Haie wollen "konstante Leidenschaft" entwickeln

Für
die Kölner Haie gibt es für das kommende Wochenende in der Deutschen
Eishockey Liga (DEL) eine schlechte, aber auch eine gute Nachricht. Die
Schlechte: Sie müssen zweimal auswärts antreten. Die Gute: Sie müssen
nicht gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller spielen, sondern
treffen auf die Play-off-Konkurrenz aus Iserlohn und Berlin.
Gegen die
Kellerkinder der Liga neigten die Kölner in den vergangenen Wochen zu
Nachlässigkeiten: Als Krefeld Tabellenletzter war, verloren die Kölner
dort mit 3:4 nach Verlängerung. Beim Aufsteiger in Straubing unterlag
man mit 1:2, als Augsburg die Rote Laterne übernahm, verloren die
Kölner am vergangenen Sonntag dort prompt mit 2:3 nach Verlängerung.
Die
sportliche Leitung der Kölner Haie war ob dieser Resultate alles andere
als begeistert und richtete mahnende Worte an die Mannschaft, aber auch
an Trainer Doug Mason, der letztendlich nicht nur für Fitness und
Taktik, sondern auch für die mentale Einstellung seiner gut bezahlten
Profis zuständig ist. „Das Spiel in Augsburg war nicht so schlecht, wir
haben fünfzig Mal aufs Tor geschossen, aber uns haben die Leidenschaft
und der Kampfeswille gefehlt“, sagte Mason. „Die Jungs müssen stolz
darauf sein, für die Kölner Haie spielen zu dürfen. Und sie müssen den
absoluten Willen haben, in einem Spiel drei Punkte zu holen, egal wie.“ Dass
die Partie am Freitag in Iserlohn nicht ebenfalls einem Besuch im
Tabellenkeller gleichkommt, liegt am großartigen Saisonstart der
Sauerländer. Die „Roosters“ stehen in der Tabelle vor den Kölnern und
gelten als das Überraschungsteam der bisherigen Saison, dabei konnte
man bei genauer Betrachtung des Iserlohner Kaders schon eine
Play-off-Tauglichkeit erwarten.
Doug
Mason, der vor seinem Engagement in Köln die Roosters
trainiert hatte, ist von der positiven Entwicklung der Sauerländer
keineswegs überrascht. „Sie gehören in die Play-offs. In der
vergangenen Saison hätte Iserlohn schon zu den acht besten Klubs zählen
müssen, damals hatten wir allerdings unglaubliches Verletzungspech,
sechs Leistungsträger fielen monatelang aus.“
Doch
das ist Schnee von gestern, wie Mason betont. „Am Freitag werde ich vor und
nach dem Spiel freundlich zu meinen vielen Bekannten in Iserlohn sein,
aber dazwischen will ich gewinnen.“
Die
Chancen für einen Sieg stehen nach Ansicht des Kölner Trainers gut.
„Wir haben von den bisherigen fünfzehn Spielen nur vier in regulärer
Spielzeit verloren, davon drei mit einem Tor Unterschied, wir sind in
jedem Spiel dran. In dieser Woche konnten wir endlich fünfmal
trainieren, weil wir Dienstag nicht spielen mussten, das regelmäßige
Training hatte uns in letzter Zeit gefehlt. Wir haben viel Zweikämpfe
trainiert und müssen jetzt eine konstante Leidenschaft entwickeln.“
Alexander Brandt