Ice Tigers: Erstes Tor von Posmyk, aber Derby-Niederlage in Augsburg

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Nürnbergs Urgestein Martin Jiranek hatte sich sein Jubiläumsspiel - der 34-jährige bestritt am Sonntag sein 400. DEL-Spiel für die Ice Tigers - sicher anders vorgestellt. Doch 48 Stunden nach dem 8:2-Schützenfest gegen Hannover vor eigenem Publikum mussten sich die Ice Tigers im 43. DEL-Treffen mit den Augsburger Panthern 3:7 geschlagen geben. "Es war unterm Strich eine verdiente Niederlage", zog Tigers-Manager Otto Sykora am Tag danach Bilanz.



In einem waren sich jedoch alle Beteiligten einig: Die knapp 6000 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion sahen ein sehr gutes und ein spannendes Derby zwischen Augsburg und Nürnberg. "Es waren viele Emotionen im Spiel und es herrschte eine tolle Stimmung", befanden Nürnbergs Chefcoach Greg Poss und Panther-Trainer Benoit Laporte.



Für die Noris-Cracks war es die fünfte Niederlage in Folge bei den Schwaben. Allerdings eine vermeidbare, auch wenn Augsburg "einen sehr guten Tag" hatte, wie Poss zugab. Den besseren und erfolgreicheren Start aber erwischten die Ice Tigers, denn Petr Fical brachte Nürnberg in der 7. Minute in Führung. Danach aber zeigten die Panther in einer von beiden Seiten mit viel Tempo geführten Partie, warum sie das zurzeit heimstärkste DEL-Team sind (seit dem 30. Januar nach regulärer Spielzeit ungeschlagen). Und sie drehten das Spiel. "Augsburg hat auf unser Tor geschossen, und irgendwie ging die Scheibe fast immer rein", so Poss, dessen Mannschaft sich aber nie aufgab und bis zum Schluss kämpfte.


Erst ließ Verteidiger-Neuzugang Marek Posmyk mit seinem ersten Tor zum 2:3 die Ice Tigers wieder hoffen. Dann war es Marian Cisar, der mit dem 3:4-Anschlußtreffer Nürnberg im Spiel hielt. Erst mit einem Doppelschlag durch den Ex-Tiger Shawn Anderson (48.) und Francois Fortier (49.) fiel die Entscheidung. "Wir haben zum Glück in den richtigen Momenten die Tore gemacht", stellte Laporte fest.



So richtig freuen konnte sich Augsburg jedoch nicht über den Derby-Sieg. Noch während des Spiels verstarb ein Zuschauer nach einer schweren Herzattacke. Der 57-jährige, Vorstand des 1. AEV-Fanklubs, brach in der zweiten Drittelpause zusammen und konnte trotz sofortiger ärztlicher Hilfe nicht mehr gerettet werden. "Da tritt der Sport in den Hintergrund", sagte Trainer Laporte. Betroffenheit auch im Nürnberger Umfeld: "Die Nürnberg Ice Tigers sprechen den Angehörigen und Freunden ihr Beileid und tiefes Mitgefühl aus", sagte Manager Otto Sykora, nachdem er die traurige Nachricht mitgeteilt bekam.


Stimmen zum Derby:

Manager Otto Sykora: "Wir hatten uns viel vorgenommen für das Derby und haben uns auch gut vorbereitet auf das Spiel. Die Mannschaft hat auch einen guten Start erwischt und die Chance zum Sieg war da - nach Schüssen haben sich die Jungs mit 44 zu 28 auch ein Übergewicht erarbeitet. Aber dann ist es für uns dumm gelaufen, wir haben individuelle Fehler gemacht und waren teilweise zu undiszipliniert. Damit haben wir uns selbst um den Sieg gebracht. Man muss zugeben: Wenn man 3:7 verliert, dann war das sicher keine unglückliche Niederlage. Das Tor von unserem Neuzugang Marek Posmyk freut mich. Marek hat an der Seite von Liam Garvey ein gutes Spiel gemacht und ist für uns eine Verstärkung. Wir sind froh, dass wir ihn geholt haben."


Trainer Greg Poss: "Es war ein offenes Spiel und wir hatten immer eine Chance. Aber Augsburg hat verdient gewonnen, denn immer dann, wenn wir wieder dran waren, haben die Panther zurückgeschlagen. Die Niederlage tut weh, aber sie kann uns auch weiterbringen, wenn wir die Erkenntnisse in Zukunft umsetzen. Vor allem müssen wir weiter zusammenhalten und zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Solch eine Niederlage darf uns nicht aus der Bahn werfen - das haben die Jungs auch nach dem Spiel selbst gesagt. Was wir begreifen und lernen müssen: 120 Minuten an einem Wochenende gut zu spielen, und nicht nur 60 Minuten zu Hause. Aber auch das wissen die Jungs. Die Trainingsleistung stimmt, alle arbeiten hart und konzentriert. Wir dürfen nach einem guten Spiel nur nicht überheblich sein, sondern nach einem Sieg schnell wieder auf den Boden zurück kommen. Umgekehrt gilt das aber genauso: Ein schlechteres Spiel müssen wir schnell abhaken und sofort auf die nächste Aufgabe hinarbeiten.


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