Ian Gordon: „Wir sind alle gefordert“

Seit 2003 hütet Ian Gordon das Tor der Frankfurt Lions. Nachdem die
Lions in der vergangenen Saison die Play-offs verpassten, hat er den
Fans versprochen, dass dies in der Saison nicht passieren wird. Nach
der Niederlage in Düsseldorf sind die Hessen inzwischen sieben Spiele
ohne einen dreifachen Punktgewinn und haben in dieser Zeit gerade
einmal vier von möglichen 21 Punkten geholt. Derzeit haben die Lions
noch sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellen-Elften Iserlohn, der am
kommenden Sonntag in Frankfurt zum Schlüsselspiel gastieren wird.
Hockeyweb Redakteur Frank Meinhardt sprach direkt nach dem 2:4 in
Düsseldorf mit Ian Gordon.
Herr Gordon, sieben Spiele ohne einen
Sieg nach regulärer Spielzeit. Auch heute hat es nicht gereicht. Wie
haben Sie das Spiel gesehen?
Gordon: Wir waren nicht gut genug und haben wieder viel zu viele
Strafen kassiert. Gerade auswärts stellen wir uns da nicht gut an und
kassieren zu viele Gegentore.
Sie sprechen es an, gerade auswärts gelingt den Lions nicht viel. Was muss sich ändern?
Inzwischen spielen wir ja auch zu Hause leider nicht mehr so gut. Aber
richtig, auswärts müssen wir einfach disziplinierter spielen. Vor allem
sitzen wir zu oft auf der Strafbank und kassieren da die Tore oder
lassen unsere Kraft im Unterzahlspiel.
Das letzte Heimspiel endete mit einer
peinlichen Niederlage gegen Augsburg. Können Sie die Fans verstehen,
wenn sie pfeifen und unzufrieden sind?
Ja klar, unsere Fans sind sehr gut und haben das Recht, dass wir
kämpfen und alles geben. Gegen Augsburg ist uns das nicht gelungen. Wir
haben nun zwei wichtige Spiele vor uns gegen die direkten Kontrahenten
Hamburg und Iserlohn. Am Sonntag wollen wir das Augsburg Spiel wieder
gut machen und den Fans zeigen, dass wir es besser können.
Ihnen glauben dass sicher die Fans,
einige Ihrer Mannschaftskollegen liefen nicht gerade motiviert übers
Eis zuletzt. Siegeswille oder zumindest ein Aufbäumen war nur bei sehr
wenigen Spielern spürbar.
Die Jungs sind alle sauer und enttäuscht, dass es derzeit nicht läuft
bei uns. Wir sind nun alle gefordert, es besser zu machen. Egal ob
junge Spieler oder erfahrene. Alle müssen zusammenhalten, damit wir
wieder auf die Siegerstrasse finden.
Wie ist die Stimmung in der Kabine? Kapitän Young ist verletzt. Haut nun ein anderer mal auf den Tisch, um alle aufzuwecken?
Natürlich ist die Stimmung sportlich gesehen schlecht im Moment. Wir
haben viele erfahrenen Spieler, die Dinge ansprechen. Auch Jason ist
jeden Tag in der Kabine. Insgesamt verstehen wir uns aber sehr gut und
haben eine gute Chemie.
Ihr Trainer Rich Chernomaz predigt
seit Wochen, dass ihr härter arbeiten müsst, um zu gewinnen. Auch war
zu hören, dass er keine dummen Fouls mehr akzeptieren wird. Geändert
hat sich nicht viel. Wie ist das Verhältnis zwischen Trainer und
Mannschaft?
An Rich Chernomaz und Pavel Gross liegt es am wenigsten. Sie bereiten
uns sehr gut auf die Spiele vor. Sie sagen, was wir machen sollen, um
zu gewinnen. Wir, die Spieler, müssen es besser machen, und mehr das
umsetzen, was von uns verlangt wird. Ich weiß nicht, warum wir es
derzeit nicht schaffen, dies umzusetzen. Das ist das Problem, nicht
Chernomaz oder Gross.
Kurz vor Weihnachten haben sich die Lions von Manager Fliegauf getrennt. Inwieweit spielt das eine Rolle?
Gar keine. Es war überraschend, aber auf dem Eis sind die Spieler und
kein Manager. Wie gesagt, alle müssen mehr unternehmen, dass wir wieder
gewinnen. Dann kommt auch das Selbstvertrauen zurück und wir können
Erfolg haben.
Vielen Dank und gute Heimreise von Düsseldorf nach Frankfurt
(Frank Meinhardt - Foto by City-Press)