Haie fressen Panther restlos auf: 1:5 gegen Köln
Einige Fans hatten bereits vor dem Spiel gegen Köln
die Schnauze voll. Jedenfalls zeigten dies die Spruchbänder, die am Freitagabend
in Ingolstadt in der Südkurve hingen. Und nach der 1:5-Heimpleite der Panther
gegen die eigentlich harmlosen Haie waren die immerhin 3500 Zuschauer restlos
bedient: Je nach Temperament machten sie ihrem Unmut durch laute Pfiffe oder
mehr oder wenige prosaische Rufe („Laporte, du bist am falschen Ort“) Luft.
Einige blockierten sogar den VIP-Eingang der Saturnarena und forderten den
Rücktritt des Vorstandes. Dieser, genauer gesagt der bei den Panthern
bestimmende Beirat, hatte sich jedoch schon längst zu einer Krisensitzung zurück
gezogen.
Begonnen hatte das Spiel, dem Tabellenstand der
beiden Kellerkinder entsprechend, recht zerfahren. Es gab im ersten Drittel kaum
Torchancen und schon gar keine schönen Spielzüge. Einzig eine sehenswerte
Prügelei (Marcel Müller eindeutiger Punktsieger gegen Jakub Ficenec) lockerte
das triste Geschehen ein wenig auf.
Als dann allerdings Oldie Glen Goodall die Panther
Mitte des zweiten Drittels in Führung brachte, schien alles seinen gewohnten
Gang zu gehen. Die Gäste zeigten dann aber wenigstens im Powerplay, dass sie
doch Eishockey spielen können. Innerhalb von drei Minuten lagen die Haie
plötzlich in Führung. Je sicherer Köln danach wurde, umso nervöser zeigten sich
die heimischen Panther. Selbst eine 5-3-Überzahl konnten sie nicht zu einem Tor
nützen, was für Trainer Laporte letztlich der Schlüssel für die Niederlage
war.
Mitte des letzten Abschnittes machten es die Haie
dann viel besser und erzielten zwei weitere Treffer, die den Panthern endgültig
den Rest gaben. Von da an hörten sie auf zu spielen, was die Fans zusätzlich
ziemlich erbost hat. Der Rest der Geschichte ist bekannt.
Benoit Laporte (Foto by City-Press), der Vielgescholtene, war dann auch
auf sein Team ziemlich sauer: „Zwei Drittel lang war ich stolz auf meine
Mannschaft. Sie hatte immerhin fünf Ausfälle zu verzeichnen. In den letzten zehn
Minuten hat sie dann allerdings aufgehört zu kämpfen, was sie allein aus Respekt
vor den Fans und den Sponsoren nicht hätte tun dürfen.“
In der Tat: Ausfälle wie die von Yves Sarault, Bruno
St.Jacques und Doug Ast sind schwer zu verkraften. Das Fehlen von Matt Higgins
und Eric Nickulas in ihrer derzeitigen Form dürfte dagegen keine große
Schwächung bedeutet haben.
Wie geht es nun weiter bei den Panthern, die
inzwischen auf den vorletzten Platz der Tabelle gerutscht sind? Geschäftsführer
Sven Zywitza, dem die derzeitige Situation sichtlich nahe geht, hat auch kein
Patentrezept. Ob ein Trainerwechsel, wie von den Fans seit Wochen gefordert,
allein schon aus finanziellen Gründen infrage kommt, erscheint zweifelhaft. Auch
der Wechsel des Managers, der sogar schon im Pay-TV als Gerücht gemeldet wurde,
wird wohl ein Gerücht bleiben. Zywitza: „Wir haben nicht mit Nürnbergs Manager
Sykora verhandelt und werden dies auch nicht tun.“ Was durchaus Sinn machen
würde, denn schließlich hat Benoit Laporte, ein Freund des bei den Ice Tigers
gescheiterten Otto Sykora, in Ingolstadt eine ungewisse Zukunft.
Einzig die Verstärkung des Spielerkaders erscheint
wahrscheinlich. Björn Barta und Scott King, beide derzeit noch bei den
insolventen Nürnbergern, sind als Kandidaten im Gespräch.
Tore:
1:0 (27:14) Goodall (Holland,
Greilinger)
1:1 (28:27) Gogulla (Rudslätt, Ullmann)
1:2 (31:27) Rudslätt (Johnson, Ullmann)
1:3 (46:46) Rudslätt (Johnson, Julien)
1:4 (49:04) Gogulla (Ullmann)
1:5 (52:29) McLlwain (Lüdemann,
Melischko)
Zuschauer: 3528
Schiedsrichter: Piechaczek
Strafen: Ingolstadt 26 + 10 (Ficenec) Köln
28 + 10 (Moritz Müller) + 10 (Marcel Müller + 10 (Warriner)
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