„Hart gearbeitet!“
Zum 3. Spieltag empfing das Team aus München die Krefelder Pinguine. Knapp drei Minuten waren gespielt, als Jordan Webb das 1:0 für die Münchner erzielen konnte und kurz vor Ende des ersten Drittels war es Martin Buchwieser der in einen Schuss von Stéphane Julien nur noch seinen Stock reinhalten musste und zum 2:0 einnetzte.
Jedoch hielt sich die Freude der Münchner in Grenzen, da wenige Sekunden später bereits der Anschlusstreffer fiel. Mitte des zweiten Drittels konnten die Münchner erneut durch Jordan Webb die Führung ausbauen. Somit ging es mit einer 3:1 Führung in das letzte Drittel.
„München ist ein hart zu spielender Gegner und sie hatten eine hervorragende Defensive. Eigentlich haben wir uns im Voraus gut auf dieses Spiel vorbereitet und wir hätten besser sein können,“ so Krefelds Coach Rick Adduono. Eine Minute vor dem Abpfiff kassierten die Münchner eine Strafzeit und Krefeld nahm seinen Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis, um in doppelter Überzahl das Ruder noch herumzureißen. Aus dieser Druckphase profitierte lediglich das Münchner Team und der Kapitän Stéphane Julien erzielte drei Sekunden vor Schluss den verdienten 4:1 Endstand durch ein „Empty-Net-Tor“.
„Meine Mannschaft bewies eine sehr gute Arbeitsmoral. Wir haben hart gearbeitet, wie wir es uns vorgestellt haben, und so wollen wir uns eine Identität verschaffen,“ zeigte sich EHC-Coach Pat Cortina sichtlich erfreut von seinem Team. Vergangene Woche wurde beim EHC-Verteidiger Daniel Hilpert ein Kreuzbandanriss diagnostiziert und es ist fraglich, ob er in dieser Saison noch in den Spielbetrieb eingreifen kann. Als Ersatz verpflichtete der EHC München kurzfristig den 23-jährigen Ex-Kasseler René Kramer.
Die Scorerlisten der DEL werden nun von Münchner Spielern angeführt. Dies hätte sich vermutlich EHC-Manager Christian Winkler nie träumen lassen und vor allem nicht bei Jordan Webb, welcher direkt aus Kaufbeuren nach München wechselte und vom Top-Scorer der 2.Liga zum Top-Torschützen der DEL avancierte – in nur vier Monaten.
Am Sonntag gilt es für das Überraschungs-Team aus München im hohen Norden bei den Hamburg Freezers zu bestehen. „Ich hoffe, dass Hamburg den nötigen Druck vorzeigen wird,“ stimmt sich Pat Cortina schon auf das Match des Tabellenführers gegen den Tabellenletzten ein. Der EHC München ist jetzt endgültig im Oberhaus des deutschen Eishockeys angekommen und ist bisher die Überraschungsmannschaft dieser jungen Saison. Das Team macht dort weiter, wo es vergangene Saison aufgehört hat.
Daniel Gebele
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