Ice Tigers: 4:1 gegen Frankfurt - Playoffs rücken näher

Neun Tage nach dem klaren 6:1-Erfolg in Frankfurt konnten die Nürnberg Ice
Tigers auch zuhause einen souveränen Sieg gegen die Lions feiern. 4:1 hieß es
am Ende, nachdem die Ice Tigers vor allem in den ersten 33 Minuten ihre Chancen
nutzten und - wie sich zeigte uneinholbar - vier Treffer erzielten.
Von den Löwen war bis zur Mitte des Spiels wenig zu sehen. Nach Sulkovskys
Direktabnahme (3.) kam nicht mehr viel auf das Tor von JF Labbé. Anders die Ice
Tigers, die schon bei den ersten Angriffen konsequent zum Tor zogen. In der
vierten Minute nutzte Francois Methot das schlechte Zurückarbeiten der
Gästestürmer zum frühen 1:0. Beim 2:0 sah Ian Gordon nicht sonderlich
glücklich aus. Zwar reklamierte der Lionskeeper ein Torraumabseits, aber weder
Schiedsrichter noch Zuschauer konnten dies nachvollziehen. Beardsmore fälschte
Brennans Hammer in Überzahl erfolgreich ab.
Im Mittelabschnitt ging es ähnlich weiter: Zunächst sah Gordon wieder schlecht
aus, als er Pollocks Schuss mit der Schulter direkt auf Polaczeks Schläger
abprallen ließ - 3:0. Ebenso schien Schauers 4:0 nicht unhaltbar. Seine nicht
richtig getroffene Direktabnahme zappelte im Netz, Gordon war aber wohl die
Sicht versperrt. Für Rich Chernomaz jedenfalls genug, um seinen Keeper zu
erlösen und durch Boris Ackers zu ersetzen, der allerdings in den restlichen 27
Minuten kaum noch geprüft wurde. Zwar durften auch die Lions zwischenzeitlich
einmal jubeln, aber der bis dahin souveräne Rick Looker sah deutlich, dass der
Puck bevor er von Lebeau ins Netz geschoben wurde, nach einem Norris-Kracher
heftig an Labbés Maske einschlug, so dass der Frankokanadier nicht mehr
eingreifen konnte.
"Wir haben bei den ersten fünf Schüssen gleich zwei Gegentore kassiert,
auf der anderen Seite war Labbé sehr stark. Vor allem in den ersten 30 Minuten
war Nürnberg die bessere Mannschaft. Sie spielen als Mannschaft sehr gut
zusammen, da sieht man die gute Arbeit von Benny Laporte. Wir waren einfach
nicht gut genug", analysierte Rich Chernomaz nach der Partie.
Zwar waren die Lions nicht soviel schlechter wie der Spielstand nach dem zweiten
Drittel, aber vor allem läuferisch hatten die Ice Tigers Vorteile. Wie schon
oft in der Vergangenheit schalteten die Ice Tigers nach der sicheren Führung
einige Gänge zurück und die Löwen gaben sich nicht auf. Einige Male brannte
es vor Labbé lichterloh, Looker musste sogar den Videobeweis bemühen, um zu
erkennen, dass der Puck in der 47. Minute die Linie nicht komplett überschritt.
Zuvor schon scheiterten Norris und zweimal Boileau aussichtsreich bei doppelter
Überzahl.
In der 54. Minute war es dann doch soweit, Kelly machte in Überzahl Labbé den
Shutout kaputt. Am kurzen Eck wurde er von Lebeau freigespielt und traf aus
kürzester Distanz zum Anschlusstreffer. Drei Minuten später blitzte aber
wieder der alte - in der DEL bekannte - Kelly auf. Nach einem ungeahndeten Check
von Martinec, streckte er Nürnbergs Kapitän per fiesem
Ellbogencheck nieder. Looker, der im Vergleich zu manch anderer
Partie, heute die Pfeife häufig stecken ließ, ahndete dieses Revanchefoul nur
mit zwei Minuten. Kelly durfte sich bedanken, hielten eigentlich alle Zuschauer
eine klare Spieldauer- wenn nicht sogar Matchstrafe für angemessen. Kelly hatte
nicht einmal den Mut, sich nach der Schlusssirene den Shake-hands zu stellen und
flüchtete in die Kabine.
Benoit Laporte lobte nach der Partie vor allem seinen Keeper, der "2-3 Mal
ganz wichtige Saves" hatte. "Nach zwei Niederlagen war das ein
wichtiges Spiel für uns. Frankfurt war die letzten 25 Minuten stärker und
immer gefährlich", so der Frankokanadier, der kurzfristig auf Matt
Davidson verzichten musste, da dessen Frau unmittelbar vor der Entbindung steht.
Tore:
1:0 (03.41) Methot (Beardsmore, Maurer)
2:0 (10.23) Beardsmore (Periard, Brennan) 5:4
3:0 (24.37) Polaczek (Pollock, Leeb)
4:0 (32.18) Schauer (Laflamme, Swanson)
4:1 (53.11) Kelly (Lebeau, Norris) 5:4
Strafen: Nürnberg 20 min. - Frankfurt 18 min.
Zuschauer: 5027
Schiedsrichter: Lokker