Ice Tigers: Mit Spylo gegen Frankfurt

Aufgrund mehrerer verletzungsbedingter Ausfälle haben sich die Nürnberg Ice Tigers kurz vor Transferschluss mit Adam Spylo (25/zuletzt Wölfe Freiburg) personell verstärkt. „Adam ist ein ehrlicher Arbeiter, der hart kämpft und sich auch nicht scheut, einmal die sogenannte Drecksarbeit zu übernehmen", sagte Manager Otto Sykora.
Der Deutsch-Kanadier hatte gestern bereits am freiwilligen Training teilgenommen
und absolvierte am heutigen Donnerstag sein erstes komplettes Trainingsprogramm
mit der Mannschaft. Dabei konnte er die sportliche Leitung überzeugen.
Durch die Verpflichtung Adam Spylos kommen jedoch keine zusätzlichen
wirtschaftlichen Belastungen auf die Ice Tigers zu – der Spieler wird extern von
einem Gönner der Ice Tigers finanziert. Spylo erhält einen Arbeitsvertrag für die
Monate Februar und März. Bei einem Weiterkommen der Ice Tigers in den dann
folgenden Playoffs verlängert sich sein Vertrag automatisch für die jeweilige Runde.
Mit Christian Schönmoser und Josef Menauer (je Kreuzbandriss) fehlen den
Nürnberg Ice Tigers bereits seit mehreren Wochen zwei Spieler, die aufgrund ihrer
Verletzung in dieser Saison auch nicht mehr zum Einsatz kommen werden. Zudem
fällt mit Benjamin Barz (Kieferbruch) ein weiterer Spieler für die nächsten sechs
Wochen aus, und Vitalij Aab droht kommenden Dienstag bei Dr. Wolfgang Eichhorn
(Straubing) eine Knie-Operation.
Wie lange Trainer Greg Poss dann auf den Stürmer verzichten muss, ist derzeit noch
ungewiss. Aufgrund der angespannten personellen Situation sahen sich die Nürnberg
Ice Tigers gezwungen zu reagieren und entschieden sich für eine Verpflichtung Adam
Spylos. Der Rechtsaußen wird in Nürnberg die Trikotnummer 9 tragen und soll bereits
beim Top-Spiel gegen die Frankfurt Lions (Freitag, 19.30 Uhr) in der Arena sein
Debüt geben.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Bevor die komplette Tiger-Meute am Freitag in
der Nürnberger Rockfabrik mit den Fans wieder eine fröhliche After-Game-Party
feiern kann, muss sich die Mannschaft von Trainer Greg Poss in der heimischen
Arena ab 19.30 Uhr erst einmal mit dem Tabellenzweiten Frankfurt Lions
auseinandersetzen. Und das, wissen Poss und Manager Otto Sykora, wird ein
„verdammt hartes Stück Arbeit".
Spielen die Hessen doch eine sensationelle Saison, und dies auf einem konstant
hohen Level. Davon konnten sich auch die Noris-Cracks überzeugen. Drei Spiele
bestritten die beiden Teams, und alle drei endeten mit einem Frankfurter Sieg. Und:
Sollte den Lions morgen der vierte Streich gelingen, könnten sie bei nur zwei
Punkten Rückstand die spielfreien Berliner Eisbären
wieder von der Pole-Position verdrängen. Allerdings
werden die Ice Tigers alles unternehmen, um das zu
verhindern. Denn Nürnberg braucht jeden Punkt, um
sich die Endrunden-Teilnahme zu sichern, wie
Chefcoach Poss nach dem 4:3-Penaltysieg gegen
Krefeld letzten Dienstag deutlich gemacht hat.
Mannheim, Köln, Berlin und Hamburg waren die
Teams, denen die meisten Experten zu Saisonbeginn
den Titelgewinn zutrauten. Den letztjährigen
sportlichen Absteiger aus Frankfurt hatte keiner auf
der Rechnung. Nur Eisbären-Trainer Pierre Pagé
prophezeite damals: „Es wird ein Überraschungsteam geben." Fakt jetzt: Neben
Spitzenreiter Berlin sind die hessischen Löwen der am meist gehandelte Nachfolger
des noch amtierenden DEL-Champions Krefeld.
Am Main will man jedoch davon nichts wissen. Die allgemeinen Lobeshymnen hört
man zwar gerne, aber sowohl Lions-Manager Lance Nethery (als Trainer mit
Mannheim dreimal Meister) als auch Chefcoach Rich Chernomaz (führte 2002 die Kölner Haie zum Titel) üben sich in Bescheidenheit und Tiefstapelei und geben stets
zu Protokoll: „Das Ziel ist für uns das Erreichen der Playoffs."
Angesichts der nackten Zahlen – 29 Siege (25 in der regulären Spielzeit, vier
Penaltyerfolge) 151 erzielte Treffer, 86 Punkte und Rang zwei – ist die Endrunde für
die Hessen perfekt. Zumal mit Patrick Lebeau der Top-Scorer der Deutschen
Eishockey-Liga (21 Tore, 39 Vorlagen) für Frankfurt stürmt. Und bis auf den wegen
einer Spieldauer-Disziplinarstrafe gesperrten David Gosselin sind alle Lions-Cracks
gegen die Ice Tigers an Bord.