Haie entscheiden die Partie innerhalb von fünf Minuten

Die Kölner Haie haben sich am Sonntagnachmittag
gegen die Hannover Scorpions durchgesetzt. In einer temporeichen Partie reichte
dem Tabellendritten eine starke Schlussphase, um den Tabellensiebten mit 4:0 zu
bezwingen.
Die Gäste aus der niedersächsischen Landeshauptstadt präsentierten sich
in den ersten zehn Minuten mit mehr Druck auf das gegnerische Tor.
Nach zwei gespielten Minuten kam es zu einer kuriosen Spielszene, als
Aris Brimanis die Hartgummischeibe per Schlenzer auf das Kölner Gehäuse brachte
, die von Ex-Hai Tino Boos abgefälscht und ins Tor gelenkt wurde.
Hauptschiedsrichter Georgij Jablukov forderte daraufhin den Videobeweis
an. Seine sechsminütige Studie ergab jedoch, dass die Scheibe irregulär mit der
Hand ins Kölner Tor befördert wurde.
Auf Seiten der Haie erarbeitete sich Sebastian Furchner in der elften
Spielminute die erste nennenswerte Torchance, als er den Puck gefährlich auf
das Gehäuse von Scorpions-Keeper Alexander Jung brachte.
Bryan Adams vergab nach schöner Flaake-Voarbeit die Chance zum
Führungstreffer (18.), so dass es mit 0:0-Unentschieden in die erste
Drittelpause ging.
Der erste Treffer der Partie ließ 27 Minuten auf sich warten. John Slaney
ergriff Eigeninitiative und besorgte mit einem schönen Alleingang, den er mit
einem Schlagschuss erfolgreich abschloss, die 1:0-Führung. Scorpions-Goalie
Alexander Jung machte dabei keine gute Figur.
Im Mittelabschnitt bekamen beide Mannschaften genügend Möglichkeiten, um
sich im Überzahlspiel auszuzeichnen, aber vergaben diese gleich reihenweise.
In der 38. Spielminute ging Hauptschiedsrichter Jablukov seiner
Lieblingsbeschäftigung nach.
Er forderte erneut den Videobeweis an, als Todd Warriner den Puck zum
2:0 im Tor der Hannoveraner unterbrachte. Diesmal erkannte der Unparteiische
den Treffer aufgrund von Torraumabseits nicht an.
Auf Seiten der Scorpions tauchte Tino Boos, der eine gute Partie machte,
noch einmal gefährlich vor Robert Müller auf, der jedoch den Ausgleichstreffer
verhinderte.
Im letzten Drittel hatten beide Teams in Überzahl weiterhin ihre
Probleme, die Hartgummischeibe im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Einzig
und allein die Rudslätt-Adams-Furchner-Reihe machte mit viel Spielfreude auf
sich aufmerksam. Auch Haie-Topscorer Ivan Ciermik gönnte sich an diesem
Nachmittag eine Auszeit.
"In so einem Spiel muss man viel Geduld haben. Bis ins letzte
Drittel war für die Scorpions noch alles möglich", analysierte Haie-Coach
Doug Mason nach der Partie.
Ab der 55. Spielminute erlebten die 11.095 Zuschauer dann eine starke
Offensivleistung der Haie. Dave McLlwain setzte Todd Warriner nach einem Konter
mustergültig in Szene, der den Puck zum 2:0 einschob.
Nur zwei Minuten später wiederholte sich die gleiche Szene, als Kamil
Piros eine schöne Furchner-Vorarbeit im Scorpions-Gehäuse unterbrachte.
Den Schlusspunkt setzte Dave McLlwain, der an diesem Nachmittag sein
500. DEL-Spiel absolvierte und ausserdem am Samstag zum "Kölner Sportler des
Jahres 2007" gewählt wurde, mit seinem 18. Saisontreffer zum 4:0, wodurch
die Haie sich zusätzlich das Heimrecht für das Play-off- Viertelfinale
sicherte.
Tore: 1:0 (27.) Slaney (Renz), 2:0 (55.) Warriner (McLlwain), 3:0 (57.)
Piros (Furchner/ Slaney), 4:0 (57.) McLlwain (Julien)
Zuschauer: 11.095
Strafzeiten: Köln: 10, Hannover: 16
(Tim Winkelmann)