Herberts Vasiljevs bleibt ein PinguinDer Krefelder Dauerbrenner hat verlängert

Weiterhin ein Krefelder: Herberts Vasiljevs. (Foto: Imago)Weiterhin ein Krefelder: Herberts Vasiljevs. (Foto: Imago)
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Als im Jahr 2005 der damals 28-jährige Herberts Vasiljevs nach zehn Jahren in der Fremde zu den Krefeld Pinguinen zurückkehrte, da erwarteten wohl die wenigsten Beobachter, dass man hier eines der absoluten Gesichter des Franchises an den Niederrhein geholt hatte. Doch heute, zehn Jahre später, steht wohl nur noch Daniel Pietta so sehr für das Eishockey in der Seidenstadt, wie der heute 38-jährige Deutsch-Lette, der längst mit deutschem Pass auf das Eis geht und somit keine Kontingentstelle mehr belegt. Der am 23. Mai 1976 im lettischen Riga geborene Linksaußen prägte das letzte Jahrzehnt an der Westparkstraße und war jahrelang der unbestritten beste Spieler im schwarz-gelben Ensemble. Dabei aber war er den Pinguinen und deren Fans stets treu und verzichtete auch als Torschützenkönig und bester Spieler der Liga im Jahr 2007 auf einen durchaus möglichen Wechsel. Viele gut dotierte Angebote lagen ihm seinerzeit unterschriftsreif vor, doch „Herbie“ hielt „seinem“ Team die Treue, verlängerte langfristig und führte die Truppe fortan als Kapitän auf das Eis. Immer stellte er sich voll in den Dienst der Mannschaft und ließ sich auch von zwei schweren Verletzungen in den letzten Jahren nicht aus der Bahn werfen.

Eine weitere schwere Schulterverletzung beendete Mitte Februar die vergangene Saison des 1,80 Meter großen und 84 Kilogramm schweren Rechtsschützen vorzeitig. Und das just zu der Zeit, als er sich Eiszeit in Reihe eins erarbeitete und kurz zuvor mit einem Vier-Punkte-Spiel in Berlin an offensiv beste Tage angeknüpft hatte. Viele Beobachter erwarteten, dass dies das Karriereende des sympathischen Stürmers sei. Doch der Pinguine-Kapitän ließ nie einen Zweifel daran, dass er noch mindestens ein Jahr an seine große Karriere, die ihn bis in die NHL gebracht hatte, anzuhängen gedenkt. Für die Verantwortlichen der Pinguine war es keine Frage, dass man hier mehr als gesprächsbereit ist. Nicht nur durch sein Verhalten und seine Leistungen in der Vergangenheit ist man sich rund um das Team einig, dass er einen gewissen Vertrauensvorschuss verdient, man ist auch überzeugt, dass er die Mannschaft auch heute noch sportlich weiter bringen kann, obschon sich alle Verantwortlichen bewusst sind, dass die 30-Tore-Zeiten des lettischen Nationalstürmers wohl unwiderruflich vorbei sind, sieht man in ihm eine optimale Ergänzung zu dem weiterhin beabsichtigten Kurs mit jungen Spielern ein Team aufzubauen. Wenige Spieler im Kader bringen die Führungsqualitäten des Kapitäns auf wie neben dem Eis mit. Wenige können den jungen Mitspielern mit so viel internationaler Erfahrung helfen. Doch auch von der ganz unmittelbaren sportlichen Leistung sieht man sich mit ihm gut aufgestellt denn Spieler mit deutschem Pass, die in der Lage sind, wichtige Punkte in der DEL zu machen, defensiv zuverlässig sind und auch in beiden Special Teams eine gute Rolle spielen können, sucht man erfahrungsgemäß durchaus lange.

Und so freuen sich die sportliche Leitung, Mitspieler und „Herbie“ selbst, dass man sich nun auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit um ein weiteres Jahr bis 2016 einigen konnte. Natürlich denkt man auch bereits darüber nach, die Integrationsfigur auch nach seinem Karriereende – sei dies im kommenden Sommer oder erst später – an das Team zu binden.

„Einen Spieler wie Herbie findet man nicht oft im heutigen Eishockey. Er gehörte in seiner besten Zeit zu der Handvoll besten Spielern der Liga, gab aber doch den finanziellen Verlockungen nicht nach und blieb den Pinguinen treu. Allein schon dafür verdient er es, dass wir ihm auch jetzt nach seiner Verletzung die Treue halten. Aber wir sind auch überzeugt, dass er uns sportlich helfen kann und freuen uns, ihn auch im kommenden Jahr im Team zu haben“, ist Rüdiger Noack, der Sportliche Leiter der Pinguine, zufrieden über die Verlängerung.

Vasiljevs selbst ist ebenfalls glücklich, weiterhin für „seine“ Pinguine auflaufen zu können. „Die Pinguine sind für mich mittlerweile eine Herzensangelegenheit und ich freue mich, dass man mir das Vertrauen weiter gibt und ich meine Karriere in Krefeld fortsetzen und vielleicht beenden kann – wann immer das sein wird“, schmunzelt der Stürmer, um fortzusetzen: „Ich will mich dieses Vertrauens würdig erweisen und im Sommer hart arbeiten. Ich verspreche den Fans, dass ich im Herbst topfit aufs Eis gehen werde und noch eine Menge gute Spiele in mir habe.“


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