Haie gegen Hannover ohne drei Mittelstürmer?
Die Kölner Haie müssen in der Vorrunde der Deutschen Eishockey Liga
(DEL) noch zwölf Spiele bestreiten, die man dem immer wieder kuriosen
Spielplan zufolge sehr geordnet absolvieren wird. Zunächst tritt man
dreimal in der Kölnarena an, dann steht volle vier Wochen lang kein
einziges Heimspiel auf dem Plan, in dieser Phase bestreitet man fünf
Auswärtsspiele am Stück, davon vier bei direkten Konkurrenten um die
besten Plätze. Vor diesem Hintergrund wäre es sicher nicht verkehrt,
sich in den bevorstehenden drei Heimspielen ein gewisses Punkte-Polster
anzulegen. Am Freitag treten die vom ehemaligen Kölner Trainer Hans
Zach betreuten Hannover Scorpions in der Kölnarena an, Sonntag erwartet
man die Sinupret Ice Tigers aus Nürnberg. Mit zwei Siegen könnten die
auf dem fünften Tabellenplatz rangierenden Kölner Hannover (derzeit
Sechster) auf Distanz halten und die Nürnberger (Dritter mit zwei
Punkten Vorsprung) überholen. Die Haie erwarten in den beiden Partien
am Wochenende insgesamt rund 25.000 Zuschauer.
Doch
die momentane Form der Kölner Spieler spricht eher gegen zwei
Heimsiege, zuletzt unterlag man in der Liga fünfmal in Folge, gewann
lediglich im Pokalwettbewerb gegen die Reserve-Mannschaft der Berliner
Eisbären. Von einer Krise oder mangelnder Motivation seines Teams
wollte Trainer Doug Mason allerdings nichts wissen. „Das waren alles
enge Spiele, die hätten wir im Oktober oder November auch verloren,
wenn unser Torhüter Adam Hauser damals nicht so überragend gehalten
hätte. Wer nun glaubt, unsere Mannschaft hätte nicht alles gegeben, der
irrt. Wir waren heiss auf die letzten Spiele, hatten allerdings etwas
Pech und in Straubing einen sehr schlechten Schiedsrichter, der uns den
Sieg gekostet hat.“ Das letzte Dutzend Spiele soll nun genutzt werden,
um die Mannschaft in die bestmögliche Form für die entscheidende Phase
der Saison zu bringen. „Die Stimmung ist positiv, die Jungs geben
alles, wir müssen uns jetzt mental auf die kommenden Wochen
vorbereiten.“
Die seit
Wochen bestehenden Personalprobleme der Kölner werden zumindest die
physische Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben jedoch weiterhin
belasten: Sean Tallaire und Aaron Gavey fallen immer noch verletzt aus,
Tino Boos ist am Freitag gesperrt. Zudem ist der Einsatz von Kapitän
Dave McLlwain fraglich, nach einer Schnittverletzung hat sich im
Mundinnenraum des Kanadiers eine starke Infektion gebildet, damit fallen womöglich gleich drei Mittelstürmer aus.
Einen
kleinen Grund zum Feiern gibt es hingegen mit Sicherheit, denn
Nationalverteidiger Andreas Renz wird am Sonntag sein 700. Spiel in der
DEL absolvieren, er durchbricht diese Marke als erster Spieler
überhaupt. Renz wird vor dem Spiel für seinen Rekord geehrt und darf
während der Partie ein spezielles Trikot mit der Rückennummer 700
tragen. Renz gilt als besonders widerstandsfähiger Spieler, der in
seiner Karriere selbst nach schwerwiegenden Verletzungen immer wieder
deutlich vor dem erwarteten Genesungszeitpunkt wieder auf dem Eis stand.
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
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