Hancock erlöst Roosters
Nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen (5:4 gegen Mannheim am 3.
Januar), sieben Niederlagen in Folge, abgerutscht auf Platz zwölf,
sechs Punkte Rückstand auf Pre-Play-Off-Platz zehn – diese desaströse
Bilanz schien den Gastgebern in den Knochen zu stecken.
Denn in allererster Linie waren die Roosters bemüht, Fehler zu
vermeiden und den Hessen möglichst wenige „Hochkaräter“ zu bescheren.
Diese Rechnung ging am Ende auf: Spät „klingelte“ es durch Quinn
Hancock in doppelter Überzahl, die kämpferische Steigerung wurde
belohnt – es jubelte die Mannschaft, die etwas mehr investiert hatte
und den Negativlauf stoppen konnte.
Drittel eins begannen die Sauerländer mit neuen Reihenkombinationen.
Liebsch musste etwas tun – ob die neuen Formationen auch die idealen
sind, sei dahin gestellt. Etwas ändern wollten auch die Spieler, die
von der ersten Sekunde versuchten, Akzente zu setzen, ihre Nervosität
aber doch nicht ablegen konnten. Offensive Akzente blieben deshalb
Mangelware, defensiv stand Danny aus den Birken gut, die Verteidigung
blieb jedoch weiterhin anfällig. Wenig ertragreich verliefen die beiden
Überzahlgelegenheiten: Mehr als ein Schuss von Marty Wilford sprang
nicht heraus.
Positiv war das Unterzahlspiel, in dem die Iserlohner ihrem
ersatzgeschwächten Gegner aus Hessen wenig Raum ließen. Frankfurt,
ebenfalls mit wenig „Highlights“ in der Partie, schien der rechte
Gegner zur rechten Zeit zu sein. Das 0:0 nach 20 Minuten war so ein
erster guter Ansatz, aber lange nicht die Trendwende in der momentanen
Schwächephase.
Das zeigte auch das Mitteldrittel. „Safety first“ – das blieb das Motto
dieses DEL-Duells auf Augenhöhe. In Unterzahl brannte nichts an, in
Überzahl gelang nicht viel. Wenn es vor Lions-Goalie Ian Gordon „heiß“
wurde, dann lag das vornehmlich an Einzelaktionen der Hausherren.
Michael Wolf (an Gordon) und Brian Swanson (knapp neben den Kasten)
hatten gute Möglichkeiten, bescherten aber weder ihrem Team noch den
weniger als 3000 Fans Grund zum Jubeln.
Keine Hinausstellungen, aber weiterhin auch nichts Zählbares: Im
Schlussdurchgang lebte das Match zunächst fast nur noch von der
Spannung. Würden die Roosters endlich den ersten Schritt aus der
sportlichen Krise machen oder aber würde der einstige
Play-Off-Kontrahent der Truppe von Uli Liebsch und Bernd Haake den
nächsten Nackenschlag versetzen?
Als die Gäste aus Hessen erst Simon Danner mit einer Spieldauer-„Diszi“
wegen hohen Stocks gegen Schneider verloren (13.) und 126 Sekunden
später auch noch Daniel Kunce auf die Strafbank musste, klappte es
endlich: Quinn Hancock erlöste die Blau-Weißen in doppelter Überzahl
zum 1:0 (57.), ackerte die Scheibe hinter die Linie. Frankfurt nahm 54
Sekunden vor dem Ende Gordon vom Eis, der Zittersieg geriet aber nicht
in Gefahr.
Roosters: Aus den Birken – Wilford, Ardelan; Schneider, Veideman;
Danielsmeier, Langwieder – Hock, Wolf, Giuliano; Swanson, Ready,
Hancock; Daniel Sparre, Roy, Kris Sparre; Rupprich, Hommel, Jones.
Lions: Gordon – Slaney, Kunce; Blanchard, Osterloh; Angell, Periard –
Tenute, Wright, Young; Hahn, Ulmer, Schneider; Oppenheimer, Danner,
Polaczek; Kopitz
Tor: 1:0 (56:15) Hancock (Roy, Hock/5:3).
Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken), Schütz (Moers);
Strafminuten: 8 – 10+5+Spieldauer-Disziplinarstrafe (Danner);
Zuschauer: 2886
(iserlohn-roosters.de)