Haie unterliegen Straubing verdient mit 2:5

Nur fünf Tage nach dem sensationellen 10:0 Sieg über den
Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga mussten die Kölner Haie
ausgerechnet gegen den Vorletzten aus Straubing eine 2:5 (0:1/2:3/0:1)
Niederlage hinnehmen, die aufgrund der kämpferischen Leistung des
Aufsteigers verdient war.
Die Haie mussten von Beginn an
ein schweres Stück Arbeit gegen den unbeschwert aufspielenden
Aufsteiger verrichten. Schiedsrichter Christian Oswald verhängte
bereits im ersten Abschnitt 18 Strafminuten wegen kleinerer Vergehen
und die Gäste nutzten eine dieser Chancen in Überzahl zum 0:1 durch
Nathan Barrett, der den Puck an Kölns Torhüter Adam Hauser vorbei
einschob. Auch die Haie kamen zu Powerplay-Gelegenheiten, doch selbst
71 Sekunden in doppelter Überzahl ließen sie ungenutzt, die beste
Chance vergab Henry Martens in der 11. Minute, als er frei vor
Straubings Torhüter Mike Bales zum Schuss kam.
Köln gewann
mit zunehmender Spieldauer nicht etwa die Oberhand über den Aufsteiger,
sondern wurde von den Straubingern im zweiten Drittel regelrecht
vorgeführt. Jeder Kölner am Puck wurde sofort attackiert und unter
Druck gesetzt, damit kamen die Haie überhaupt nicht zurecht, selbst mit
einem Spieler mehr auf dem Eis erspielten sie sich nun keine Torchancen
mehr. Anders die Gäste, die im zweiten Abschnitt auf 0:4 davon zogen,
sich in einen Rausch spielten und auf erstaunlich wenig Gegenwehr
stießen. Erst machte Jason Dunham in der 25. Minute völlig unbedrängt
vor Adam Hauser das 0:2, dann stand mit Stefan Mann sieben Minuten
später wieder ein Spieler der Gäste völlig frei und hatte keine
Probleme, den Vorsprung weiter auszubauen. Als Calvin Elfring in der
35. Minute in doppelter Überzahl mit einem mächtigen Schlagschuss auf
0:4 erhöhte, hatten die Kölner Zuschauer ihr Team längst aufgegeben.
Die mehr als tausend mitgereisten Straubinger Fans hatten keine
Probleme, die Kölnarena in Sachen Stimmung zu beherrschen, die über
12.000 anwesenden Kölner setzten dem wenig entgegen.
Die
Spieler des KEC besaßen glücklicherweise mehr Charakter als ihre
Anhänger, denn als die Partie fast schon verloren war, legten sich die
Spieler von Doug Mason noch mal richtig ins Zeug. Bill Lindsay traf in
der 38. Minute zum 1:4, kurz darauf sorgte Stéphane Julien mit einem
seiner berüchtigten Schlagschüsse in Überzahl für den Anschluss, die
Haie waren wieder im Spiel und drängten im letzten Drittel mit aller
Macht auf weitere Treffer, doch die Gäste brachten den verdienten Sieg
mit viel Einsatz und etwas Glück über die Zeit. Als Adam Hauser für
einen weiteren Feldspieler das Eis verließ, machte Peter Casparsson mit
einem Empty Net Goal alles klar.
Erich Kühnhackl: "Nach den beiden Kölner Toren war ich etwas nervös, aber meine Jungs haben den Vorsprung gerettet und verdient gewonnen. Endlich haben wir mal bei einem großen Klub gewonnen."
Doug Mason: "In der DEL hat jeder einen Gegner, mit dem er nicht zurecht kommt. Für uns ist das Straubing, sie haben gegen uns dreimal sehr gut gespielt, zweimal gewonnen."
Alexander Brandt
Tore: 0:1
Barrett (14.), 0:2 Dunham (25.), 0:3 Mann (33.), 0:4 Elfring (35.), 1:4
Lindsay (38.), 2:4 Julien (39.), 2:5 Casparsson (58.) Strafminuten: Köln 20, Straubing 18
Zuschauer: 13.691