Ice Tigers: Chancenloser Außenseiter? - Jiranek vor Karriereende

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Überfliegt man derzeit den Blätterwald und diverse Internetforen seit

dem grandiosen 1:0-Erfolg und dem damit verbundenen Finaleinzug der

Sinupret Ice Tigers am Ostersamstag im vierten Halbfinale gegen

Düsseldorf, scheint der DEL-Meister 2007 schon festzustehen.


Nahezu ausnahmslos sind sich Experten und solche, die es gerne sein

möchten, sicher, den Ice Tigers wird es gegen Mannheim so ergehen wie

schon den Kölner Haien im Halbfinale. Von vielen wird den Nürnbergern

nicht mal die Chance auf einen Sieg eingeräumt, andere bieten Wetten

an, weil sie sich sicher sind, die Ice Tigers schießen nicht einmal

fünf Tore in der ganzen Final-Serie.


Zweifellos verfügen die Adler über das stärkste Team der DEL. Nicht von

ungefähr gewann man die Vorrunde mit neun Punkten Vorsprung und

marschierte bisher ungefährdet durch die Play-offs. Schon in der

Vorrunde setzte die Adler-Offensive Duftmarken der besonderen Art.

Insgesamt 184 Treffer bedeuten Ligaspitze, und auch die 32 Playoff-Tore

der Adler sind unerreicht.


Auch in punkto Erfahrung haben die Adler die Nase weit vorne. Auf

insgesamt 2376 NHL-Spiele bringt es das Star-Ensemble der Kurpfälzer.

Dem haben die Franken nur 535 Einsätze in der besten Eishockey-Liga der

Welt entgegen zu setzen.


Was spricht also für die Ice Tigers? Wenig, aber genau das könnte die

einzigste Chance sein, gegen die übermächtigen Adler zu bestehen. Schon

im Viertelfinale standen die Ice Tigers mit dem Rücken zur Wand,

drehten einen 0:2-Rückstand gegen Hannover mit vier Siegen in Folge zum

verdienten Halbfinal-Einzug.


Gegen den Vorrundenzweiten Düsseldorf waren die Ice Tigers auch

chancenlos, wenn man sich die Prognosen zu Gemüte führte. Selbst nach

der Niederlage in Spiel 1 im heimischen ISS-Dome waren die Ice Tigers

für die DEG nur ein lästiger Gegner auf dem Weg zur Meisterschaft. Ein

Argument der Düsseldorfer für das Ausscheiden war das

verletzungsbedingte Fehlen von Tore Vikingstad. Dass aber die Ice

Tigers mit Rich Brennan, Stefan Schauer und Shawn Carter auf drei

Leistungsträger verzichten mussten, wurde fast nirgendwo erwähnt.


Angesichts der Finalkonstellation - der Saisonetat der Adler ist fast

doppelt so hoch - bleibt den Ice Tigers wieder "nur", ihre Stärken in

die Waagschale zu werfen und darauf zu hoffen, erneut ein wenig

unterschätzt zu werden.


"In solchen Situationen spielen wir unser bestes Eishockey", erklärte

deren Trainer Benoit Laporte unmittelbar nach dem entscheidenden Sieg

gegen Düsseldorf und meint damit, je besser der Gegner desto größer der

Respekt vor ihm. "Mannheim ist das beste Team der Liga, also brauchen

wir unsere beste Leistung, um gewinnen zu können", so Laporte weiter.


Ob das reicht? Ganz egal wie die Finalserie endet, was die Ice Tigers

bisher schon erreicht haben, ist verglichen mit den letzten Jahren,

sensationell. Ähnlich wie der Vizemeister-Titel im Jahr 1999 das

Nürnberger Eishockey nachhaltig beeinflusst hat, wird auch diese

Mannschaft Nürnberger Eishockey-Geschichte schreiben.


Nach sieben langen und dürren Jahren, hat es Benoit Laporte mit seiner

Mannschaft geschafft, endlich wieder Eishockey-Euphorie in Nürnberg zu

wecken und den schon fast unheimlichen Viertelfinal-Fluch zu

besiegen.


Mit Leidenschaft, Siegeswillen und unbändigem Kampfgeist hat sich die

Mannschaft in die Herzen der Fans gespielt. Angeführt von Trainer

Benoit Laporte, der in der letzten Länderspielpause noch einmal kräftig

Kondition für die Play-offs bolzen ließ, über Sportdirektor Otto

Sykora, der dank Alleingesellschafter Günther Hertel endlich einmal den

finanziellen Spielraum hatte, um während der Saison nachzurüsten, bis

hin zur Mannschaft selbst, die als eingeschworenes Kollektiv ohne große

Stars jetzt im Finale steht.


Was auch immer das Finale für die Ice Tigers bringt, unvergessen

bleiben die beiden Overtime-Tore in Folge von Brian Swanson gegen

Hannover. Genauso wie Pollocks 40 Meter Schuss, der die Serie gegen die

Scorpions drehte, oder Ficals Doppelpack in Spiel 2 gegen Düsseldorf.

Ebenso in Erinnerung wird die sensationelle Torhüter-Leistung von

Jean-Francois Labbé beim 1:0-Sieg im letzten Halbfinale bleiben.


Ein besonderes Finale wird es auch für Martin Jiranek sein. Der

inzwischen 37-jährige ist trotz seines zweijährigen Gastspiels in

Ingolstadt ein Nürnberger Urgestein. Von Greg Poss nicht mehr gewollt,

musste sich Jiranek einen neuen Club suchen. Benoit Laporte holte den

Stürmer wieder zurück, wo Jiranek nach dieser Saison seine

Profi-Karriere beenden wird und seine Erfahrung bei der

Bayernligamannschaft des EHC 80 sowie der Nachwuchsförderung einbringen

wird.


Dass seine beeindruckende Karriere ausgerechnet mit einem Finale gegen

Mannheim - mit Ex-Trainer Poss - enden wird, schließt den Kreis auf

kuriose Art und Weise. Schließlich ist Jiranek neben Sportdirektor

Sykora der einzige verbliebene aus den verloren Finals 1999 - ebenfalls

gegen Mannheim. Damals bildete Jiranek an der Seite von Sergio Momesso

und Jason Miller die unvergessene erste Reihe der legendären 99er

Mannschaft.


(Foto by City-Press)













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