Hitchcock zu Gast in Mannheim

„Teamwork makes the dream work“. Die Mannheimer haben gestern Abend gezeigt, dass sie die Saisonüberschrift ihres Trainers Harold Kreis, zu lesen auch auf T-Shirts, die die Spieler tragen, verinnerlicht haben. Einfach ist es, das zu behaupten, wenn man Spiel und Gegner im Griff hat. Wenn man aber Spiele, wie gestern Abend gegen die DEG Metro Stars gewinnt, hat man das bewiesen, wie wohl der Ablauf dieser Partie zeigt.
Das Spiel lief bis in die Schlussminuten so gar nicht nach dem Geschmack der 8.989 Zuschauer. Die aus bekannten tierischen Gründen früher als übliche Anreise nach Mannheim tat den Spielern der DEG gut, sie kamen hellwach aus der Kabine und setzten noch nicht bereite Adler unter Druck. Mit zwei, manchmal drei Spielern störten sie das Aufbauspiel der Adler schon in deren Drittel, in der Rückwärtsbewegung machten sie geschickt die Räume eng, nach Puckeroberung schalteten die Düsseldorfer blitzschnell um, überbrückten mit schnellen Pässen das Spielfeld und sorgten ein ums andere Mal für reichlich Verkehr vor dem von Freddy Brathwaite gehüteten Kasten, mit Erfolg, nach zehn Minuten stand es bereits 2:0 für die DEG. Zu behaupten, die Adler wären nach diesem Rückstand erwacht, trifft den Charakter ihres Spiels gestern Abend nicht. Es hatte eher etwas von Wechselstrom, bei Minus unkonzentriertes Passspiel, Fehler im Aufbau, zu umständlich vor dem Tor, in der Rückwärtsbewegung Probleme im Zweikampf, im eigenen Drittel wurde der Puck nicht konsequent geklärt. Bei Plus klappte es in der Verteidigung, die Aufbaupässe fanden Abnehmer, vor dem gegnerischen Tor wurde gut kombiniert, sie hatten ihren Gegner im Griff und gestalteten das Spiel.
Düsseldorf nutzte das Minus der Adler geschickt und konnte sich bis zur 56. Minute immer wieder einen Zwei Tore Vorsprung erarbeiten. Die Reihenfolge bis dahin war linear, erzielten die Adler ein Tor, legte Düsseldorf spätestens vier Minuten später nach. Das heißt in Zahlen, 1. Drittel 1:2, 2. Drittel in Summe 3:5 und eben bis zur 56. Minute 4:6. Etwa ab der 52. Minute präsentierten sich die Adler plötzlich ohne Minus, ob sie über den Kampf, den man ihnen bis dahin keinesfalls absprechen konnte, oder diesen in Mannheim neuen Teamgeist plötzlich das Momentum auf ihrer Seite hatten, spielt im Nachhinein keine Rolle. Die DEG bekam es nicht mit, spielte zu offensiv bei diesem Spielstand und kassierten in fünf Minuten vier Tore– puren Willen nennt man das wohl.
Auch die Fans gehören in Mannheim wieder zu dem Motto „Teamwork makes the dream work“. Unterstützten sie doch ihre Mannschaft trotz aller Widrigkeiten unverdrossen, wurden durch den Sieg dafür belohnt und von Ronny Arendt nach dem Spiel gelobt. Die beiden Trainer haben von einem guten Spiel sicherlich eine andere Vorstellung, für die Zuschauer war es aber allemal eine herausragende Show.
Der erfolgreiche „Neuanfang“ in Mannheim geht weiter.