Hart erkämpfter Dreier der DEG in Straubing

Die DEG Metro Stars haben als erstes DEL-Team die Auswärtshürde bei
Aufsteiger Straubing mit Erfolg genommen. Das 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)
mussten sich die als Titelaspirant gehandelten Gäste am Sonntag an der
Donau allerdings schwer erkämpfen.
Der für den nach einem Trauerfall in der Familie in den USA
weilenden Cheftrainer Don Jackson gemeinsam mit Manager Lance Nethery
an der DEG-Bande stehende Co-Trainer Christian Brittig war nach dem
Spiel sichtlich erleichtert und sprach von einem „harten Fight“.
Außerdem erklärte er: „Wir haben gewusst, dass es eine schwere Aufgabe
und ein Kampfspiel werden würde. Wir waren gut vorbereitet. Straubing
hat super gekämpft, die Zuschauer sind hinter der Mannschaft gestanden,
es hat hier Spaß gemacht.“
Durch die Heimniederlage, der am Donnerstag ein 2:5 in
Augsburg vorausgegangen war, endete das dritte Spiel-Wochenende in der
DEL für den Aufsteiger nun mit der ersten Nullnummer an Punkten.
Trainer Erich Kühnhackl war mit dem am Sonntag Gezeigten seiner
Mannschaft dennoch überaus zufrieden: „Wir haben bei Fünf gegen Fünf
kein Tor zugelassen und versucht, ein hohes Tempo zu gehen. Mich ärgert
nur, dass die Mannschaft für ihren Einsatz nicht belohnt worden ist.
Die Cleverness der DEG hat uns gefehlt. Wir haben aber wieder sehr viel
gelernt. Allerdings ist unser Lernprozess nicht vollendet, auch wenn
wir auf dem Weg der Besserung sind.“
Die Tigers hatten sich nach sechzig Minuten in der Tat nichts
vorzuwerfen. Die Strategie, den Gästen, die in dieser Saison mit 3,4
Millionen Euro allein für die Spieler mehr Geld zur Verfügung haben als
der Neuling für das gesamte Abenteuer DEL (3,0 Mio. Euro), vor allem
Defensivkraft und eine disziplinierte Spielweise entgegenzusetzen, ging
lange Zeit auf. Erst eine von den ohne Charlie Stephens, Jeff Panzer
und Jean-Luc Grand-Pierre angetretenen Düsseldorfern eiskalt
ausgenutzte 3:5-Unterzahl der Straubinger ab der 35. Minute
durchkreuzte die Pläne von Tigers-Dompteur Erich Kühnhackl, der bis
dahin mit seiner Mannschaft ein achtbares 0:0 gehalten hatte.
Die als haushoher Favorit in die Begegnung gestarteten DEG
Metro Stars präsentierten sich insgesamt vor über 4.000 Zuschauern im
Eisstadion am Pulverturm als die abgeklärtere Mannschaft, die das
Abwehrbollwerk der Tigers um Torhüter Mike Bales im günstigsten Moment
aushob und so ihrerseits das erste Sechs-Punkte-Wochenende dieser noch
jungen Spielzeit auf der Habenseite verbuchten.
Im ersten Drittel deutete bereits alles auf ein ähnliches
Geduldsspiel wie bei den letzten beiden Heimspielen der Straubinger
hin. Die Tigers, sehr auf ihre Defensivarbeit bedacht, ließen den
Gästen, die das Spiel über weite Strecken kontrollierten, kaum Raum, um
zur Entfaltung zu kommen. So blieben aussichtsreiche Chancen Mangelware
und Tore gänzlich aus.
Straubing, auf deren Seite der angeschlagene Trevor Gallant
auf die Zähne biss, fasste zu Beginn des Mittelabschnitts deutlich mehr
Mut und suchte verstärkt den Abschluss. Die größte Chance vergab in
dieser Phase Stefan Mann, der in der 26. Minute traumhaft von Thomas
Wilhelm in Szene gesetzt worden war, aber den Puck am Tor vorbeijagte.
Düsseldorf überstand diese stärkeren Minuten der Hausherren letztlich
schadlos. Was ein Spitzenteam ausmacht, zeigte der Vizemeister
schließlich bei einer 5:3-Überzahl ab der 35. Minute, die man eiskalt
zu einem Doppelschlag nutzte. Dem schön herausgespielten 1:0 durch
Klaus Kathan folgte nur wenig später der zweite Treffer durch Craig
Johnson.
Zum ersten Mal auf heimischem Eis in dieser noch jungen
DEL-Saison in Rückstand, ging es für die Gäubodenstädter in die letzten
zwanzig Minuten. Wer aber die Felle der Tigers schon davonschwimmen
sah, wurde von deren Kampfeswillen eines Besseren belehrt. Die
Belohnung für das merkliche Aufbäumen folgte in der 48. Minute, als im
Powerplay ein harter Schlagschuss von Josef Lehner von Billy Trew, er
sein 400. Spiel für Straubing bestritt, ins Tor gelenkt wurde und
Straubing mit diesem Anschlusstreffer plötzlich wieder im Spiel war.
Die Düsseldorfer, die im letzten Drittel aufgrund von zehn Strafminuten
praktisch die halbe Spielzeit bei numerischer Unterlegenheit agierten,
mussten bis zur Schlussirene noch bange Minuten überstehen, konnten
aber in dieser heißen Phase auch auf ihren Schlussmann Jamie Storr
vertrauen, der mit mehreren Glanzparaden seinen Teil zum „Dreier“
beitrug.
TORE:
0:1 (35:40) Kathan (5:3)
0:2 (36:12) Johnson (5:4)
1:2 (47:28) Trew (5:4)
Hauptschiedsrichter: Looker (USA)
Strafminuten: Straubing Tigers 10 – DEG Metro Stars 20
Zuschauer: 4.126