Ice Tigers holen einen Punkt gegen Wolfsburg

Ob seine Mannschaft einen Punkt gewonnen oder zwei Punkte verloren hat, war sich der neue Ice Tigers Trainer Peter Draisaitl nach dem Spiel gegen Wolfsburg nicht ganz sicher: "Das kann man so oder so sehen. Die Mannschaft ist jedenfalls geknickt."
Die Grizzly Adams begannen bärenstark und gingen früh in Führung. Furchner traf aus spitzem Winkel. Und die Gäste hätten bis zur ersten Pause durchaus höher führen können.
Als dann Dzieduszycki kurz nach Beginn des Mittelabschnitts per Direktschuss das verdiente 0:2 nachlegte, glaubte seine Mannschaft wohl, es würde so weitergehen wie zuletzt beim 7:0-Erfolg in Iserlohn und schaltete einen Gang zurück.
Die Ice Tigers, die nervös, ängstlich und nach der Niederlagenserie ohne Selbstvertrauen ins Spiel gingen, profitierten davon. Gleich im ersten Überzahlspiel traf Vitalij Aab nach schöner Vorarbeit von Ex-Grizzly Paul Traynor zum Anschluss.
Unverständlicherweise ließen die Gäste noch mehr nach und zogen eine dumme Strafzeit nach der anderen, was die Ice Tigers aber (noch) nicht auszunutzen vermochten. Daniar Dshunussow parierte mehrmals glänzend, war aber bei Pollocks Hammer zu Beginn des letzten Drittels dann doch geschlagen.
Die Ice Tigers kämpften sich verbissen zurück ins Spiel. Auch wenn die Wolfsburger danach das Tempo wieder anzogen, das Unentschieden nach 60 Minuten ging mittlerweile in Ordnung. Die größte Chance zur Entscheidung hatte Björn Barta, aber direkt vor Dshunussow schaufelte er den Puck übers Tor (52.). In den Schlussminuten zogen dann die Gäste nochmal ein regelrechtes Powerplay auf, allerdings ohne dass ein Nürnberger auf der Strafbank saß. Sie wollten wohl zuvor versäumtes nachholen.
In der Verlängerung hatten sie allerdings Glück, dass Nürnberg nicht in der Lage war eine Strafe gegen Armin Wurm zum Sieg auszunutzen. Das Penaltyschießen entschied Tyler Haskins für den Vizemeister.
"Wir haben uns am Anfang gut in die Offensivzone der Nürnberger gearbeitet, aber dann im zweiten Drittel den Faden verloren. Wir haben aufgehört zu laufen, das was uns eigentlich stark macht. Durch einige komische Strafzeiten haben wir das Momentum für die Nürnberger quasi selbst kreiert. Das ist ärgerlich. Das letzte Drittel war ausgeglichen und wir waren im Roulette Penaltyschießen die Glücklicheren", analysierte Gästetrainer Pavel Gross.
Für Peter Draisaitl waren es Kleinigkeiten auf die seine Mannschaft aufbauen kann: "Man hat gesehen was so ein Tor ausmacht. Anfangs haben wir viele leichte und kleine Fehler gemacht. Wolfsburg war optisch eindeutig überlegen, aber wir haben es geschafft nicht viele Großchancen zuzulassen. Nach unserem Tor hat sich die Mannschaft ins Spiel zurückgekämpft und mehr Selbstvertrauen bekommen. Dadurch konnten wir die letzten 40 Minuten mitspielen. Das ist der Weg, den wir gehen müssen. Anders gehts nunmal nicht. Jeder Sportler hat irgendwann in seiner Karriere so eine Phase, wo das Selbstvertrauen fehlt und nicht viel klappt."