Helmut de Raaf setzt neue Maßstäbe als Spieler und im Nachwuchsbereich Elfmaliger deutscher Meistertorhüter

Bis heute ist Helmut de Raaf mit elf gewonnenen deutschen Meisterschaften der alleinige Rekordhalter. Nachdem der heute 62-Jährige seine Profikarriere in der Saison 1979/80 als 18-jähriger Torhüter bei der Düsseldorfer EG begann, erfolgte 1983 die Aussortierung bei der DEG und der Wechsel zum Rivalen Kölner EC. In der Folge gewann de Raaf mit Köln in den Jahren 1984, 1986, 1987 und 1988 vier deutsche Meistertitel. Zur Spielzeit 1988/89 kehrte der gebürtige Neusser wieder zurück nach Düsseldorf, wo er zu einem Sieggarant an der Brehmstraße wurde und 1990, 1991, 1992, 1993 und 1996 fünf weitere deutsche Meisterschaften feierte. Den umgekehrten Weg ging Torhüter-Ikone Joseph "Peppi" Heiß, der mit Köln im Jahre 1995 seinen einzigen Meistertitel feierte. Nach Abstechern in der zweiten Liga zum ESC Moskitos Essen (1997/98) und dem Grefrather EV (1998/99) wagte de Raaf nochmals den Sprung in die DEL zu den Adlern Mannheim. Dort folgten in den Jahren 2000 und 2001 seine Meistertitel Nummer zehn und elf, bevor er im Anschluss seine aktive Karriere beendete. Im Jahre 2000 wurde de Raaf in die Deutsche Hall of Fame aufgenommen.
Doch er blieb in Mannheim, baute dort mit dem Leistungszentrum der Jungadler eine Talentschmiede auf, die heutige Superstars wie Leon Draisaitl formte. Jahr für Jahr feierte er als Trainer mit den Jungadlern zahlreiche Meisterschaften und dominierte den deutschen Nachwuchs. Nach einem kurzen Gastspiel als Cheftrainer der Adler Mannheim (2004 und 2005), blieb er den Jungadlern als Headcoach bis 2013 treu. Ab der Saison 2013/14 war er für zwei Jahre Assistenztrainer beim EHC Red Bull München, bevor er 2015/16 erstmals als Cheftrainer in der DEL für die Schwenninger Wild Wings hinter der Bande stand. Doch als er im Jahre 2016 das Angebot erhielt, die neue Akademie von Red Bull Salzburg als „Director of Development Academy“ aufzubauen, wechselte er wieder in den Jugendbereich. Auch dort hat er wie bei den Jungadlern die Red Bull Akademie zum Erfolg geführt. Wie auch in Mannheim ist es für de Raaf extrem wichtig, dass Schule und Sport für die Jugendlichen kombiniert werden können. Bestes Beispiel für die hervorragende Arbeit der Akademie, ist der deutsche Nationalspieler John-Jason Peterka, der von Salzburg über München bei NHL-Klub Buffalo Sabres etabliert und zu einem Leistungsträger entwickelt hat. Den gleichen Weg über Salzburg und München ging auch Nationalverteidiger Julian Lutz, der erst kürzlich einen dreijährigen Einstiegsvertrag bei der neuen NHL-Franchise Utah Hockey Club unterschrieb und sich Hoffnungen auf ein baldiges NHL-Debüt machen darf.
Wie Helmut de Raaf schon als Torhüter mit seinen elf deutschen Meisterschaften, drei Teilnahmen an den Olympischen Spielen und fünf Weltmeisterschaften, Maßstäbe setzte, hat er dies auch mit den beispiellosen Nachwuchsprojekten in Mannheim und Salzburg fortgeführt.