Haie entführen drei Punkte aus dem Icehouse
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeEs geht schon wieder los. Nach der traurigen Vorstellung in Freiburg, wo
die Hannover Scorpions wieder einmal eine Führung nicht über die Zeit retten konnten,
sondern noch den Ausgleich kassierten und wie üblich im Penaltyschießen
versagten, kam mit den Kölner Haien ein Gegner ins Icehouse, der um
einiges besser ist als die Freiburger.
Die Scorpions fingen gewohnt stark an und erzielten auch schon früh (4.)
den Führungstreffer zum 1:0 durch Lööf nach einer genialen Kombination
von Soccio und Talent Björn Bombis, der von der Verletzung Akerbloms
profitiert und nun endlich verdientermaßen mehr Eiszeit bekommt und das
Vertrauen des Trainers auch durch Tore, Assists und generell erfrischend
freches Spiel nach vorne zurückzahlt.
Doch in dieser Saison ist ein frühes 1:0 der Scorpions alles andere als
eine Garantie für einen Sieg, denn mehr als die Hälfte ihrer Niederlagen
in dieser Saison erfolgten, nachdem man selbst den ersten Treffer
erzielte. So nahm auch diesmal kurz nach dem 1:0 das Unheil seinen Lauf, als die
Scorpions bei eigener Überzahl mal wieder dilletantisch den Puck
vertändelten und die Haie diese unerwartete Chance eiskalt zum 1:1-Ausgleich durch Hicks nutzten.
Morcinietz legte in der 26. das 1:2 nach, was die Scorpions aber noch
verkrafteten und überraschenderweise in Überzahl den Ausgleich durch
Verteidiger Peter Jakobsson verbuchten. 10 Sekunden vor der Schlusssirene des zweiten Drittels erzielten die
Kölner ihrerseits einen Powerplaytreffer, als der Scorpions-Stürmer Jeff
Christian zum zweiten Mal an diesem Abend in der Kühlbox saß. Doch
Haie-Kapitän Mirko Lüdemann hatte mit diesem Treffer noch nicht genug,
und legte in der nächsten Powerplay-Situation Anfang des letzten
Drittels das 2:4 nach (43.).
Von diesem Rückschlag erhlten sich die Scorpions nicht mehr. Sie waren
zwar noch bemüht und gaben sich nicht auf, aber der entscheidene letzte
Biss, Kampfgeist und Siegeswille war nicht mehr zu erkennen. Da aber mit
Kassel und Iserlohn die Konkurrenz auch verloren hat, beträgt der
Abstand zum 12. Platz immer noch sechs Punkte. Somit ist diese Niederlage
wenigstens keine Katastrophe.
Hans Zach war auf der Pressekonferenz auch entprechend zufrieden mit
seinem Team: "Wir waren auf das heutige Spiel gut vorbereitet und durch
das 8:4 der Scorpions gegen Ingolstadt vorgewarnt. Wir haben heute über
60 Minuten gut gespielt und verdient gewonnen. Ich wünsche allen noch
schöne Feiertage und einen guten Rutsch und wünsche Hannover viel Glück,
dass es hier in der nächsten Saison mit erstklassigem Eishockey
weitergeht, wenn auch nicht in der Scheune."
Leidborg konnte da nur zustimmen: "Der Sieg der Haie war verdient! Dank
dem Unterzahltor und der konsequenten Ausnutzung ihrer Chancen war Köln
heute einfach besser. Das muss man akzeptieren."
Nun folgen die schweren Partien in Ingolstadt, die sich sicherlich für
die 4:8 Schlappe revanchieren möchten, sowie das Heimspiel gegen die
Frankfurt Lions, welches in der Preussag Arena ausgetragen wird, wo
man trotz der langfristigen Asfälle von Marcus Akerblom und Rikard
Franzén den einen oder anderen Punkt holen muss, will man nicht wieder
ins Abseits geraten. (S. Palaser)