Ice Tigers finden wieder einen Weg...

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Die Rückkehr von Krefelds Trainer Martin Jiranek an alte Wirkungsstätte endete mit einem nicht unverdienten Erfolg für die Pinguine. Zwei Drittel lang zeigten die Ice Tigers ihre bis dato schlechteste Heimvorstellung. So schwach starteten die Nürnberger in das Spiel, dass Krefeld nach nur 66 Sekunden mit der bereits dritten guten Torchance durch Endraß in Führung ging. Zwar konnten die Franken durch das gut herausgespielte Powerplay-Tor von Brad Leeb früh ausgleichen (7.), doch Torhüter Adam Svoboda ließ noch im ersten Drittel einen Schuss von Richard Pavlikovsky von der blauen Linie trotz freier Sicht durch die Fanghand rutschen (14.). Es sollte nicht der letzte Fehler des Tschechen bleiben.



Auch im zweiten Durchgang änderte sich wenig an der schwachen Vorstellung der Ice Tigers. Binnen zwölf Sekunden konnten die Rheinländer die Führung ausbauen, nachdem bereits zuvor Stephens noch im ersten Abschnitt bei einem Break eine sehr gute Chance vergeben hatte, weil er den Puck nicht voll traf (18.). Bei doppelter Überzahl und noch zusätzlich angezeigter weiterer Strafzeit, bei der ein sechster Feldspieler allerdings noch nicht auf dem Eis war, erzielte der Ex-Nürnberger Herbert Vasiljevs das 1:3 durch die Schoner von Svoboda. Nur wenig später - Nürnberg war noch immer mit zwei Mann weniger auf dem Eis - ließ Svoboda Blanks Schuss aus halbrechter Position im kurzen Eck passieren (33.).



Im letzten Drittel kamen die Nürnberger deutlich wacher aus der Kabine. Eric Chouinard lief bereits nach wenigen Sekunden allein auf Scott Langkow zu, wurde dabei aber von hinten zu Fall gebracht. Warum Schiedsrichter Hascher nach dieser Szene weder einen Penalty noch zumindest eine Strafzeit gegen die Pinguine aussprach, bleibt wohl sein Geheimnis. Aber die nun wesentlich engagierteren Franken ließen sich nicht beirren. Erst vollendete Eric Chouinard einen schönen Spielzug (43.), dann traf Brad Leeb aus dem Slot in Überzahl (44.), ehe erneut Chouinard vom gewonnenen Bully weg direkt zum Ausgleich innerhalb von insgesamt nur 112 Sekunden einnetzte (45.).



Doch trotz der nun fast geschafften Wende waren es am Ende dennoch die Krefelder, die gewannen und Nürnberg somit die achte Pleite in Serie beibrachten. Ausgerechnet in eigener Überzahl wechselten die Ice Tigers zunächst schlecht, dann ließ Svoboda einen Schlagschuss von der blauen Linie von Pavlikovsky durchrutschen, der mehr Befreiung denn ernsthafter Torschuss gewesen zu sein schien (53.). Danach retteten die Pinguine den erneuten Vorsprung mit Glück und Geschick über die Zeit.



Krefelds Coach Jiranek sprach von einem besonderen Spiel für ihn persönlich. Als er vor der Partie realisiert habe, dass er wieder in der wohlbekannten Nürnberger Arena stand, habe ihn dies emotional schon "getroffen". Froh war Jiranek über die drei Punkte, auch wenn man angesichts der zwischenzeitlich verspielten 4:1-Führung wohl einige Sachen verändern müsse. Nürnbergs Andreas Brockmann hatte zwei Drittel lang "in allen Belangen überlegene Krefelder" gesehen. Besonders hatte den Ice Tigers-Trainer gestört, dass zu viele seiner Spieler die Verantwortung in der derzeitigen schwierigen Phase weggeschoben hätten. "Wir müssen 60 Minuten lang mit Herz, Engagement und Willen spielen." Dagegen sei es "peinlich", wie sein Team mit Ausnahme des letzten Drittels aufgetreten sei. "Wir brauchen jetzt jeden Spieler, das ist auch Charaktersache. Aber das sage ich, glaube ich, jetzt zum zehnten Mal in einer Pressekonferenz. Langsam reicht es mir", so ein frustrierter Brockmann.



Tore:

0:1 (01:06) Endraß (Hager, Pietta)

1:1 (06:41) B. Leeb (Albers, G. Leeb) 5-4

1:2 (13:18) Pavlikovsky (Vasiljevs, Grönvall) 5-4

1:3 (32:20) Vasiljevs (Pavlikovsky, Grönvall) 6-3

1:4 (32:32) Blank (Stephens, Vasiljevs) 5-3

2:4 (42:56) Chouinard (Savage, Spang)

3:4 (43:23) B. Leeb (G. Leeb, Nasreddine) 5-4

4:4 (44:48) Chouinard 5-4

4:5 (52:09) Pavlikovsky (Stephens, Vasiljevs) 4-5

Zuschauer: 3.235

Schiedsrichter: Hascher

(Foto: www.foto.hm)


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