Haie verabschieden sich

Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann irgendwo in der Ferne einen
Orkan auslösen. Ein derartiger „Butterfly-Effekt“ hat möglicherweise
dazu geführt, dass die Kölner Haie bereits im Halbfinale der Deutschen
Eishockey Liga (DEL) auf den Top- Favoriten Mannheimer Adler trafen und
glatt in drei Spielen ausschieden. Denn hätte Hannover im Viertelfinale
nicht zweimal in der Verlängerung gegen Nürnberg verloren, wäre es im
Halbfinale zum Klassiker Köln-Düsseldorf gekommen, mit guten Chancen
für die Haie. Und dann wäre es mit derselben Mannschaft und demselben
Trainer vielleicht ein Triumphzug geworden. Doch im Sport gibt es keine
Konjunktive, nur Tatsachen. Tatsächlich mussten sich die Kölner Haie
bereits am Donnerstag Abend im Rahmen einer Feier von ihren Fans
verabschieden und gehen in die Sommerpause.
Für die Kölner
Haie war es insgesamt eine erfolgreiche Saison. Man sicherte sich durch
einen neuen, besseren Nutzungsvertrag mit der Kölnarena das
wirtschaftliche Überleben für die kommenden fünf Jahre, in der DEL ist
dies wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Man gewann die
Meisterschaft im Nachwuchsbereich und schuf damit eine gute Basis für
die Zukunft. Das Profiteam erreichte das Pokalfinale, qualifizierte sich wie in jedem Jahr sicher
für die Play-offs und kam wie im Vorjahr bis ins Halbfinale. Zufrieden
darf man dennoch nicht sein. „Wir wollen jetzt den Kader so verändern,
das wir zu Mannheim aufschließen“, sagte Trainer Doug Mason. In den
kommenden Wochen sollen die Weichen für die nächste Saison gestellt
werden.
Die
Abgänge von Tino Boos (nach Hannover) und Lasse Kopitz ( nach
Frankfurt) stehen bereits seit Monaten fest, Henry Martens geht, auch die beiden Torhüter
Adam Hauser und Oliver Jonas werden den Verein definitiv verlassen.
Noch nicht sicher ist man sich bei Jason Marshall, Aaron Gavey, Bill
Lindsay, Ralph Intranuovo, Mats Schöbel und Sean Tallaire. „Wir werden mit diesen
Spielern in der kommenden Woche Gespräche führen und dann entscheiden“,
erklärte KEC-Manager Rodion Pauels.
Als
Neuzugänge sind Marcel Müller (Berlin) und Alexej Dmitriev (Iserlohn)
im Gespräch. Da Pauels vor einigen Wochen in Schweden Spieler
beobachtete, spekuliert man mit weiteren Skandinaviern im Kölner Team,
doch gute Spieler aus dem Land des Weltmeisters und Olympiasiegers sind
für einen DEL-Klub nur schwer finanzierbar.
Die Basis des
aktuellen Teams bleibt den Haien erhalten: Trainer Doug Mason hat einen
Vertrag bis 2009, alle Leistungsträger (Dave McLlwain, Ivan Ciernik,
Daniel Rudslätt, Mirko Lüdemann, Stéphane Julien, Mats Trygg, Andreas
Renz, Sebastian Furchner, Bryan Adams, Moritz Müller, Kai Hospelt)
stehen ebenfalls noch unter Vertrag.
Während die Kölner
Nationalspieler noch sechs Wochen lang auf dem Eis stehen werden,
bastelte die Geschäftsstelle bereits an der Vorbereitung auf die
kommende Saison. Im August werden die Kölner an Turnieren in
Bremerhaven und Nyköping (Südschweden) teilnehmen, dazu unter anderem
in Duisburg und Mannheim zu Testspielen antreten. Es wird in der
Vorbereitungsphase keine Heimspiele geben.
Alexander Brandt
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