Haie erklimmen in der Hauptstadt Tabellenspitze Berlin – Köln 1:3
Hielt Köln auf Kurs: Haie-Torsteher Danny Aus den Birken. (Foto: jay)Kölns Torhüter Danny Aus den Birken war mit zwei Assists sowohl an Lüdemanns als auch an Nathan Robinsons (3.) frühem Führungstreffer direkt beteiligt. Selbst ohne diese Sahnehäubchen hatte sich der 27-Jährige schon zuvor Bestnoten verdient und somit großen Anteil am zweiten Auswärtserfolg seiner Haie in der Hauptstadt in dieser Saison. „Beide Mannschaften nehmen sich nicht viel“, erklärte Chefcoach Uwe Krupp, „da spielt immer auch die Tagesform eine Rolle. Heute waren wir in den entscheidenden Momenten den Tick besser. Wir waren auf ein enges Spiel vorbereitet, wussten, dass wir viel Schlittschuh laufen und diszipliniert spielen müssen, um Erfolg zu haben und haben das konzentriert umgesetzt.“
Eisbären-Chefcoach Don Jackson wies jedoch Krupps Kompliment zurück, die Eisbären seien das offensiv stärkste Team der Liga: „Das sind wir im Moment nicht und müssen immer noch defensiv besser werden. Neue Spieler müssen unser System schneller lernen und einige besser spielen als heute.“ Jackson ermahnte damit Corey Locke, der nur wenig Bindung zum Spiel seiner Kollegen fand. Im selben Atemzug warb der Trainer um etwas Geduld für den Neuzugang. Mehr erwartet der Meistertrainer in der aktuellen Situation zum Beispiel von Stürmer Matt Foy, der zwar eine längere Verletzungspause hinter sich hat, als einer der erfahrenen Cracks aber stärker in Verantwortung treten muss. Außerhalb jeder Kritik steht indessen Nationaltorhüter Rob Zepp, der zu Recht das Lob beider Trainer erntete. Zepp ist seit geraumer Zeit eine der wenigen Konstanten bei den Eisbären.
In Berlin wurde im Laufe der Woche gerätselt, ob Jackson genug Spieler für das Match gegen Köln zusammen bekommt. Letztlich fehlten den Eisbären TJ Mulock (Innenbandriss), Jamie Arniel (Abszess am Rücken) und Dominik Bielke (Entzündung im Knöchel). Der Einsatz von Kapitän André Rankel, Frank Hördler, Laurin Braun und Vincent Schlenker war bis vor Spielbeginn fraglich. Den Leistungsträgern Rankel und Hördler war anzumerken, dass sie angeschlagen ins Spiel gingen. Holprig kam das Spiel des Meisters in dieser Spielzeit aber auch ohne größere Personalsorgen daher. Nach dem inzwischen bekannten Schema gerieten die konteranfälligen Eisbären in Rückstand: Andreas Holmqvist passte blitzsauber aus dem eigenen Drittel an die blaue Linie der Berliner zu Nathan Robinson, der im Alleingang zur Gästeführung einnetzte.
Diesem Rückstand liefen die unglücklich agierenden Hausherren bis zur 50. Minute nach. Dann schlich Jens Baxmann in den Rücken der Kölner Defensive, Darin Olver legte auf und der Verteidiger hämmerte den Puck zum 1:1 in die Maschen. Lange freuen konnten sich die Eisbären über den Ausgleich nicht. In Überzahl brachte Rok Ticar (51.) die Haie auf die Siegerstraße. Der Slowene holte nach, was den Gästen nach Videobeweis im Mittelabschnitts wegen Torraumabseits noch versagt blieb. Jackson riskierte in der Schlussphase alles, nahm schon zwei Minuten vor Spielende Zepp zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Der Lohn blieb aus. Stattdessen band Kölns Dauerbrenner Mirko Lüdemann den Sack endgültig zu. „Wir haben heute einfach zu viele Fehler gemacht. Die Haie haben sehr geschlossen agiert, bei Puckverlust schnell die Mittelzone zugemacht und wenig zugelassen“, erklärte Berlins Torschütze Jens Baxmann die Niederlage und blickte voraus: „Es kommen noch ein paar Spiele bis zu den Play-off, im Viertelfinale wollen Heimrecht haben. Am Sonntag gegen Hamburg müssen drei Punkte her.“
Tore: 0:1 (3.) Robinson – Holmqvist/Aus den Birken; 1:1 (50.) Baxmann – Olver/Tallackson; 1:2 (51.) Ticar – Holmqvist/Tjernqvist PP; 1:3 (60.) Lüdemann – Aus den Birken/Tripp EN
Schiedsrichter: Brüggemann/Zehetleitner
Strafen: 10/12+10 (Schütz)
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)