Halbfinale: Matchball für die Eisbären - 3:2 in Hannover

Mit 3:2 gewannen die Eisbären Berlin auch das zweite
Halbfinalspiel gegen die Hannover Scorpions. Wie für ein Halbfinale zu
erwarten, war es für die Berliner nicht einfach in der mit 9100 Zuschauern
gefüllten Hannoveraner Tui-Arena zu bestehen. Dass sie es trotzdem taten,
verdanken sie vor allem den letzten fünf Minuten im ersten Abschnitt und den
ersten fünf Minuten des zweiten Drittels. In diesem Zeitrahmen fielen alle fünf
Tore der Partie.
An den Anfang des Torreigens begab sich der Berliner Denis
Pederson, welcher in Überzahl den Puck aus halbnaher Distanz in das Gehäuse von
Trevor Kidd hämmerte.
Eher für die Eisbären als "peinlich" anzusehen, war der
Ausgleichtreffer der Gastgeber. In 5-3 Überzahl vertändelten die Eisbären in
der neutralen Zone den Puck leichtfertig - das Geschenk nahm Scorpions-Stürmer
Todd Warriner dankend an und überwand Berlins Schlussmann Tomás Pöpperle. Eisbären–Kapitän
Steve Walker fand aber nicht einmal zwei Minuten später die passende Antwort
und brachte sein Team mit dem 2:1 die Führung kurz vor dem Pausentee.
Den besseren Start in das Mitteldrittel erwischten die
Scorpions. Bereits nach 75 Sekunden
glichen sie durch Sascha Goc wieder aus, verpassten aber in der kurz darauf
folgenden Überzahl noch entscheidend nachzulegen um in Führung zu gehen. Dieses
erledigte der gerade aus der Kühlbox entlassene junge Berliner Jens Baxmann selbst:
Er nahm einen mustergültigen Pass von
Deron Quint in der neutralen Zone an, und konnte Scorpions Goalie Kidd
verladen.(Foto) Der „game-winner!“, denn fortan lebte das Spiel nur noch von Spannung
und Emotionen, sowie technisch nicht gerade gut beschlagenen Eishockey.
Eine Sache die auch Berlins Coach Pierre Pagé nach dem Spiel
noch nicht zur Ruhe kommen ließ, wünscht er sich doch eher technisch und
taktisch anspruchsvollere Spiele. „Es waren zu viele und zu dumme Strafzeiten bei uns. Wir müssen
einfach intelligenter Spielen.“. Für Scorpions-Coach Gaudet schien das auch der
Knackpunkt in diesem Spiel gewesen zu sein. Denn seine Spieler nutzten die
vielen Überzahlsituationen nicht effektiv. „Schade! Das ist das vielleicht am
meisten gesagte Wort für uns heute Nachmittag.“, so der Scorpions-Coach kurz
und knapp auf der Pressekonferenz.
Festzuhalten bleibt noch eine unschöne Aktion kurz vor
Spielende, als Scorpion-Stürmer Brad Tapper den Berliner Kelly Fairchild von
hinten checkte, welche kopfüber in die Bande krachte. Durch viel Glück konnte
Fairchild den Kopf noch wegdrehen, so dass er sich anscheinend „nur“ an der
Schulter verletzte. Tapper, der mit einer Spieldauerstrafe das Eis verlassen
musste, verabschiedete sich von den ca 600 mitgereisten Berliner Fans mit
ausgestrecktem Zeigefinger.
Somit der Stürmer nicht am Dienstag im Wellblechpalast
auflaufen, wenn die Eisbären durch einen Sieg die Chance haben, zum dritten Mal
hintereinander ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen.
(ovk/mac - Foto by Thorsten Schrader)
Hannover Scorpions - Eisbären Berlin 2:3 (1:2,2:1,0:0)
Tore:
0:1 Pederson 14:59 (Walker, DuPont) PP
1:1 Warriner 16:51 (Lambert ) 3-5
1:2 Walker 18:03 (DuPont) PP
2:2 Goc 21:15 (Morczinietz)
2:3 Baxmann 25:17 (DuPont, Leask)
Schiedsrichter: Richard Schütz
Strafminuten:
Hannover – 21 (10,2,9) + Disziplinarstrafe (Köppchen) +
Spieldauerdisziplinarstrafe (Tapper)
Berlin – 22 (8,8,6)
Zuschauer: 9142