Ice Tigers halten Anschluss an die Spitze - 2:0 gegen Ingolstadt

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Nach vielen unglücklichen aber auch deprimierenden Derby-Heimniederlagen
hatten die Nürnberg Ice Tigers diesmal das bessere Ende auf ihrer Seite. Beim
2:0-Sieg gegen Tabellenführer Ingolstadt konnte Ice Tigers Keeper JF Labbé
seinen zweiten Saison-Shutout feiern.
Über weite Strecken war es jedoch ein typisches Nürnberg - Ingolstadt Derby.
Viel Disziplin und Geduld waren gefordert, zudem konnten sich beide Teams lange
auf ihre exorbitant guten Keeper verlassen. Da auch Rookie-Referee Piechaczek
nur selten negativ auffiel, entwickelte sich eine spannende aber torarme Partie
auf gutem Niveau.
Im ersten Drittel hatten die Gäste Vorteile, die die Ice Tigers im
Mittelabschnitt ausgleichen konnten. Wie so oft in der Vergangenheit gegen
Ingolstadt wurde den Zuschauern mit zunehmender Spielzeit bewusst, dass wieder
einmal wohl der erste Treffer über Sieg und Niederlage entscheiden würde. Zu
oft gelang dies in der Vergangenheit den Oberbayern, aber diesmal war es
Francois Methot, der bei angezeigter Strafe das wichtige 1:0 erzielte (52.). Aus
dem Gewühl brachte er irgendwie die Scheibe an Jimmy Waite vorbei.
Fast genau zwei Minuten später war Methot auch am 2:0 maßgeblich beteiligt.
Sein gewonnenes Bully verwertete Christian Laflamme per Schlagschuss von der
blauen Linie durch Freund und Feind hindurch. Über 7000 Zuschauer in der wieder
einmal gut besuchten Arena waren aus dem Häuschen, ob dieser späten Tore der
eigenen Mannschaft.
Auch beide Trainer sahen ein "sehr gutes Eishockeyspiel". "Im
ersten Drittel waren wir läuferisch sehr stark und hatten viel Intensität. Im
Zweiten war Nürnberg etwas besser. Ich wusste schon bald, dass wer das erste
Tor schießen würde, sehr gute Chancen auf den Sieg hat. Nürnberg war in der
entscheidenden Phase vielleicht einen Tick besser und hungriger als wir und hat
deshalb verdient gewonnen", analysierte Gästetrainer Ron Kennedy.
Für Benoit Laporte war es sehr wichtig, endlich den ersten Sieg gegen
Ingolstadt errungen zu haben. "Es war ein typischen Derby zwischen beiden
Mannschaften, die mit viel Disziplin und Struktur spielten. Ähnlich wie in
einem Playoff-Spiel war der erste Treffer sehr wichtig", so der
Frankokanadier, der nach der Partie bestätigte, dass er kurz vor einer
Vertragsverlängerung mit den Ice Tigers steht. "Eigentlich sind wir uns
einig darüber, aber es ist noch nicht offiziell, das soll Herr Frey an die
Öffentlichkeit bringen. Für mich ist vor allem wichtig, dass der Klub im
Rahmen der Möglichkeiten versucht, die Mannschaft soweit es geht zusammen zu
halten, damit sich auch die Fans mehr mit ihrem Team identifizieren
können", erklärte Laporte.
Nach Tomas Martinec sieht es aber wohl so aus, dass auch Felix Petermann seine
Zelte in Nürnberg abbrechen und bei Ex-Tiger Greg Poss in Mannheim anheuern
wird. Andererseits stehen die Ice Tigers scheinbar kurz vor der ein oder anderen
Vertragsverlängerung bei den eigenen Spielern.
Nach dem Sieg über Ingolstadt - dem ersten Heimsieg seit den Playoffs 2004 -
sind die Ice Tigers wohl endgültig das Team der Stunde in der DEL. Die letzten
vier Spiele wurden gegen hochkarätige Konkurrenten gewonnen. Neben Ingolstadt
wurden auch Mannheim, Hamburg, Frankfurt geschlagen, was den Ice Tigers
inzwischen erlaubt auf das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde zu schielen.
Dazu ist der Weg allerdings noch weit, wie der Spielplan der kommenden Woche
zeigt. Am Dienstag kommt mit den DEG Metro Stars der direkte Konkurrent um Platz
4 in die Arena, bevor am Freitag in Ingolstadt das nächste Derby auf dem
Spielplan steht. Und auch Sonntagsgegner Frankfurt (Arena - 14.30 Uhr) gehört
sicher in die unangenehme Kategorie, kämpfen die Hessen derzeit noch verbissen
um die Playoff-Teilnahme.
Tore:
1:0 (51.32) Methot (Leeb, Brennan) 4:4
2:0 (53.40) Laflamme (Methot)
Strafen: Nürnberg 24 min. - Ingolstadt 22 min. + 10 min. Ficenec
Zuschauer: 7040
Schiedsrichter: Piechaczek