Harmlos und ohne Kreativität – Roosters unterliegen Frankfurt 0:1
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnGrottenspiel, schimpften viele der Zuschauer nach dem Spiel der
Iserlohn Roosters gegen Frankfurt. Mit einem Sieg wollten sich die
bislang eine super Saison spielenden Roosters in die Länderspiel-Pause
verabschieden. Diesen Wunsch erfüllten die Ward-Schützlinge sich und
ihren Fans aber nicht. In einer äußerst schwachen Partie siegten die
Frankfurt Lions knapp mit 0:1 am Seilersee. In erster Linie darf den
beiden Keepern Kotschnew und Gordon Normalform attestiert werden. Der
Rest zeigte zwar sein Bemühen, aber viel mehr war an diesem Abend
bei beiden ersatzgeschwächten Teams nicht wirklich erkennbar. Den
negativen Höhepunkt des Abends lieferte Frankfurts Kelly ab, der sein
Arbeitsgerät zum Wurfgeschoss gegen Referee Piechaczek umfunktionierte
und dafür mit gnädigen 2 + 10 + 10 + Spieldauer bedacht wurde. Vor
allem im Powerplay zeigten die Roosters wieder einmal große Schwächen.
Ein insgesamt viel zu emotionsloses Anfangsdrittel erlebten die 2621
Zuschauer in der Eissporthalle am Seilersee. Zwar gingen die Herren
Profis oft körperbetont zur Sache, aber in Punkto Spielwitz und
Treffsicherheit lieferten beide Teams im ersten Drittel für den
Berichterstatter wenig Verwertbares. Beide Keeper meisterten die
wenigen guten Gelegenheiten sicher. Iserlohn verstand es wieder einmal
nicht mehr aus seinen Überzahlsituationen zu machen. Auch bei 5-3
sprang nicht mehr als ein Schlagschuss von Kapitän Greig heraus. Zu
wenig, um in Führung zu gehen und um die Zuschauer zu erwärmen.
Viel Besser wurde das Spiel auch im Mitteldrittel nicht. Mancher sprach
von Not gegen Elend. Die hoffnungsvollen Anfangsaktionen (Greig und
Furey) der Roosters zu Beginn des Drittels entpuppten sich schnell als
kurzlebig. Lebeau und Bassen prüften auf der anderen Seite Kotschnew im
IEC-Tor. Auch Hauptschiedsrichter Piechaczek hatte nicht gerade seinen
besten Abend erwischt. So schickte er Frankfurts Captain Kelly nach
Flugeinlage von Iserlohns „Air“ Ready zu Unrecht auf die Strafbank.
Mehr als Traynors Schuss aus dem Hinterhalt gelang Iserlohn aber nicht.
Gerade wieder auf dem Eis kassierte Kelly die nächste Strafe. Damit
aber noch nicht genug: Wie von allen guten Geistern verlassen pöbelte
er gegen Schiedsrichtergespann und Gegner. Als er dann sein aus Frust
zerstörtes Arbeitsgerät von der Strafbank aus in Richtung Referee
beförderte, hatte Piechaczek ein Einsehen mit Kelly. 2+10+10+
Spieldauer lautete das abschließende Urteil.
Wer nun dachte Iserlohn würde nun seine Powerplaychancen endlich mal
effektiv nutzen, sah sich prompt ge– und enttäuscht. Taylor bediente in
Unterzahl Michael Hackert, der völlig unbedrängt Richtung Kotschnew
fuhr und zum 0:1 einschoss.
Strafen gegen Ready und Furey überstanden die Roosters im weiteren
Verlauf unbeschadet. Weiterer unnötiger negativer Höhepunkt eine
Provokation Bassens an Wolf. Beide rauften sich ein wenig und kamen mit
gnädigen 2+2 Strafminuten davon. Disziplinarisch hatte das Drittel also
seine Höhepunkte. Spielerisch fehlten sie.
Das letzte Drittel brachte keine Wende in Sachen Spielkultur. Taylor
(43.) prüfte Kotschnew. Eine Strafe gegen Frankfurts Osterloh verstrich
wieder einmal fast ohne Chance. Die Fans forderten den Kampfgeist der
Roosters ein. Osterloh scheiterte von der Strafbank kommend an
Kotschnew, der als einziger Iserlohner Normalform zeigte. Pech für
Iserlohn, dass Goldmann (47.) nach Kurzpass von Schymainski die Scheibe
nicht an Lions-Goalie Gordon vorbeispitzeln konnte.
Trotz der Magerkost noch immer toll angefeuert von den Fans ging es in
die Schlussphase des Spiels. Nachdem Osterloh Hock gefoult hatte,
erneut Powerplay für die Roosters. Ready (52.) schlenzte den Puck am
leeren Toreck vorbei. Vielleicht wäre diese Szene erfolgreich
abgeschlossen noch ein Weckruf gewesen. So aber verstrich die restliche
Spielzeit. Auch die Herausnahme Kotschnews half nichts mehr.
Am Ende gab es Pfiffe der Fans für die enttäuschten Roosterspieler, die sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben hatten. (MK)