Huskies verteilten frühzeitig Geschenke
Huskies verteilten frühzeitig GeschenkeEs sah so gut aus für die Huskies. Drei Punkte gegen die Ice Tigers schienen in greifbarer Nähe. Dann machten die Schlittenhunde sich das Leben - wie so oft in dieser Spielzeit- selbst schwer und vergaben durch die 3:4 (2:0; 0:2; 1:2)-Niederlage die Chance, den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld zu wahren.
Kaum hatte das erste Drittel begonnen, da machten Leavitt, McNeil und Schlager den Ice Tigers durch gute Einschussmöglichkeiten klar, wer in Kassel Herr im Haus ist. Die Gäste schienen indes noch nicht in Nordhessen angekommen zu sein und hatten kaum eine Chance gegen die frisch aufspielenden Huskies. So stand es nach zehn Minuten durch Treffer von Kraft und Tallaire auch schon 2:0 für die Hausherren. Weitere aussichtsreiche Chancen vergaben die Schlittenhunde aber – und das sollte ihnen mal wieder zum Verhängnis werden.
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste aus Franken nämlich wesentlich aggressiver aus der Kabine und konnten nach knapp fünf Minuten durch eine schöne Kombination über Savage, Swanson und Fical den Anschlusstreffer markieren. Und Nürnberg machte weiter Druck. Leeb, Periard und Nasreddine scheiterten aber an Hauser im Kasten der Huskies. Als Kassel sich gerade gefangen zu haben schien und Krafts Schuss gar auf der Torlinie liegen blieb, schien der Nürnberger Ausgleich durch Periard umso härter (34.).
Die Ice Tigers spielten weiter aggressiv und kamen schon nach 41 Sekunden im letzten Drittel zur verdienten 3:2-Führung. Scott King war gegen Ryan Gaucher auf und davon gelaufen und hatte Hauser kaum eine Chance gelassen. Polaczek konnte nur knapp drei Minuten später durch einen Schuss aus dem Gewühl vor Hauser gar auf 4:2 erhöhen. Am Ende zeigten die Huskies sich dann noch einmal stark und kamen zu einigen Chancen, doch mehr als das 3:4 durch den angeschlagenen Bryan Schmidt war für die Nordhessen nicht mehr drin.
Wollen die Huskies ihren Traum von den Pre-Play-Offs noch weiter träumen, müssen in den nächsten Spielen dringend Punkte folgen. Dafür muss die Mannschaft aber erstens wieder möglichst komplett auflaufen können und zweitens die mentale Schwäche überwinden, die sie trotz anfänglicher Überlegenheit immer wieder am Siegen hindert.
Neben den Geschehnissen auf dem Eis, gab es auch am Rande der Bande einige Neuigkeiten in Kassel: Während Adam Hauser, der erst in der Saison von Mannheim nach Kassel gewechselt war, seinen Vertrag um ein Jahr (plus Option auf ein weiteres Jahr) verlängerte, wird Sebastian Elwing künftig im Kasten des EHC München stehen. Stéphane Richer betonte noch einmal Elwings Einsatz für den Verein und sagte, er befürworte den Wechsel im Sinne des Spielers. Noch am Montag wollen die Huskies die Verpflichtung zweier Förderlizenzspieler bekannt geben.
Boris Rousson, der die Huskies in der Vorsaison zur Meisterschaft in der 2. Bundesliga geführt hatte und in letzter Zeit wegen einer alten Knieverletzung zum Zuschauen verdammt war, beendet nach achtzehn Jahren Profi-Eishockey (davon elf in der DEL) seine Karriere.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Brockmann, Trainer Sinupret Ice Tigers:
„Das war heute ein verrücktes Spiel. Im ersten Drittel waren wir nicht anwesend. Ich habe dann auch zur Mannschaft gesagt, dass es beschämend war, wie wir gespielt haben – vor allem unsere Ausländer, unsere Topspieler. Hätte Cassivi nicht so gut gehalten, hätte es 4:0 gestanden und wir hätten keine Chance mehr gehabt. Im zweiten Drittel haben wir dann gezeigt, was in uns steckt. Nach dem 4:3 ist es am Ende noch einmal ein bisschen hektisch geworden. Ich bin überglücklich über die drei Punkte.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel Huskies:
„Das Spiel heute war wie unsere gesamte Saison. Wir haben super angefangen, sind 2:0 in Führung gegangen und haben dann nicht konsequent über sechzig Minuten gespielt. Wir haben Nürnberg durch individuelle Fehler die Chance gegeben, wieder ins Spiel zu kommen. Zum elften Mal in dieser Saison haben wir mit einem Tor Unterschied verloren. Das ist eine mentale Sache; deshalb sind wir in der Tabelle da, wo wir sind.“
Tore:
1:0 (06:00) Ryan Kraft (Manuel Klinge, Shawn McNeil)
2:0 (09:08) Sean Tallaire (Alex Leavitt, Mike Pellegrims)
2:1 (25:01) Petr Fical (Andre Savage, Brian Swanson)
2:2 (33:20) Michel Periard (Martin Ancicka, Adrian Grygiel – 4:5)
2:3 (40:41) Scott King (Shawn Carter, Florian Ondruschka)
2:4 (43:48) Aleksander Polaczek (Martin Ancicka, Adrian Grygiel)
3:4 (48:33) Bryan Schmidt (Thorben Saggau, Michael Christ)
Strafen: Kassel 14 – Nürnberg 18
(Foto: Ice Tigers hatten am Ende die Nase knappe vorne by www.snapfactory.de)