Ice Tigers klettern in die Playoff-Ränge - 5:2 gegen Kassel
Zittersieg gegen HuskiesMit einem verdienten 5:2-Erfolg gegen die Kassel Huskies haben sich die
Nürnberg Ice Tigers erfolgreich vom eigenen Publikum in die Länderspielpause
verabschiedet. Am Sonntag müssen die Ice Tigers noch nach Krefeld, ehe der
Spielbetrieb bis zum 15. November ruht.
In den ersten Minuten hatte man schnell den Eindruck als wollten die Ice Tigers
ihren Fans einen schönen Abend bereiten, mit viel Elan und Aggressivität
rollten die ersten Angriffe aufs Kasseler Tor. Mit Glück und Gagé hielten die
Gäste in dieser Phase ihr Netz sauber. Erst nach etwa fünf Minuten konnten
sich die Huskies befreien. Ein Groulx-Hammer in Unterzahl war das erste
Ausrufezeichen der Huskies, aber Labbe`s Fanghand griff sicher zu. In der
Folgezeit war es der Ex-Huskie Christian Retzer, der zweimal gefährlich vor
Gagé auftauchte. Auch Pollock und Methot hatten Gelegenheiten, ehe kurz vor
Drittelende Martin Hlinka fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte. Lediglich
die Chancenauswertung konnte man den Ice Tigers zum Vorwurf machen, ansonsten
lief die Scheibe sehr gut.
Das zweite Drittel begann kurios: Ein Döme-Treffer wurde wegen Foulspiels
zurückgepfiffen und in der folgenden Strafzeit gegen Davidson drückte Pollock
nahezu unbedrängt den Puck über die eigene Linie - 0:1. Das war natürlich
nicht gut fürs das Nervenkostüm der Ice Tigers. Auch die Zuschauer wurden ein
wenig unruhig, da jetzt nach vorne weniger gelingen wollte als noch im ersten
Drittel. Vor allem wollte die Scheibe einfach nicht über die Linie. Ex-Huskie
Brian Swanson war es dann, der diesen Bann endlich brach. Im zweiten Nachschuss
gelang ihm der Ausgleich. Eine Minute später als viele hofften, die Ice Tigers
könnten dieses Momentum zu ihren Gunsten nutzen, stockte den Zuschauern jedoch
der Atem. Sebastian Osterloh nutzte einen Stellungsfehler von Retzer und
überwand Labbè im langen Eck mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:2. Es ging
aber weiter Schlag auf Schlag: Nur 16 Sekunden später war es Döme, der
ebenfalls im Nachschuss aus kurzer Distanz die Scheibe über die Linie
arbeitete. In der Schlussphase des Mittelabschnitts war es dann Tomas
Martinec, der sein Team erstmals an diesem Abend in Führung brachte.
Geschickt zockte er von halblinks Gagé solange aus bis dieser einen kleinen
Schlitz zwischen den Schonern freigab. Martinec zielte genau dorthin - 3:2.
Der Schlussabschnitt begann durchaus verheißungsvoll für die Huskies, die
einige Male für reichlich Verwirrung vor Labbé sorgten. Aber der
frankokanadische Keeper der Ice Tigers, agierte so stark und solide wie nahezu
in jedem der bisherigen 16 Saisonspiele. Die Entscheidung brachte dann ein
dummes Foul von Danny Groulx, der den Nürnberger Acker beim Wechsel vor der Ice
Tigers Bank zu Boden streckte, dass selbst Trainer Bernie Englbrecht nach der
Partie noch nach Worten suchte: "Wir hatten durchaus die Möglichkeit auf
den ein oder anderen Punkt heute, aber wenn man so dumm foult, hat man keine
Chance mehr. In so einer Situation gibt es keinen Grund den Gegner zu
checken", so Englbrecht, der "intern klären" will, ob es eine
Geldstrafe für Groulx geben wird.
Diese fünfminütige Überzahl nutzten die Ice Tigers mit zwei weiteren
Überzahltreffern zum 5:2-Endstand. Leeb mit seinem ersten Saisontreffer und
Swanson krönten das ohnehin starke Powerplay der Nürnberger. Die Zuschauer
freuten sich über fünf Treffer der Heimmannschaft und die Ice Tigers
kletterten erstmals seit Wochen wieder in die Playoff-Ränge. Auch Benoit
Laporte war nach der Partie "sehr, sehr glücklich". "Kassel hat
gut gearbeitet, aber unser Powerplay war heute sehr gut", so der Ice Tigers
Coach, der seiner Analyse noch ein Extra-Lob an die Zuschauer hinterher
schickte: "Endlich hatten wir mal wieder über 60 Minuten eine tolle
Eishockey-Atmosphäre. Auch nach den Rückständen haben wir unsere Fans
gehört, Danke dafür!"
Tore:
0:1 (21.37) Clarke (Nielsen) 5:4
1:1 (29.38) Swanson (Leeb, Pollock) 5:4
1:2 (30.39) Osterloh (Abstreiter, Bertrand)
2:2 (30.55) Döme (Davidson, Swanson)
3:2 (37.40) Martinec (Brennan, Periard) 5:4
4:2 (52.41) Leeb (Döme, Pollock) 5:4
5:2 (54.58) Swanson (Petermann, Schauer) 5:4
Strafen: Nürnberg 4 min. - Kassel 17 min. plus Spieldauer Groulx
Zuschauer: 4238
Schiedsrichter: Piechaczek