Haie legen Protest gegen Renz-Strafe ein
Die "Alex Hicks Initiative"Am Freitag haben die Haie beim Schiedsgericht der DEL Antrag auf
Reduzierung des Strafmaßes für Andreas Renz gestellt. Der KEC begründet
diesen Schritt damit, dass sich in der Urteilsbegründung die Bemessung
des Strafrahmens an einem „Check gegen den Kopf mit Verletzungsfolge“
orientiert. In einem früheren Urteil wurde eine nach dem Spiel
attestierte Verletzung ausdrücklich als juristisch nicht verwertbar
beurteilt, da der gefoulte Spieler – wie im aktuellen Fall –
weitergespielt hatte.
Kommentar: Der Check von Andreas Renz gegen den Frankfurter Christoph Gawlik war erschreckend anzusehen und eindeutig nicht regelkonform, zumal er auch völlig unnötig war, der Puck war längst abgespielt und Gawlik auf dem Weg zur eigenen Bank zur Auswechslung. Gawlik hatte Glück, sich nicht ernsthaft verletzt zu haben. Nun also fordern die Haie eine Reduzierung des Strafmaßes, was sie mit einem früheren Urteil begründen, weil Gawlik im Spiel weitergespielt hatte und auch darüber hinaus nicht ausfiel. Die Frage muss jedoch gestellt werden, inwieweit die DEL ihre Spieler schützen muss und derlei gefährliche Aktionen nicht kategorisch mit einem hohen Strafmaß belegt. Es gibt genügend Beispiele in der Eishockeywelt von Spielern, die ihre Karriere wegen schwerer Gehirnerschütterungen beenden mussten. Erkennt die DEL den Protest der Haie an, dann kann sich die Liga in Zukunft auf Klagen aller Klubs einstellen, denn: Die Forderung, einen Spieler, der eine Matchstrafe erhält, entsprechend der Schwere des von ihm verletzten Spielers anzupassen, dürfte dann nur gerechtfertigt sein. Im Klartext: Ein Spieler, der bei einer Aktion seinen Gegner so schwer verletzt, dass dieser drei Monate ausfällt, müsste dann auch drei Monate gesperrt werden. Nur weil Renz Gawlik nicht schwerer verletzt hat, besteht noch lange kein Grund, seine Aktion als harmloses Foul darzustellen, was mit einer Reduzierung der berechtigten Strafe von fünf Spielen automatisch passieren würde. (Patrick Bernecker)