Hamburg bleibt die Nr. 1 im Norden - 4:1 gegen Hannover

Die zahlreichen Zuschauer, die sich am Sonntagnachmittag auf den Weg in die ausverkauften Hamburger Color Line Arena gemacht hatten, waren sicher
in Erwartung eines weiteren packenden Nordderbys in den Volkspark
gepilgert, die Gäste aus Hannover zeigten jedoch eine derart schwache Leistung, dass Spannung zu keinem Zeitpunkt aufkommen wollte. Die
Freezers überwanden die Abwehr der Hannoveraner immer wieder durch
schnelle Kombinationen und das Führungstor durch den frei vor Kauhanen
auftauchenden Peter Abstreiter in der sechsten Minute war bereits zu
diesem frühen Zeitpunkt überfällig. Zuvor hatte Mark Greig den Pfosten
getroffen und kurz darauf gelang auch House dieses Kunststück. Mit Glück retteten sich die Gäste ohne weiteren Gegentreffer in die Drittelpause, Torchancen ihrerseits waren in den ersten 20 Minuten aber nahezu nicht zu verzeichnen. Nach der Pause versuchten die Scorpions dann etwas
aggressiver in die Zweikämpfe zu gehen und erspielten sich dadurch ein
paar Möglichkeiten, kamen aber auch zu zahlreichen überflüssigen Strafzeiten. Die zwingenderen Aktionen gingen auch in diesem Drittel von den Hamburgern aus und Darren Van Impe beseitigte mit zwei Treffern jede Unklarheit über den Ausgang des heutigen Spiels. Zunächst überwand er in der 21. Minute nach einem schönen Sololauf Hannovers Schlussmann, und in der 26. Minute traf er erneut nach Vorarbeit von Dan Lambert in einer Überzahlsituation. In der 38. Minute erhöhte dann Dave Tomlinson zum durchaus leistungsgerechten 4:0. Das nun folgende letzte Drittel war so schlecht, dass ein vorzeitiges Abwandern sicher die bessere Entscheidung gewesen wäre. Hamburg wollte nicht mehr und die Scorpions konnten nicht. Einzig erwähnenswert war neben einer Prügelei des Neu-Hamburgers Zajankala mit seinem ehemaligen Teamgefährten Patrick Senger der Anschlusstreffer durch Björn Bombis zum 4:1 Endstand.
So fuhren die rund 200 mitgereisten Anhänger der Scorpions mit dem Gefühl nach Hause, dass sie das alles zuletzt zuhause gegen Berlin schon
einmal gesehen hatten und dass die Playdowns immer näher rücken. Scorpions-Coach Gunnar Leidborg wirkte auch entsprechend ratlos, da er weiß, dass sein Team mit dieser Einstellung und Leistung keinen Blumentopf gewinnen kann, geschweige denn die Playdowns vermeiden wird. Hamburgs Trainer Dave King, der die Leistung seines heute allerdings auch wenig geprüften Schlussmanns Künast lobte, konnte dagegen davon sprechen, für die Playoffs bereit zu sein.
(Palaser/Leonhardt)