Hans Zach: Süßigkeiten und Bluthochdruck gehören wieder zum Leben!Nach dreieinhalb Jahren "Rente" wieder im Fokus

Herr Zach, haben Sie es inzwischen bereut, wieder hinter die Bande zurückgekehrt zu sein, den Stress des Trainerdaseins gegen das Fliegenfischen eingetauscht zu haben?
Nein! Ich habe es zu keiner Zeit bereut, da mir klar war, dass dieses Engagement nur vom 1. Januar bis zum Ende der Saison geht und mich die ganze Geschichte in Mannheim sehr interessiert hat – also kein bisschen Reue!
Da drängt sich doch die Frage auf: Kann es für Sie überhaupt ein Leben ohne Eishockey geben?
Ich hatte jetzt dreieinhalb Jahre das Leben ohne Eishockey genossen. Es war sehr, sehr schön. Aber dann kam halt die Anfrage aus Mannheim und da musste ich einspringen – aber wie gesagt, es geht auch ohne Eishockey! Jetzt gehören halt wieder Süßigkeiten und Bluthochdruck zu meinem Leben!
Und warum war es ausgerechnet Mannheim?
Es konnte nur die Adler aus Mannheim sein. Sie verfügen über eine nahezu perfekte Infrastruktur und einen guten Background. Es herrschen Top-Voraussetzungen für alle Spieler. Ich wusste, dass etwas mit den Spielern nicht stimmt, nicht stimmen kann. Natürlich ist der Druck sehr groß, weil immer Meisterschaften verlangt werden. Ich muss aber sagen, dass ich sehr angenehm überrascht war über den Charakter der Mannschaft. Aber auch das Nachwuchszentrum der Adler hat mich interessiert, denn da kann ich vielleicht den ein oder anderen Tipp geben. Ja, das waren meine Beweggründe!
Yanick Lehoux wurde, salopp ausgedrückt, in die Wüste geschickt. Sollte das ein Zeichen für den neuen Wind sein, der jetzt in Mannheim weht?
Nein – es hat ja jeder gesehen, dass er nicht mit der Intensität, die ich den Akteuren abverlange, spielen konnte. Das war es eigentlich. Ich habe es ihm klargemacht und er hat es akzeptiert.
Sie legen immer noch großen Wert auf die Defensive, was man an den drei Spielen ohne Gegentor in acht Begegnungen unter Ihrer Regie gut erkennen kann?
Ich habe schon immer sehr viel Wert auf die Zweikampfstärke gelegt. Wenn die Zweikampfstärke da ist, werden weniger Chancen für die Gegner zugelassen und dann spricht man schnell von Betondefensive und so etwas Ähnlichem. Man kann es deutlich an dem Kölner Beispiel sehen, denn sie haben ein sehr effizientes Defensivspiel, dadurch die wenigsten Gegentore. Nur gegen Berlin und München sind sie von diesem System ein wenig ausgebrochen. Aber so ist es halt, will man Erfolg haben, muss man hinten stark sein.
Zum Abschluss dieses netten Gespräches vollenden Sie doch bitte diesen Satz: >Ein Leben ohne Eishockey wäre …
Nein, ist … Super, super, super! Auch weil meine Heimat Bayern ein sehr interessantes Land ist, in dem man auch sehr viel unternehmen kann. Richtig, auch Fliegenfischen!
Herr Zach, vielen Dank und viel Glück und Erfolg!