Holpriger Start in die Play-offs für MannheimMannheim - Nürnberg 2:1

Phrasenschwein hin, Phrasenschwein her, den Adlern merkte man die zehn Tage Spielpause an. Sie kämpften im ersten Drittel phasenweise vor allem gegen sich selbst und erst in zweiter Linie gegen die Ice Tigers aus Nürnberg. Die Nervosität der Adler-Spieler war zu spüren und darunter litt das Spiel der Mannheimer. Zu deren Glück war die Nürnberger Mannschaft im ersten Drittel allenfalls körperlich anwesend und keinesfalls vergleichbar mit ihrem Auftritt gegen Berlin in der Pre-Play-off-Runde. So reichte, was Mannheim spielte, um die Ice Tigers in Schach zu halten. 17:2 Torschüsse weisen darauf hin, dass nur Jochen Reimer im Nürnberger Tor seine gewohnte Leistung abrief.
Eine über weite Strecken bessere Vorstellung boten die Adler im Mittelabschnitt, wohl auch begünstigt durch zwei frühe, sehr schön herausgespielte Tore in der 21. (Plachta) und 25. (Rheault) Minute durch die homogenste Reihe der Mannheimer am gestrigen Abend – Kai Hospelt, Matthias Plachta, Jon Rheault. Die Ice Tigers brauchten weitere Minuten, um wach zu werden, selbst eine doppelte Überzahl ab der 22. Minute half nicht, erst ein Pfostenschuss danach von der blauen Linie gab den Startschuss dazu. Nun entwickelte sich ein echtes Play-off-Spiel, hakelige Szenen vor beiden Toren mit Ansätzen zum Tête-à-Tête, Checks, herausragend für DEL-Verhältnisse der Open-Ice-Hit von David Printz an Adler Martin Buchwieser, vor allem, dass er nicht abgepfiffen wurde, schnelle Spielzüge, überhaupt viel Tempo und beide Torhüter in Bestform. In der 38. Minute belohnten sich die Nürnberger für ihren nun beherzten Auftritt. Nürnbergs Play-off-Monster Leonhard Pföderl schnappte sich die Scheibe nach von Corey Locke gewonnenen Bully und zimmerte sie per Handgelenksschuss an Adler-Torhüter Dennis Endras vorbei unhaltbar ins Mannheimer Tor. Mit diesem Spielstand ging es ins Schlussdrittel.
Die Intensität des Mittelabschnitts hatte das letzte Drittel nicht, trotzdem machte es nicht nur der Spielstand spannend, sondern auch, dass beide Mannschaften gute Chancen hatten auf ein weiteres Tor, Chancenplus hier von Mannheim, ausgeglichen dadurch, dass die Adler ja bekanntermaßen etwas Probleme haben mit dem Ausnutzen von Chancen. Nürnbergs Trainer Martin Jiranek stellte, um die Intensität zu erhöhen, auf drei Reihen um, das brachte die Mannheimer durchaus in einigen Situationen in Bedrängnis, aber genauso wie sein Gegenüber im Tor Jochen Reimer, war Dennis Endras im Adler-Tor Garant für das Verhindern weiterer Treffer.
Spiel eins geht an die Adler, ein Sieg und nicht mehr für den Moment in dieser Best-of-Seven-Serie.
Tore:
1:0 (20:22) Matthias Plachta (Sinan Akdag, Kai Hospelt)
2:0 (24:37) Jonathan Rheault (Kai Hospelt, Matthias Plachta)
2:1 (37:43) Leonhard Pföderl (Corey Locke)
Schiedsrichter: Marcus Brill / Marian Rohatsch
Strafen: Mannheim 6, Nürnberg 8
Zuschauer: 10.824