Hamburg gewinnt in Krefeld mit 5:3
Brandner, ausgerechnet Christoph
Brandner, der ehemals vielgeliebte „große Anton“ aus der Meistermannschaft,
erlegte die Pinguine mit einem Schuss mitten ins Herz, pardon, in den leeren
Kasten und sorgte so für die endgültige Entscheidung. Hamburg ist wieder im
Rennen um einen Platz unter den ersten Zehn, und kaum einer würde sich wundern,
wenn die heimischen Pinguine nur noch fünfmal in der Saison auflaufen
müssten.
“Das liebe Fans, ist das
Ende...”, Stadionsprecher Kristian Lach hielt inne, ob gewollt oder ungewollt,
und vollendete dann den Satz “des ersten Drittels.” In der Tat, was die
Krefelder im Anfangsabschnitt boten, war unter aller Kanone. Selbst gestandenen
Cracks wie Kapitän Herberts Vasiljevs, Jan Alinc oder Richard Pavlikovsky
gelangen auch nicht die einfachsten Aktionen. So war es kein Wunder, dass die
wenigen Fans (die Zuschauerzahl schrammte nur haarscharf am Saison-Minusrekord
vorbei) lautstark ihrem Unmut Luft machten. Die Hamburger kamen mit ihrem ersten
Schuss aufs Tor zur Führung, und bei Treffer Nummer zwei konnte sich sogar Peter
Sarno die Ecke aussuchen, weil die Pinguin-Deckung (wieder einmal) unsortiert
stand. Davor hatte Goalie Nathan Marsters schon zweimal gegen
Freezers-Verteidiger Andy Delmore gerettet. Der erste herzhafte Schuss Richtung
Freezers-Kasten wurde rund eine halbe Minute vor Ertönen der ersten Sirene
notiert.
Pinguin-Chefcoach Jiri
Ehrenberger brachte im Mittelabschnitt den vierten Sturm mit Henrik Hölscher,
André Huebscher und Sasa Martinovic (für ihn lief Benedikt Schopper in der
Verteidigung auf) aufs Eis und als ob diese Aktion das Maß aller Dinge wäre,
änderte sich das Bild. Jetzt gingen die Hausherren auf Körper, gaben kaum eine
Scheibe verloren, und auf einmal gelangen auch die Kombinationen. In der 24.
Spielminute lief der Puck über Jan Alinc, Boris Blank und Dusan Milo, bei dessen
Schuss Freezers-Goalie Philippe Sauvé die größte Mühe hatte. Als Lynn Loyns bei
einer Energieleistung scheiterte, war es Doug Andress, der aus dem Hinterhalt
für den Anschluss sorgte. Und dann lag die Scheibe vor Patrick Hager, der das
Spielgerät nur noch über die Linie zu schieben brauchte. Lässig machte der
Youngster den Ausgleich. Zwischendurch kamen immer wieder die Gäste zu ihren
Chancen, so Ex-Pinguin Christoph Brandner in der 31. Minute und Witalij Aab nach
einem Fehler von Daniel Pietta an der blauen Linie. Marsters blieb Herr der Lage
und konnte sich über einen Direktschuss von Boris Blank freuen, der einen Pass
von hinter der Torlinie verwertete.
Doch die Freezers gaben sich noch
lange nicht geschlagen. Schließlich fehlten ihnen vier Punkte zum Erreichen der
Play-off-Qualifiikation, und sie wussten, dass sie bei einer Niederlage die
Saison wohl abhaken können. Ein Doppelschlag der Gäste drehte das jetzt
ansehnliche Match erneut. Zunächst brachte eine wunderschöne Kombination den
3:3-Ausgleich. Es war übrigens das zweite Überzahltor für die Norddeutschen.
Anschließend war Nationalstürmer John Tripp mit einem Bauerntrick
erfolgreich. Beispiel für das schlechte
Powerplay der Krefelder gefällig? Während einer 5:3-Überzahl von immerhin 66
Sekunden brachten die Hausherren kaum einen Schuss, geschweige denn einen
Treffer zu Stande. Wieder und wieder wurde die Scheibe hin und her gespielt, bis
Puck und Chance weg waren. Weg ist auch bald der vielbegehrte zehnte Platz, wenn
die Einstellung nicht endlich besser wird. Und warum Ehrenberger den guten André
Huebscher im Schlussabschnitt wieder vornehmlich auf der Bank schmoren ließ,
wird das Geheimnis dieses mitunter geheim( nisvollen) Menschen bleiben.
Tore: 0:1
(8;27) Fortier (Wilford), 0:2 (13;44) Sarno (Tripp, Aab), 1:2 (25;10) Andress
(Loyns), 2:2 (33;23) Hager (Ramsay), 3:2 (37;42) Blank (Kunce, Alinc), 3:3
(43;14) Sarno (Barta, Wilford), 3:4 (44;00) Tripp (Aab), 3:5 (59:32) Brandner
(Beaucage, Gratton). – Zuschauer: 2.586.
– Strafminuten: Krefeld 8,
Hamburg 12. - Schiedsrichter: Looker (Thief River Falls/USA).