Ice Tigers: Brockmanns "Hallo wach" zur rechten Zeit
Ice Tigers: Sechste Niederlage in FolgeZumindest fast 24 Minuten hielten die Iserlohn Roosters die Auswärtspartie in Nürnberg offen. Nach Brad Leebs frühen Knaller zum 1:0 hatten die Roosters zunächst zwei gute Überzahlspiele zu bieten, und vor allem in den ersten Minuten des zweiten Drittels ihre stärkste Phase.
"Da hatten wir unsere besten Chancen. Dass wir diese nicht nutzen konnten, hat uns den Wind aus den Segeln genommen", analysierte Steve Stirling nach der Partie. Die Druckphase der Roosters veranlasste Ice Tigers Coach Andreas Brockmann schon früh zu einer Auszeit. Dass dies die richtige Maßnahme war, sollte sich schon 24 Sekunden später herausstellen. Carter traf im Nachschuss aus dem Slot zum wichtigen 2:0.
Jetzt diktierten die Ice Tigers mehr und mehr das Tempo. Ein Doppelschlag von Swanson und Periard, der zuvor spektakulär die Scheibe an der blauen Linie mit der Hand runterfing, brachte letztendlich die Vorentscheidung. Vielleicht war die Führung etwas zu hoch, aber Iserlohns Wind war tatsächlich abgeflaut, obwohl Hommel kurz vor der zweiten Pause doch endlich noch erfolgreich war.
Im Schlussabschnitt taten die Ice Tigers nicht mehr als nötig, aber den Roosters war der Zahn bereits gezogen. Erst Recht, weil Jimmy Roy verletzungsbedingt in der Kabine bleiben musste. Nach einem Zusammenprall mit Cespiva erlitt er einen tiefen Cut am Unterarm, der genäht werden musste. Roys Rauhbein-Rolle übernahm dafür Ryan Ready, der fernab des Spielgeschehens Ancicka von hinten einen Stockschlag versetzte und dafür von Schiedsrichter Schimm vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
Aber in dieser fünfminütigen Überzahl merkte man den Ice Tigers an, dass der Spielstand schon zu deutlich war. Sie ließen die letzte Konsequenz vermissen, kamen aber später doch noch zum fünften Treffer. Der erneut starke Cespiva - wieder als Stürmer eingesetzt - luchste den Roosters die Scheibe ab, passte auf Grygiel, der per Direktschuss seinen sechsten Saisontreffer zum 5:1-Endstand erzielte.
Im Endeffekt war Brockmanns Auszeit der Schlüssel zum Sieg und in dieser Phase scheinbar das notwendige "Hallo Wach"-Signal für seine Mannschaft. "Iserlohn kam im zweiten Drittel aggressiver aus der Kabine als wir erwartet hatten, man merkte dass sie das Spiel drehen wollten. Das zweite Tor war deshalb extrem wichtig für uns", so Brockmann nach der Partie.
Steve Stirling bekannte hinterher: "Wir haben gegen eine sehr gute Eishockey-Mannschaft verloren."
Tore:
1:0 (07.13) Leeb (King, Anicka)
2:0 (23.40) Carter (King, Jarrett)
3:0 (35.27) Swanson (Peacock, Savage)
4:0 (35.42) Periard (Polaczek, Cespiva)
4:1 (38.38) Hommel (Jones)
5:1 (56.36) Grygiel (Cespiva, Mayr)
Strafen: Nürnberg 8 min. - Iserlohn 7 min. + Spieldauer Ready
Schiedsrichter: Schimm
Zuschauer: 4585
(Foto: Andreas Brockmann by Mendax-Press)