Heljanko-Debüt: ERC Ingolstadt dominiert gegen IserlohnErstes Heimspiel nach der Länderspiel-Pause

ERC Ingolstadt – Iserlohn Roosters 5:1 (3:1, 1:0, 1:0)
Warum die Ingolstädter vom Platz an der Sonne der DEL grüßen und die Iserlohn Roosters aus dem Tabellenkeller, zeigte ein vierminütiges Powerplay der Sauerländer zum Ende des ersten Drittels nach einer eher unglücklichen als unfairen von Schanzer-Stürmer Kenny Agostino: Erschreckend harmlos agierten sie – die einzige gefährliche Situation vertändelten sie vor ERCI-Goalie Christian Heljanko, der sein Debüt im Trikot der Oberbayern feierte – und hätten um ein Haar noch den Shorthander durch Myles Powell kassiert.
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Roosters – nach einem guten Auftakt – allerdings schon mit 1:3 im Rückstand: Ihre Führung durch Sven Ziegler nach exakt fünf Minuten bei einer Strafe gegen den scheidenden ERC-Kapitän Fabio Wagner egalisierten die Schanzer fast im Gegenzug nur 39 Sekunden später durch Leon Hüttl, kurz darauf scheiterte Ingolstadts Wayne Simpson am Pfosten des Iserlohner Gehäuses. Der gebürtige Tölzer war es auch, der die Panther zur Mitte des ersten Drittels in Führung schoss. Mat Bodie und Myles Powell hatten ihn mustergültig freigespielt.
Fünfeinhalb Minuten vor der ersten Sirene schloss Fabio Wagner eine Kombination über Johannes Krauß und „Chico“ Morales zur 3:1-Führung für die Schanzer ab.
Geruhsamer Abend für Ingolstadts Debütant Christian Heljanko
Nach zwei Minuten im Mittelabschnitt zeigte der nachverpflichtete finnische Goalie der Schanzer Christian Heljonka seine ganze Klasse, als er einen Alleingang von Iserlohns John Broda mit ganz viel Ruhe parierte, kurz darauf musste eben jener Broda auf der Strafbank Platz nehmen – das bestrafte Ingolstadts Top-Verteidiger Alex Breton mit einem wuchtigen Schlagschuss aus halblinker Position, nachdem die Roosters keinen Zugriff auf das Powerplay der Schanzer gefunden hatten.
In der Folge übernahmen die Panther die Kontrolle über das Spiel, übertrieben es aber spät im zweiten Drittel ein wenig mit der Schönspielerei in einem weiteren Powerplay und konnten ihre haushohe Überlegenheit nicht in einen Treffer ummünzen. Kurz darauf hatten sie Glück, als erneut John Broda nur den Pfosten des Ingolstädter Tores traf.
Souveräne Ingolstädter spielen im Schlussdrittel schön und (zu) kompliziert
Auch zu Beginn des Schlussdrittels behielten die Ingolstädter das Heft des Handelns in der Hand: Morgan Ellis und Daniel Schmölz scheiterten knapp, in Überzahl wollte es Kenny Agostino durch die Beine zu schön machen. Danach erarbeiteten sich die Gastgeber Chancen im Minutentakt – allein Henriquez Morales vergab dreimal in aussichtsreicher Position, fünf Minuten vor dem Ende verpasste Leon Hüttl den Hattrick nur knapp. So dauerte es bis in die Schlussphase, ehe Austen Keating nach einem langen Pass aus der Zone der Panther seinen Alleingang zur endgültigen Entscheidung abschloss.
„Man kann sagen, es war zu wenig, aber es war auch sehr schwer für uns. Wir haben heute gegen einen der Meisterschaftsfavoriten verloren. Unser großes Spiel hatten wir am Freitag gegen die DEG, davor und danach hatten wir es mit Bremerhaven und Ingolstadt gegen zwei Top-Teams zu tun“, zeigte sich Iserlohns Interimstrainer Franz David Fritzmeier aufgeräumt. Sein Pendant auf Ingolstädter Seite Mark French sagte nach dem Spiel: „In den ersten fünf Minuten sind wir etwas langsam ins Spiel gekommen. Ab dem Ausgleich haben wir mit mehr Selbstvertrauen gespielt und dann die richtigen Momente genutzt.“
Aus Debütant Christian Heljanko sprudelte es nach dem Spiel nur so heraus: „Es war noch nicht alles perfekt, aber es war ein guter Anfang. Ich habe in Linköping im Dezember mein letztes Spiel gespielt – und bin es eigentlich gewohnt, viel zu spielen. Dort hat es aus vielen Gründen nicht so geklappt. Aber hier bin ich von allen – Mannschaft, Trainern, Staff und auch den Fans sehr gut empfangen worden.“
Bei der Siegesfeier auf dem Eis mit den Fans wirkte er noch etwas unsicher, aber auch hier gibt es ja in den nächsten Wochen vermutlich noch Gelegenheit zur Verbesserung.
0:1 Sven Ziegler (Tyler Boland, Shane Gersich) 5:00
1:1 Leon Hüttl (Daniel Schmölz, Alex Breton) 5:39
2:1 Leon Hüttl (Mat Bodie, Myles Powell) 10:19
3:1 Fabio Wagner (Enrico Henriquez Morales , Johannes Krauß)
4:1 Alex Breton (Wayne Simpson, Riley Sheen) 23:49 – PP1
5:1 Austen Keating (Mat Bodie, Leon Hüttl) 56:57
Strafen: ERC Ingolstadt 8, Iserlohn Roosters 6
Zuschauer: 4003