strafen: Nürnberg 22 min. - Köln 30 min. plus 10 min. Hicks
Schiedsrichter: Dahle
Zuschauer: 5349