Haie gewinnen völlig verdient bei den Pinguinen
Trikotversteigerung bei den PinguinenVor einer einigermaßen akzeptablen Kulisse siegten die
Kölner Haie völlig verdient bei den Krefeld Pinguinen und fuhren nicht nur den
vierten Sieg in Folge, sondern auch den dritten Auswärtstriumph hintereinander
ein. Während Krefeld vor dem gegnerischen Tor zögerlich wirkte, hatte der
rheinische Rivale vor allen Dingen in Bryan Adams, Kamil Piros und Ivan Ciernik
zielstrebigere Akteure, die den Weg zum Gehäuse wesentlich energischer
angingen. Philip Gogulla merkte man noch den anstrengenden Aufenthalt im
NHL-Camp an. Der Rotschopf ließ noch ein wenig die Bindung zu seinen
Sturmkollegen in der „7-er“ Reihe, Ciernik und Piros, vermissen.
Die Pinguine, die trotz der fortgeschrittenen Saison immer
noch in Fantrikots auflaufen müssen, spielten beileibe nicht schlecht.
Vasiljevs, Alinc & Co. agierten jedoch streckenweise hilflos, wenn es um
den Abschluss ging. Und dass die Schwarz-Gelben nach ein paar Spieltagen die
Unterzahlstatistik anführten, hat ohnehin nur noch historischen Wert. In
Nürnberg rappelte es am letzten Sonntag gehörig, und auch am heutigen Abend
waren die Domstädter zweimal im Powerplay erfolgreich. Ganz simpel die Führung:
John Slaney passt von der blauen Linie auf Kamil Piros, der sofort den allein
am langen Pfosten postierten Ivan Ciernik bedient, 0:1. Als Bryan Adams die
gesamte Krefelder Defensivabteilung inklusive den mitunter glücklos spielenden
Reto Pavoni mit einem Bauerntrick düpiert, ist die Messe aus Krefelder Sicht
fast gelesen. Lediglich dem unermüdlichen Alexander Seliwanow, seit ein paar
Spieltagen in einer Reihe mit den „Hanson-Brothers“ Ryan Ramsay und Brian
Maloney, bezwingt den starken Travis Scott im Kölschen Kasten im zweiten
Nachschuss. Doch Gogulla, der hinter dem Tor diagonal auf Ciernik passt und
dieser Pavoni mit einem Schuss aus allernächster Distanz keine Chance lässt,
sorgt für den aus Kölner Sicht verdienten Endstand.
Vielleicht ist eine Szene so ein bisschen typisch für die
Verfassung der Antarktisbewohner: In der Schlussphase lässt Cheftrainer Jiri
Ehrenberger mit Sechs gegen Fünf spielen, doch anstatt einer Torchance geht
Herberts Vasiljevs, Torschützenkönig der letzten Saison, in dieser Spielzeit
noch ohne Treffer, wegen Hakens für zwei Minuten auf die Strafbank. Da fällt
endgültig der Vorhang. Und Jan Alinc, der bis zu seiner Verletzung in der
vorigen Saison ligaweit die Scorerliste anführte? Außer ein paar
Kabinettstückchen ist von „Honza“ kaum etwas zu sehen. Behindern den Routinier
gar noch die Nachwehen der Schulteroperation?
Tore: 0:1 (16;37) Ciernik (Slaney, Piros), 0:2 (45;32) Adams
(Furchner, Ma. Müller), 1:2 (47;44) Seliwanow (Ramsay, Maloney), 1:3 (49;53)
Ciernik (Gogulla). – Zuschauer: 5.082. – Strafminuten: Krefeld 18, Köln 12. –
Schiedsrichter: Reiber (Aarau/CH).