Huskies wieder im Rennen – 6:0 Revanche gegen Landshut

Die Kassel Huskies sind zurück im Rennen
um die Meisterschaft. Zugegeben, wirklich abgeschrieben hatte man den Favoriten
nach der 0:1-Niederlage am Dienstag in Kassel nicht, ein ungutes Gefühl in der
Magengegend dürfte jedoch die meisten Huskies-Anhänger bis gestern begleitet
haben. Sogar Vergleiche mit der Finalserie aus dem vergangenen Jahr gegen
Wolfburg wurden gezogen. Nun aber ist die Kassels Eishockeywelt wieder
vollkommen in Ordnung: Mit viel Tempo und dem „Ketchup-Effekt“ gelang den
Schlittenhunden eine eindrucksvolle 6:0 (2:0; 0:0; 4:0)-Revanche am Landshuter
Gutenbergweg.
Man habe ganz unglücklich verloren, ein
Tor nur und man sei wieder dabei, solche Aussagen hörte man in den letzten Tagen
vermehrt aus dem Huskies-Lager. Völlig entspannt und mit dem Wissen am Dienstag
die bessere Mannschaft gewesen zu sein reisten die Schlittenhunde also am
Freitag nach Landshut. Ganze elf torlose Minuten mussten die Huskies im zweiten
Finalspiel gegen die Landshut Cannibals überwinden, dann nahm sich Bannister bei
Überzahl ein Herz und drosch die Scheibe von seiner Stammposition an der blauen
Linie zum 1:0 ins Tor. Der Bann des in Kassel noch unüberwindbar scheinenden
Martin Cinibulk war damit gebrochen und es begann was sich am Ende als
„Ketchup-Effekt“ herausstellen sollte. Einmal überwunden, da wollte auch
Play-Off-Topscorer Shawn McNeil sich nicht lange bitten lassen und nutzte eine
Unaufmerksamheit Cinibulks 17 Sekunden vor der Drittelpause mit einem Schuss
durch die Beine zum 2:0. Die Huskies waren bis dahin - wie auch in Kassel - klar
die spielbestimmende Mannschaft gewesen, auch, wenn eine fünfminütige
Überzahlsituation ungenutzt blieb. Bronilla hatte zuvor Boisvert mit dem
Schläger im Gesicht getroffen und durfte folglich duschen gehen.
Im zweiten Spielabschnitt ließen es die
Nordhessen – auch bedingt durch einige Unterzahlsituationen – etwas ruhiger
angehen. Die Cannibals kamen durch Toupal und St. Croix zu guten Chancen, doch
Boris Rousson spielte das Spiel genauso gut wie Landshuts Cinibulk am Dienstag:
Er brachte die gegnerischen Angreifer an den Rande der
Verzweiflung.
Mit dem Toreschießen waren die Huskies
aber noch nicht fertig und nach knapp sechs einhalb Minuten im letzten Abschnitt
gelang Nationalspieler Klinge durch einen Rebound das 3:0. Auch auf Landshuter
Seite blieb kurze Zeit später eine fünfminütige Überzahlsituation ungenutzt,
nachdem DelMonte wegen einer Attacke gegen Daffner vom Eis musste. Die Kasseler
verteidigten ihren Vorsprung clever und souverän und wollten ihrem Goalie den
Shut-Out mit ins nächste Spiel geben. Kurz vor Schluss ließen sie es dann bei
Überzahl in der Offensive noch einmal richtig krachen: Pellegrims schlenzt die
Scheibe nach schöner Kombination über McNeil und Boisvert ins Tor (56.), Palmer
gelingt es im Gewühl die Übersicht zu behalten und die Scheibe über die Linie zu
bringen (57.) und zu guter Letzt trifft noch einmal Pellegrims zum 6:0-Endstand
(58.).
Trotz dieser überragenden Leistung steht
es in der Serie nun erst 1:1. Zwei Siege trennen sowohl Huskies als auch
Cannibals noch von der Meisterschaft. Am Sonntag in Kassel geht es also für
beide Teams wieder bei Null los. Aber: Die Nordhessen haben sich den Heimvorteil
zurückgeholt und zwei Heimniederlagen in ganzen 32 Heimspielen sind eine
deutliche Bilanz. Die Huskies sollten also wesentlich entspannter an das zweite
Heimspiel herangehen können, nun da sie wissen, dass ein Martin Cinibulk keine
übernatürlichen Kräfte besitzt, in Landshut gar sechs Tore möglich waren und der
Heimvorteil wieder bei ihnen liegt.
Leona Malorny