Ice Tigers: Knappe Heimniederlage gegen Kassel

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Am dritten Spieltag hat es auch die Nürnberg Ice Tigers erwischt. Durch eine
knappe 3:4-Heimniederlage gegen die Kassel Huskies gingen die Ice Tigers
inklusive Vorbereitung zum ersten Mal nach sechzig Minuten als Verlierer vom
Eis. Zwar waren die Huskies keineswegs das bessere Team, nutzten aber ihre
Chancen konsequenter aus und agierten vor allem ab dem zweiten Spielabschnitt
cleverer als die Gastgeber.
Im ersten Durchgang hatten die Ice Tigers ein deutliches Übergewicht, konnten
aber auch aus einigen Überzahlsituationen wenig Kapital schlagen. Lediglich
eine 5 gegen 3 Powerplaysituation brachte durch Kapitän Tomas Martinec die
verdiente Führung. Kassel hielt sich bis dato zurück und hatte nahezu keine
Offensivaktionen. Glück hatten die Huskies als Austauschschiedsrichter Tomas
Turcan (Tschechien) einem von Firsanovs Schlittschuh abgeprallten Treffer die
Anerkennung versagte.
Dies änderte sich im Mittelabschnitt, in dem die Ice Tigers nicht mehr das
Tempo und das Engagement der Dienstagspartie gegen Augsburg auf das Eis bringen
konnten. So war es kein Wunder, dass die Gäste zum Ausgleich kamen. Dominik
Hammer schlenzte einfach mal aus der Drehung aufs Tor, Svoboda griff daneben und
Hammers erster DEL-Treffer war perfekt. Bei Kassels Führungstreffer war Svoboda
machtlos, als Swanson und Valenti nahezu ungehindert in Unterzahl auf ihn zu
kamen. Der dritte Gegentreffer wurde den Gästen von Pascal Trepanier
maßgerecht serviert. Sein Fehlpass landete direkt auf der Kelle von Tobi
Abstreiter, der geschickt die Führung ausbaute. Zwar konnte Greg Leeb drei
Minuten später den 2:3-Anschlusstreffer markieren, aber die Ice Tigers fanden
nicht zu ihrem Faden und verloren zu häufig die entscheidenden Zweikämpfe.
In den Schlussabschnitt starteten die Huskies mit einer Überzahl, nachdem
Trepanier zehn Sekunden vor der Pausensirene auf die Strafbank wanderte. Dieses
Powerplay nutzten die Nordhessen zum vorentscheidenden vierten Treffer. Mark
Greig lauerte am langen Pfosten und vollstreckte, da es die Ice Tigers trotz
Puckbesitz zuvor nicht schafften, die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu
befördern. Mit der Unterstützung des Publikums kam die Poss-Truppe zwar noch
einmal zurück ins Spiel, aber mehr als zu Trepaniers 3:4 reichte es nicht mehr,
auch wenn gerade in den Schlussminuten der Ausgleich möglich gewesen wäre.
Für Husky-Coach Mike McParland war der erste Saisonerfolg natürlich sehr
wichtig: "Wir standen nach dem ersten Wochenende schon sehr unter Druck.
Wir haben heute die Tore zum richtigen Moment erzielt, hatten aber am Ende auch
etwas Glück", so sein Fazit. Ein Extralob hatte er für seinen
NHL-Neuzugang Nick Schultz übrig, der direkt aus Übersee eingeflogen, noch
ohne eigene Ausrüstung direkt aufs Eis ging und eine vor allem in der Defensive
sehr solide und souveräne Vorstellung ablieferte. Greg Poss musste vor allem
mit dem Auftreten einiger seiner Leistungsträger hadern, die über weite
Strecken nicht zu sehen waren. "Wir haben zwar ok gespielt, aber das ist
nicht genug. Wenn man gewinnen will, muss man besser spielen", so Poss, der
hofft, dass seine "junge Mannschaft aus diesen Fehlern lernt". Unisono
lobten beide Trainer den Auftritt von Gastschiedsrichter Tomas Turcan,
"voll in Ordnung" (McParland) bis "sehr gute Leistung" (Poss)
lauteten die Beurteilungen über den Referee. Einzig Husky-Verteidiger
Dean Melanson macht dem Tschechen viel Arbeit, als er sich fünf Sekunden vor
Spielende völlig überflüssig eine Spieldauerstrafe abholte.
Tore:
1:0 (12.57) Martinec (Green, Tallaire) 5:3
1:1 (22.01) Hammer (Valenti)
1:2 (30.30) Swanson (Valenti) 4:5
1:3 (33.01) Abstreiter
2:3 (36.04) Leeb (Barz)
2:4 (41.13) Greig (Swanson, Drury) 5:4
3:4 (47.50) Trepanier (Kopitz, Leeb)
Strafen: Nürnberg 14 min. - Kassel 25 min. plus 10 min. Greig plus
Spieldauer Melanson
Schiedsrichter: Turcan (Tschechien)
Zuschauer: 4435