Ice Tigers lassen Eisbären keine Chance
Im Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga behielten die Sinupret Ice Tigers am Sonntagnachmittag gegen Tabellenführer Eisbären Berlin mit 8:3 deutlich die Oberhand. Durch den Erfolg hat sich der Abstand zu den Hauptstädtern auf vier Punkte reduziert. Die verletzungsbedingt
stark dezimierten Eisbären offenbarten zudem eklatante Defensivprobleme und
hatten in Keeper Youri Ziffzer zumindest in der Anfangsphase einen unsicheren
Akteur in ihren Reihen.
Die Ice Tigers waren von Beginn an hellwach und setzten mit deutlicher
Körpersprache die Eisbären sofort unter Druck. Schon nach 40 Sekunden
scheiterte Ahren Spylo zweimal aussichtsreich. Kurz darauf kratzte Ziffzer mit
letzter Mühe einen Polaczek-Schuss aus dem Winkel, aber drei Sekunden vor
Ablauf der ersten Strafe gegen Braun fiel das längst fällige 1:0. Björn Barta
schaltete am schnellsten und bugsierte die Scheibe mit der Rückhand über die
Linie. Mit Höllentempo legten die Ice Tigers nach: Savage mit einem durchaus
haltbaren Direktschuss traf nur 44 Sekunden später zum 2:0.
Auch das 3:0 von Periard aus halblinker Position
schien haltbar und man fragte sich, ob Trainer Don Jackson nicht besser daran
täte, den armen Ziffzer schon so früh zu erlösen. Angesichts der 13 Gegentore
aus den letzten beiden Partien, schienen weitere Einschüsse unvermeidbar. Dies
sollte sich bestätigen. Zunächst demonstrierten die Eisbären aber ihre
Offensiv-Stärken. Zwei überflüssige Strafen gegen Polaczek und Brown nutzten
Felski und Walker mit abgefälschten Schüssen jeweils in Überzahl zum
schnellen Anschluss. Danach beruhigte sich das Geschehen ein wenig, aber Savages
zweiter Treffer nach einem Abpraller von der Bande stellte den Zwei-Tore Abstand
wieder her. Allerdings war dem Treffer wohl einige Zeit vorher ein Nürnberger
Abseits vorausgegangen, ohne dass die Scheibe die Angriffszone wieder verließ.
Im Mittelabschnitt agierten beide Teams dann wesentlich disziplinierter. Die
Eisbären waren mit Geschwindigkeit in der Offensivzone und schnellem Spielaufbau bemüht den Spielstand
zu verbessern. Nürnberg stand solide, wartete auf Konterchancen und wollte
weitere Strafen vermeiden. Ein Doppelpack kurz vor der zweiten Pause brachte
dann die Entscheidung. Bartas zweiter Treffer und Greg Leeb im Nachschuss
ließen die Stimmung in der gut gefüllten Arena fast überkochen.
Auch der Schlussabschnitt begann für die Ice Tigers perfekt: Schon nach 32
Sekunden enteilte Ahren Spylo und erzielte nach zuletzt vier torlosen Spielen
seinen 30. Saisontreffer. Gleichzeitig war es der 20. Gegentreffer für die
Berliner in den letzten drei Partien - ein deutliches Zeichen dafür, wo es
beim Tabellenführer derzeit mangelt. Und es kam noch schlimmer, Greg Leeb traf zum 8:2. Den
Schlusspunkt setze dann Mark Beaufait, der zuvor noch - ebenso wie Polaczek am
Torgestänge - gescheitert war.
Gästetrainer Don Jackson sah sein Team endgültig "am Tiefpunkt der
Saison" angelangt. Benoit Laporte nahm Gästekeeper Ziffzer ein wenig in
Schutz: "Er hatte es verdammt schwer heute, weil unsere Stürmer von Anfang
an sehr heiß waren." "Insgesamt war es ein sehr gutes Eishockey-Spiel
von zwei Mannschaften mit viel Tempo", so Laporte weiter.
Durch den Sieg der Haie in Frankfurt und den Nürnberger Erfolg sind die vier
Top-Mannschaften der Liga nun noch enger zusammengerückt. Insgesamt nur fünf
Punkte trennen nun die Eisbären vom Vierten Köln.
Die Ice Tigers haben bereits am Dienstag das nächste Heimspiel. Gegen
Augsburg (Beginn: 19.30 Uhr) haben die Nürnberger nach der 3:6-Niederlage vor
kurzem noch eine Rechnung offen.
Tore:
1:0 (05.49) Barta (Carter, Brennan) 5:4
2:0 (06.33) Savage (Swanson)
3:0 (07.19) Periard
3:1 (08.20) Felski (Ustorf) 5:4
3:2 (09.39) Walker (Roach, Beaufait) 5:4
4:2 (12.07) Savage (Brennan, Swanson) 5:4
5:2 (36.33) Barta (Brennan, Periard)
6:2 (38.51) Leeb (Spylo)
7:2 (40.32) Spylo
8:2 (47.03) Leeb (Cespiva, Keller)
8:3 (54.19) Beaufait (Mulock, Baxmann)
Strafen: Nürnberg 8 min. - Berlin 6 min.
Schiedsrichter: Schimm
Zuschauer: 6744
(Foto: Andre Savage trifft per Nachschuss zum 4:2 by www.unser-nuernberg.de)