Ice Tigers: Drei Ferraro-Küsschen - Knappes 2:3 gegen Düsseldorf

Durch die knappe 2:3-Heimniederlage gegen Düsseldorf haben es die Nürnberg Ice
Tigers nach den zuletzt guten Leistungen verpasst, den Abstand zu den Topteams
weiter zu verkürzen. Die dezimierten Metro Stars agierten clever und hatten vor
allem im ersten Drittel das nötige Schussglück, um auswärts erfolgreich zu
sein. Alle drei Treffer der Gäste gingen auf das Konto der Ferraro-Zwillinge Peter und
Chris.
Schon nach 84 Sekunden setzte Andy Schneider Chris Ferraro so geschickt ein,
dass dieser frei vor Labbé nur noch einnetzen musste. Aber die Ice Tigers präsentierten sich in Spiellaune und
hatten nicht nur bei einer 83-sekündigen 5:3-Überzahl gute Gelegenheiten,
trafen aber entweder nur den Innenpfosten (10.) oder scheiterten knapp. Wie es
dann im Sport so häufig kommt, fiel das nächste Tor auf der Gegenseite. Tommy
Jakobsen schlenzte im Powerplay einfach mal drauf und Chris Ferraro fälschte
zum 0:2 ab. Damit nicht genug, drei Minuten später war der zweite Ferraro zur
Stelle, sein Sonntagsschuss schlug an der Unterkante der Latte zum 0:3 ein. Der
Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.
Im Mittelabschnitt zeigte dies Wirkung bei den Ice Tigers Akteuren, die
weniger
offensivfreudig zu Werke gingen und ohne große Durchschlagskraft
versuchten,
die Düsseldorfer Abwehr zu knacken - erfolglos. Pollocks Knaller fand
im
Gegensatz zum Düsseldorfer Schussglück nur die Latte (24.). "Anders als
bei den drei letzten Auswärtssiegen, wo wir sehr diszipliniert
und hart gespielt haben,
versuchten wir heute zwei Drittel lang schön zu spielen. Da konnte
einem beim
Zuschauen schlecht werden, wir sind ein Arbeiter-Team und keine
Schönspieler-Mannschaft", schimpfte Nürnbergs Trainer Laporte nach der
Partie.
Erst in den letzten zehn Minuten kamen die Ice Tigers besser in die Partie.
Zunächst stand Robert Döme nach einem Periard-Schuss goldrichtig und staubte
zum 1:3 ab (51.), dann war es Felix Petermann, der mit seinem zweiten
DEL-Treffer 144 Sekunden vor Spielende noch einmal richtig Stimmung in die Arena
brachte. Die Ice Tigers rannten unermüdlich an und hatten tatsächlich in den
letzten 90 Sekunden mit einem zusätzlichen Feldspieler für Keeper Labbé noch
drei gute Möglichkeiten, den Ausgleich doch noch zu erzielen.
Profischiedsrichter Richard Looker hatte in seiner zweiten DEL-Partie über
weite Strecken keine Probleme, doch in einigen entscheidenden Szenen entschied
er durchaus fragwürdig. So bei Nürnbergs Pfostentreffer im ersten Drittel, den
auch DEG-Manager Lance Nethery "drin" gesehen hat, Looker aber nach
Videobeweis auf kein Tor entschied. In der Schlussphase der Partie fehlte ihm
dann die Übersicht: Erst übersah einen sechsten DEG-Spieler auf dem Eis, um
nur Sekunden später eine klare Spielverzögerung zu ignorieren. Den Unmut der
Ice Tigers zog er mit der Spieldauerstrafe gegen Tomas Martinec auf sich, dessen
unabsichtlich hoher Stock auch mit einer "double minor" hätte
bestraft werden können.
Gästetrainer Don Jackson zollte den Ice Tigers nach der Partie ein Lob:
"Nürnberg hat nie aufgegeben, das ist typisch für ein Team von Benoit
Laporte. Dadurch ist es am Ende ein großes Spiel geworden. Den Unterschied für
uns hat letztendlich unser Torhüter und die starke Ferraro-Reihe gemacht, sonst
hätte die Partie auch anders ausgehen können."
Tore:
0:1 (01.24) Chris Ferraro (Schneider, Peter Ferraro)
0:2 (14.31) Chris Ferraro (Sulzer, Jakobsen) 5:4
0:3 (17.46) Peter Ferraro (Jakobsen, Vikingstad)
1:3 (50.29) Döme (Brennan, Periard) 5:4
2:3 (57.38) Petermann (Döme, Swanson)
Strafen: Nürnberg 15 min. plus Spieldauer Martinec - Düsseldorf 16 min plus 10
Brännström
Zuschauer: 4469
Schiedsrichter: Looker