Ice Tigers: Adler zu stark - 2:6 im zweiten Finale

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Mit einem deutlichen 6:2-Erfolg in Nürnberg haben die Mannheimer Adler auch
die zweite Finalpartie für sich entschieden. Der Spielverlauf war letztendlich
enger als es das Ergebnis aussagt, aber vor allem die Adler-Offensive war von
den Nürnbergern in vielen Situationen kaum zu stoppen. Schon am Dienstag
können die Mannheimer zuhause zum fünften Mal DEL-Meister werden.
Allerdings machten es die Ice Tigers den Gästen auch leichter als noch am
Freitag bei der knappen 2:3-Niederlage nach Verlängerung. Sie agierten in
vielen Situationen zu offen und zu undiszipliniert. Das nutzten die Adler schon
früh. Kaum hatte Mapletoft, der schon nach 10 Sekunden auf die Strafbank
wanderte, seine Strafe abgesessen, verwertete Adler-Kapitän Rene Corbet einen
feinen Querpass von Fata zum 1:0. Vier Minuten später war es wieder Corbet, der
bei doppelter Überzahl einen Bouchard-Schuss zum 2:0 abfälschte. Bader, der
unbedrängt den Puck über die Bande schlug, und Savage saßen draußen.
Nachdem die Ice Tigers von Schiedsrichter Looker die ersten vier Strafzeiten der
Partie erhielten, war von Offensive in der Anfangsphase selbstverständlich
wenig zu sehen. Erst Grygiels Versuch in der 12. Minute brachte erstmals Gefahr
für Gästekeeper Pelletier. Danach hatte Mannheims Torhüter Glück, als ein
Pollock-Schuss durchrutschte, aber knapp vorbei ging.
Gerade als die Ice Tigers im Mittelabschnitt stärker ins Spiel kamen und die
Adler phasenweise in deren Drittel einschnürten, fiel das 0:3. Ein Abpraller
landete direkt auf Butenschöns Kelle, der wenig Mühe hatte einzunetzen. Zuvor
hatten Grygiel und Polaczek gute Gelegenheiten, aber die agile vierte Reihe der
Ice Tigers hat zwar viele Qualitäten, aber eben wenig Kaltschnäuzigkeit vor
dem Tor. Kurz danach sogar das 0:4, Shantz stand - erneut bei doppelter
Überzahl - am langen Pfosten frei. Zwar konnte zwei Minuten später Swanson
wenigstens den ersten Treffer erzielen, aber die Partie war mehr oder weniger
entschieden.
Im Schlussabschnitt zeigten die Adler weiter ihre Klasse. Zwei schnelle Treffer
nach tollen Kombinationen demonstrierten die Stärke der Gäste. Methot und
Shantz waren die Schützen zum 6:1, aber Nürnbergs Fans feierten trotzdem bis
zum Ende ihr Team, das nicht eine Sekunde zurücksteckte. Zwei Minuten vor
Spielende erbarmte sich dann Schiedsrichter Looker auch einmal eine doppelte
Überzahl für Nürnberg zu pfeifen. Angesichts des Spielstandes schickte Benoit
Laporte allerdings seine Youngster aufs Eis. Dennoch fiel das 2:6, als Cespiva
mit einem "one timer" erfolgreich war.
Gästetrainer Greg Poss analysierte den Erfolg nüchtern: "Wir sind mit den
beiden Toren sehr gut in die Partie gestartet. Im zweiten Drittel hatte
Nürnberg viele gute Chancen, aber Pelletier hielt uns im Spiel. Danach haben
wir unsere Chancen genutzt und konnten durch die offenere Nürnberger
Spielweise, unsere Schnelligkeit ausnutzen. Wir müssen jetzt das Spiel schnell
abhaken, viel trinken, gut essen und uns noch besser auf Dienstag
vorbereiten."
Sein Gegenüber war weniger als die Fans sauer auf Schiedsrichter Looker:
"Wir wissen, wie er pfeift, aber wir waren in vielen Situationen zu
undiszipliniert und haben es dadurch nicht anders verdient." Benoit Laporte
war eher stinkig auf einige seiner Spieler: "Einige haben wohl vergessen,
dass wir gegen das beste Team der Liga spielen und nach dem knappen ersten Spiel
gedacht, dass wir das heute leichter schaffen können. Wir haben den Fokus ein
wenig verloren und wollten mit Mannheim ohne viel Gegenwehr mitspielen, das geht
nicht. Nur, wer meine Mentalität hat und daran glaubt, dass wir auch jetzt noch
eine Chance haben, braucht morgen mit im Bus nach Mannheim zu fahren, alle
anderen können zuhause bleiben, egal, ob wir nur mit 12 oder 15 Spielern dort
antreten werden. Ich werde morgen jedem Spieler in die Augen schauen und wer das
Feuer verloren hat, kann zuhause bleiben. Das Viertel- und das Halbfinale sind
Vergangenheit, jetzt zählt nur das Finale. Jeder Spieler kann mich in den
nächsten 60 Minuten davon überzeugen, ob er noch weiter in Nürnberg spielen
will."
Tore:
0:1 (02.28) Corbet (Fata)
0:2 (06.49) Corbet (Bouchard, Forbes) 5:3
0:3 (25.55) Butenschön (Arendt)
0:4 (29.27) Shantz (Girard, Methot) 5:3
1:4 (31.32) Swanson (Pollock, Fical) 5:4
1:5 (41.39) Methot (Fata, Ancicka)
1:6 (42.42) Shantz (Lewandowski)
2:6 (58.04) Cespiva (Polaczek) 5:3
Strafen: Nürnberg 20 min. - Mannheim 20 min. plus 10 min. Robinson
Zuschauer: 8238
Schiedsrichter: Looker