Haie schlagen Kassel 6:4

Die Kölner Haie machten mit den krisengeschüttelten Kassel Huskies,
Tabellenletzter der Deutschen Eishockey Liga, kurzen Prozess: Bereits
nach vier Minuten und einer Sekunde führten die Spieler von Hans Zach
durch Tore von Dave McLlwain, Alex Hicks und Eduard Lewandowski mit 3:0
und zogen bis auf 6:0 davon. Am Ende gewannen die Haie mit 6:4
(4:0/2:2/0:2).
Die Kölner Spieler gehören zu den glücklichen Menschen, denen die
Umsetzung guter Vorsätze fürs neue Jahr vollständig gelungen ist – aus
den ersten vier Spielen des Jahres wollten sie 12 Punkte holen und alle
vier Spiele wurden zu Kantersiegen, nach Frankfurt, Augsburg und
Duisburg waren auch die Kassel Huskies in der Kölnarena ohne Chance.
Knapp zweieinhalb Minuten konnten die Schützlinge des neuen Husky –
Trainers Stephane Richer mithalten, dann staubte Dave McLlwain zum 1:0
ab. Eine Minute später fuhr Alex Hicks ein Solo durch das Abwehrdrittel
der Nordhessen und wurde dabei von keinem Gegenspieler gestört, Hicks
vollendete ohne Mühe zum 2:0, die Verteidiger der Huskies leisteten
auch 19 Sekunden später keinen Widerstand, als Eduard Lewandowski
völlig frei zum Schuss kam und mit dem 3:0 sehr früh alles klar machte.
Richer, der das Team zum ersten Mal hinter der Bande coachte, nahm eine
Auszeit um das Spiel etwas zu beruhigen. Köln ließ sich allerdings
nicht beeindrucken, Sebastian Furchner legte noch im ersten Drittel das
4:0 nach, als er wiederum ungehindert auf das Tor des
bemitleidenswerten Kasseler Torhüters Joaquin Gage zu fuhr und trocken
einschoss. Bereits nach 20 Minuten hatten alle vier Kölner Sturmreihen
getroffen.
Im zweiten Drittel verflachte die Partie zunächst, dann ging es in der
33. Minute Schlag auf Schlag, innerhalb von 28 Sekunden fielen drei
Treffer, zunächst zwei für Köln binnen 10 Sekunden durch Tino Boos und
Sebastian Furchner, dann ging Gage entnervt vom Eis und wurde durch
Ersatztorhüter Sinisa Martinovic ersetzt. Danach gelang den Huskies
immerhin der Ehrentreffer durch Manuel Klinge, kurz vor Ende des
zweiten Drittels traf Tobias Wörle sogar zum 6:2, im Schlussabschnitt
ließen die verständlicherweise nachlässiger gewordenen Haie noch das
6:3 durch Valenti und das 6:4 durch Kraft zu.
Wenn es am Kölner Angriffs-Spiel überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann
die Tatsache, dass nicht ein einziger Treffer im Überzahlspiel gelang.
Dieses Manko wird man jedoch eher verschmerzen können als den Umstand,
dass man nach einer deutlichen Führung noch vier Gegentreffer hinnehmen
musste, was nicht unbedingt für die Defensivleistung sprach. "Wir haben
es zu sehr laufen lassen und müssen daraus lernen", kritisierte
Verteidiger Andreas Renz. "Am Sonntag darf uns das nicht passieren,
wenn wir bei den kampfstarken Iserlohnern spielern, die haben einige
gefährliche Stürmer in ihren Reihen." Das Spiel der Haie in Iserlohn
wird am Sonntag ab 14.20 Uhr live bei Premiere übertragen.
Tore:
1:0 McLlwain (3.), 2:0 Hicks(4.), 3:0 Lewandowski (5.), 4:0 Furchner
(11.), 5:0 Boos (33.), 6:0 Furchner (33.), 6:1 Klinge (33.), 6:2 Wörle
(39.), 6:3 Valenti (52.), 6:4 Kraft (60.)
Strafminuten: Köln 10, Kassel 22
Zuschauer: 11.912
Alexander Brandt