Ice Tigers können noch gewinnen – Scorpions verlieren die Nerven
Zittersieg gegen HuskiesIm siebten Anlauf gelang den Sinupret Ice Tigers
endlich der erste Playoff-Sieg im zweiten Jahr unter Trainer Benoit Laporte.
Nach dem Sweep der Kölner Haie im Vorjahr, lagen die Nürnberger auch gegen die
Hannover Scorpions nach den ersten zwei verlorenen Partien klar im Rückstand
und mit dem Rücken zur Wand.
In Spiel 3 begannen die Ice Tigers endlich einmal so, wie man es in den
Playoffs von einer ambitionierten Mannschaft erwarten muss. Vor der Partie
hatte Laporte in der Lokalpresse von seiner Mannschaft gefordert, endlich „wie
echte Männer“ zu spielen. Das beherzigten seine Mannen und fuhren in der
Anfangsphase jeden Check zu Ende.
So sehr in dieser Phase jeder Zentimeter Eis umkämpft war, so selten gab es Torchancen
zu notieren. Am gefährlichsten tauchte Thomas Dolak vor dem Nürnberger Tor auf,
aber sein Nachschuss ging drüber (13.).
Auf Nürnberger Seite war es nach gelungener Kombination Scott King, der
kurz vor der ersten Pause die Führung auf dem Schläger hatte.
Im Mittelabschnitt ging der Playoff-Kampf intensiv weiter, beide Teams warteten
auf Fehler des Gegners. Trotz allem waren die Ice Tigers feldüberlegen, aber
ohne wirkliche Gelegenheiten, während die Gäste auf Konterchancen lauerten.
Petr Fical war es dann, der das Eis brach. In Überzahl überwand er Gästekeeper
Jung mit einem nicht unhaltbaren Flachschuss. Die Scorpions benötigten eine
ungerechtfertigte doppelte Überzahl, um dem Ausgleich nahe zu kommen. Der zu
großzügige und oftmals in seiner Beurteilung falsch liegende Schiedsrichter
fiel auf eine dreiste Tapper-Schwalbe herein, was den Gästen 89 Sekunden mit
zwei Mann mehr bescherte. Spätestens jetzt zeigte sich, dass die Gäste trotz
der zwei Siege Nerven zeigten und diese Situation verstreichen ließen.
Im Schlussabschnitt sahen die in den letzten Tagen sehr kritischen Ice Tigers
Fans dann wieder wie so oft während der Vorrunde souveräne Ice Tigers. Justin Mapletoft netzte
freistehend zum 2:0 ein, nachdem die Scheibe unbedrängt durch Jungs Torraum trudelte.
Das 3:0 legte Scott King drei Minuten später nach – in Überzahl.
Jetzt lagen bei den Gästen die Nerven blank. Zuerst checkte Tapper Nürnbergs
Routinier Rich Brennan ohne dass die Scheibe in der Nähe war mit dem Knie.
Brennan musste die Partie beenden und wurde ins Krankenhaus gefahren. Fünf
Minuten vor Spielende schlug Todd Simpson nach einer Spielunterbrechung gegen
Swanson brutal nach, wurde aber vom überforderten Schimm unverständlicherweise
nicht in die Kabine geschickt.
Fair und offen wie man ihn kennt analysierte Hans Zach die Partie und
gratulierte den Ice Tigers zu „einem verdiensten Sieg“. „Es war ein umkämpftes
Spiel, aber Nürnberg war 60 Minuten stark und hat konstant gespielt. Wir haben
Respekt vor der Nürnberger Leistung, so etwas muss man auch anerkennen. Es
waren bis jetzt gute Spiele“, so Zach weiter.
Benoit Laporte sah ein „intensives Playoff-Spiel“. „Heute gab es viele Checks
zu sehen, der Sieg war wichtig für uns. Am Freitag war ich ein bisschen hart zu
unseren Zuschauern, aber ich wollte die Mannschaft schützen. Heute haben wir
zusammen mit unseren Zuschauern gewonnen“, fügte der Frankokanadier dazu.
Tore:
1:0 (32.19) Fical (Mapletoft, Swanson) 5:4
2:0 (46.59) Mapletoft (King, Pollock)
3:0 (49.36) King (Mapletoft, Leeb)5:4
Strafen: Nürnberg 16 min. – Hannover 24 min. + 10 min. Simpson
Schiedsrichter: Schimm
Zuschauer: 5322