Huskies bezwingen Roosters
Schafft es Manuel Klinge?Das größte sportliche Unheil konnten
die Kassel Huskies schon einmal abwenden. Und wie! Nach eindrucksvollen
Siegen über Meister Berlin und Vize Düsseldorf ging man auch am gestrigen
Abend gegen die Iserlohn Roosters als Sieger vom Eis. Damit stehen die
Nordhessen nach ihrerseits vier Spielen eben nicht gefährlich abgeschlagen
am Tabellenende, sondern auf dem dritten Platz – mit nur zwei Punkten
Abstand zur Tabellenspitze. Der 5:4 (3:2; 2:1; 1:0)-Sieg über die Roosters
war dabei nicht einmal das spielerische Highlight der bisherigen Saison.
Die Huskies starteten gewohnt (!) offensiv
in die Partie und konnten schon nach zweieinhalb Minuten mit dem ersten
Powerplay-Tor des Abends in Führung gehen. Derek Damon hatte die Scheibe
von der blauen Linie durch alle hindurch in die Maschen befördert.
Die Roosters konnten dagegen auch in Überzahl wenig zeigen. Selbst
bei zwei Minuten mit zwei Mann mehr kamen Ardelan, Roy und Insanas Schüsse
nicht richtig zur Geltung. Acht Minuten nach dem ersten Treffer glückte
dafür Josh Soares Bauertrick auf der anderen Seite – 2:0 für die
Gastgeber. Der Ex-Kasseler Brian Swanson nutzte in der 15. Minute einen
Abstauber zum Iserlohner Anschlusstreffer, doch Kassel hatte die Partie
weiterhin im Griff: Während Trevor Johnson für die Schlittenhunde
die Strafbank hütet, nutzt Derek Damon einen Abspielfehler von Danny
Aus den Birken eiskalt zum 3:1 - der dritte Shorthander der noch jungen
Saison.
Die Gäste aus Iserlohn wollten die
drei Punkte allerdings nicht kampflos in Kassel lassen. So sorgte sorgte
Daniel Sparre anderthalb Minuten vor Ende des ersten Drittels in Überzahl
für den erneuten Anschlusstreffer, bevor Stefan Langwieder in der 28.
Minute vor das Tor von Adam Hauser ziehen und mit einem schönen Rückhandschuss
den Ausgleichstreffer für die Roosters markieren konnte. Die Kasseler
Defensive war gerade zu diesem Zeitpunkt mehr als instabil, gut für
die Gastgeber, dass die Offensive besonders im Powerplay dafür umso
stärker war. Nur drei Minuten später nämlich konnte Damon erneut
in Überzahl einnetzen, weitere vier Minuten später durfte sich Pierre-Luc
Sleigher bei doppelter Überzahl über seinen ersten Saisontreffer freuen.
Iserlohn versuchte noch einmal alles,
um die drohende 5:3-Niederlage abzuwenden, doch trotz eines zugesprochenen
Penaltys und durchaus vieler Chancen im letzten Spielabschnitt gelang
den Sauerländern am Ende lediglich der Anschlusstreffer durch Kapitän
Robert Hock einundzwanzig Sekunden vor Spielende.
Spätestens mit den drei Punkten über
die Roosters konnten die Kassel Huskies also das Schreckensszenario
vom Tabellenende abwenden und zeigen, welche Qualität tatsächlich
in der Mannschaft steckt. Für die kommenden Wochen wird es jedoch wichtig
sein die Defensivarbeit zu festigen und offensiv auch außerhalb der
ersten Reihe Akzente zu setzen. Nur dann werden die Nordhessen auch
langfristig in den oberen Gefilden der Tabelle mithalten können. Vorerst
jedoch helfen der Schwung und die Euphorie aus den ersten Saisonspielen
noch ein bisschen mit.
Leona Malorny
Stimmen zum Spiel:
Ulrich Liebsch, Trainer Iserlohn Roosters:
„Gratulation an Stéphane und Kassel
zu den drei Punkten. Das erste Drittel hatten wir uns heute Abend sicherlich
anders vorgestellt. Gerade bis zur 12. Minute war Kassel laufbereiter
und aggressiver und ist deshalb auch verdient in Führung gegangen.
Im zweiten Drittel sind wird besser ins Spiel gekommen. Dann waren allerdings
die Strafe gegen Steven Rupprich und das Kasseler Tor entscheidend.
Am Ende waren die Chancen noch einmal da, aber ich denke, Kassel hat
verdient gewonnen, weil man im Powerplay seine Chancen genutzt hat.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel Huskies:
„Wir sind heute Abend sehr gut ins
erste Drittel gestartet. Nach fünfzehn Minuten sind wir aber ein bisschen
von unserem Plan abgekommen. Da waren wir an der Scheibe und im Zweikampf
nicht mehr stark genug. Über sechzig Minuten hatten wir aber das Glück
auf unserer Seite. Besonders die erste Reihe und die Special Teams haben
heute den Unterschied gemacht. Die drei Tore in Überzahl und das eine
in Unterzahl haben das Spiel entschieden.“
Tore:
1:0 (02:31) Derek Damon (Manuel Klinge,
Bryan Schmidt – 5:4)
2:0 (10:31) Josh Soares (Fabio Carciola,
Derek Damon)
2:1 (14:25) Brian Swanson (Jimmy Roy,
Ryan Ready)
3:1 (17:43) Derek Damon - 4:5
3:2 (18:24) Daniel Sparre (Ryan Ready,
John Insana – 5:4)
3:3 (28:50) Stefan Langwieder (Robert
Hock, Andy Sch eider)
4:3 (31:41) Derek Damon (Josh Soares,
Mike Card – 5:4)
5:3 (35:48) Pierre-Luc Sleigher (Sebastien
Bisaillon, Dominic Auger – 5:3)
5:4 (59:39) Robert Hock (Mads Christensen,
Brian Swanson – 6:5)
Strafen: Kassel 16 + 10 Sleigher, Iserlohn
17 + 20 Rupprich
Schiedsrichter: Kadow/ Piechaczek
Zuschauer: 3878