Hauptsache drei PunkteStraubing schlägt Bremerhaven

Lesedauer: ca. 4 Minuten

Vor dem Spiel der erste Schockmoment für den Tigers-Anhang, denn nachmittags kam die Meldung, dass Kapitän Sandro Schönberger mit einer Oberkörperverletzung aus dem Spiel in Nürnberg auf unbestimmte Zeit ausfällt. Das brachte Niki Hartl in die Straubinger Line-up und zu seinem ersten DEL-Spiel. Doch gefeiert wurde auch. René Röthke bestritt seinen 700. DEL-Einsatz in Deutschlands höchster Spielklasse. Dieser meint nach dem Spiel: „700 ist natürlich eine große Zahl, da bin ich schon stolz darauf. Mit dem Sieg heute feiert es sich gleich noch schöner.“

Für die Hausherren hätte das Spiel kaum besser starten können, denn bereits in der ersten Minute brachte Vertretungskapitän Adam Mitchell die Tigers in Führung. Der Torschütze sagt: „Ich glaube, wir haben gut angefangen und die ersten Minuten unser Spiel gespielt, aber die Bremerhavener haben dann gut mitgespielt.“ Auch Straubings Coach Larry Mitchell hatte einen Glücksmoment: „In dem Moment war ich sehr glücklich. Das ist genau das, was sich ein Trainer vorstellt. Im Nachhinein hat es uns nicht den erhofften Push gegeben.“ Die Gäste spielten zwar mit, kamen aber nur vereinzelt zu guten Chancen. Straubing überlief die Abwehr aus dem Norden ein ums andere Mal, vergaß aber zu treffen. Ein Wechselfehler der Tigers brachte die erste Strafe im Spiel und plötzlich lag der Puck im Straubinger Netz. Doch nach Sicht der Videobilder fand der vermeintliche Treffer von Jack Combs keine Anerkennung. Bremerhavens Coach Thomas Popiesch erinnert sich: „Nach dem 1:0 schießen wir im Powerplay ein Tor. Ich bin der Meinung gewesen, es war ein Tor, aber meine Meinung zählt relativ wenig.“ Bremerhaven hatte in Überzahl die besten Chancen, aber auch Glück vor dem eigenen Tor. Goalie Jani Nieminen rutschte der Puck unter dem Schoner durch, wurde aber gerade noch von der Verteidigung unschädlich gemacht.

Auch das Mitteldrittel stand weitestgehend im Zeichen der Tigers, die deutlich schneller unterwegs waren. Allerdings war zunächst wenig los. Keines der Teams kam zu überzeugenden Chancen. Zum Frust des Straubinger Anhangs kam auch das Powerplay nicht ins Rollen. Doch kaum waren die Pinguine wieder vollständig, schon lief es bei den Hausherren. Am Ende einer Druckphase erzielte Max Renner sein erstes DEL-Tor. Adam Mitchell findet: „Das Tor von Max von der blauen Linie war ganz wichtig.“ Doch Renner sah sein erstes Tor gar nicht und reagierte zunächst auch nicht. „Ich habe die Latte gehört, habe aber nicht gesehen, ob er rein ist. Ich habe dann gewartet, bis einer der Stürmer zu jubeln anfängt“, erklärt der Verteidiger. Je länger das Spiel dauerte, umso besser kamen die Gäste aus dem Norden auf und kamen gegen Ende des Mitteldrittels zu ihren besten Chancen. René Röthke versucht es zu erklären: „Bremerhaven hat am Freitag den ersten Sieg gefeiert, die kamen natürlich mit viel Selbstvertrauen hierher. Die haben heute auch sehr gut gespielt.“ Max Renner hat noch andere Gründe: „Defensiv sind wir heute nicht so in die Zweikämpfe gekommen, haben die zu viel kreiseln lassen und haben die Schüsse nicht weggebracht. Wir haben nicht hart genug gearbeitet.“

Im Schlussabschnitt war von den Tigers nur noch wenig zu sehen. Bremerhaven rannte, zumeist mit ihrer ersten Reihe, an. Matt Climie hielt die Null aber bis zum Ende fest. Dafür gab es von Coach Mitchell ein Extralob: „Matt Climie war sicher nicht nur heute, sondern am Wochenende unser bester Spieler.“ Selbst als Bremerhaven den Torwart vom Eis nahm, vertändelten die Hausherren beste Chancen. Nach einer Nacht wird aber kaum jemand danach fragen und sich nur noch über die Punkte freuen.

Gäste-Coach Thomas Popiesch  fast die Partie so zusammen: „Ich glaube, wir haben über weite Strecken ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert. Wir waren laufstark, waren über weite Strecken auch scheibensicher. Aber in der letzten Konsequenz steht bei uns eine Null und bei Straubing eine Zwei. Straubing hat die Chancen die sie hatten, konsequenter genutzt, wir da eben nicht so stark.“ Larry Mitchell entgegnet: „Es war, wie erwartet, ein sehr schweres Spiel. Wir waren nicht so scheibensicher und haben viele Fehlpässe gespielt. Aber ich werde sicher nicht kritisieren an einem Wochenende, wo es nur sechs Punkte gibt und wir sechs Punkte geholt haben. Dafür gratuliere ich meiner Mannschaft.“

Am Ende bleibt aber die wichtigste Frage. Welcher Tiger muss einen ausgeben? Niki Hartl für sein erstes DEL-Spiel, Matt Climie für den Shutout, René Röthke für das 700. Spiel oder Max Renner für das erste DEL-Tor? Eine kleine Umfrage in Mannschaftskreisen ergab ein klares Ergebnis. So meint auch René Röthke lachend: „Der Max natürlich.“ Dieser nimmt es locker und meint ebenso lachend: „Das ist zu mir noch nicht vorgedrungen, aber das hört sich ganz vernünftig an. Da hätte ich heute nichts dagegen.“

Tore: 1:0 (1.) Adam Mitchell (Steven Zalewski), 2:0 (29.) Max Renner.

Schiedsrichter: Stephan Bauer, Bastian Haupt; Linienrichter: Norbert van der Heyd, Stephan Waldner.

Strafen Straubing 6 +10 Hartl, Bremerhaven 6.

Zuschauer 3785.


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Mittwoch 29.03.2023
Straubing Tigers Straubing
- : -
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
Freitag 31.03.2023
ERC Ingolstadt Ingolstadt
- : -
Adler Mannheim Mannheim
EHC Red Bull München München
- : -
nicht nominiert N.N.
Sonntag 02.04.2023
Adler Mannheim Mannheim
- : -
ERC Ingolstadt Ingolstadt
nicht nominiert N.N.
- : -
EHC Red Bull München München
Dienstag 04.04.2023
ERC Ingolstadt Ingolstadt
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Adler Mannheim Mannheim
EHC Red Bull München München
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nicht nominiert N.N.
Donnerstag 06.04.2023
Adler Mannheim Mannheim
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ERC Ingolstadt Ingolstadt
nicht nominiert N.N.
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EHC Red Bull München München
Samstag 08.04.2023
ERC Ingolstadt Ingolstadt
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Adler Mannheim Mannheim
EHC Red Bull München München
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nicht nominiert N.N.
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