Helmut de Raaf: Strafe für Markus Kink zu hart
Klare Worte bei den AdlernMarkus Kink sitzt in der Stadion-Gaststätte Crosscheck und schaut den Mannheimer
Jungadlern beim Spielen zu. Nebenbei versucht er, eine Portion Spaghetti zu
essen, was nicht ganz leicht ist, wenn er gleichzeitig mit Hockeyweb reden
soll. Acht Spiele ist der Youngster gesperrt gewesen wegen eines Fouls, das
er noch in Diensten der Kölner Haie gegen die Frankfurter Lions begangen
hat. Der Gegner des Checks von hinten erlitt eine Gehirnerschütterung und
fiel für einige Zeit aus. "Es ist richtig, dass ein Spieler dafür bestraft
wird", befindete Kinks neuer Coach Helmut de Raaf, "aber dass man praktisch
die Höchststrafe gegen einen solch jungen Mann verhängt, das wundert mich
schon." Normalerweise, sagt de Raaf, stelle man in solchen Fällen einen
Antrag auf Reue, dann würden meist zwei oder drei Spiele zur Bewährung
ausgesetzt, "aber das hat man hier abgelehnt". Was auch insofern
ungewöhnlich sei, weil Kink zuvor keine einzige Matchstrafe kassiert habe.
"Ich meine", sagt de Raaf,"wenn einer immer foul spielen würde in dem Alter
und unbelehrbar wäre, dann kann ich verstehen, dass man ihn erstmal aus dem
Verkehr zieht, aber bei Kink ist das eindeutig nicht der Fall." Auch
Adler-Co-Coach Stephane Richer, damals noch bei Frankfurt, sieht die Strafe als zu hart an:
"Das steht in keinem Verhältnis." Kink habe, sagen die Trainer, eine
hervorragende Vorbereitung für die Adler gespielt, es sei ein großer
Verlust, dass er in DEL-Meisterschaftsspielen noch sechsmal nicht eingesetzt
werden könne. Der Crack läuft also erstmal weiter für Heilbronn auf. (Angelika von Bülow)