Haie- Eisbären 2:4 Spannung nur im Schlussdrittel
Die "Alex Hicks Initiative"10.855 Zuschauer hatten an einem wunderschönen Sommer-Sonntag den Weg in die Kölnarena angetreten. Für wenigstens 40 Spielminuten dürften nicht wenige unter ihnen bereut haben, nicht lieber einen Spaziergang gemacht zu haben. denn bis zur zweiten Drittelpause boten beide Teams eher Sommer-Eishockey, die Partie erinnerte oft an ein Vorbereitungsspiel Mitte August. Kaum gelungene Spielzüge, viele individuelle Fehler, wenige Torchancen - beide Trainer haben noch viel Arbeit vor sich. "Wir können noch viel besser spielen", bestätigte EHC-Coach Pierre Pagé nach dem Spiel. Sein Team hatte in der 4. Minute den ersten Treffer erzielt. Florian Keller hieß der Torschütze, der später sogar noch das 2:1 nachlegte. "Drei der sechs Tore wurden von Deutschen erzielt", betonte Pierre Pagé, denn auch Kölns Edu Lewandowski traf.
Nach dem ersten Drittel war die Partie im Grunde entschieden, die Eisbären führten mit 3:1 durch Kellers Tore und einen Treffer von Rob Leask, bei einem Gegentreffer durch Jeff Dessners sehenswerten Schlagschuss im Powerplay. "Wenn man in der DEL mit zwei Treffern in Rückstand ist, muss schon alles klappen, um das noch wieder aufzuholen", erklärte Kölns Trainer Hans Zach nach der Partie. "Wir waren im ersten Drittel viel zu nervös, unsicher und nicht am Mann." Bewundernswert war bei den Haien wenigstens der Einsatz von Kölns Stürmer Jeremy Adduono: Er musste nach einem Foul von Micki DuPont blutend vom Eis, wurde mit sieben Stichen genäht und kehrte noch im selben Spieldrittel zurück!
Im zweiten Abschnitt neutralisierten beide Teams einander. Den Eisbären genügte der Vorsprung, den Haien fiel wenig ein. Zeitweise wurde das Team von Hans Zach sogar ausgepfiffen. Erst im Schlussabschnitt bäumte sich der Vizemeister richtig auf und die Eisbären blieben durch Konter stets gefährlich, so entwickelte sich doch noch eine spannende Partie, die erst in den letzten Sekunden durch ein Empty-Net-Goal von Florian Busch zugunsten der Eisbären entschieden wurde. "Unser Kampfgeist war bravourös und die Fans haben das honoriert, uns am Ende mit Applaus verabschiedet", sagte Hans Zach. "Wir müssen daran arbeiten, künftig volle 60 Minuten auf Draht zu sein." Immerhin hat sein Team einen Fehlstart in die neue Saison hingelegt und von den ersten vier Spielen nur eines gewonnen. "Play-Downs Köln gegen Düsseldorf wären doch der Renner", unkte eine böse Zunge im Presseraum der Kölnarena. Nana, also wirklich... (ab)
Tore: 0:1 (03:18) Keller (Beaufait/Shannon), 1:1 (06:08) Dessner (Pasco/Savard), 1:2 (11:02) Keller (Fairchild/Aldridge), 1:3 (19:52) Leask (Pederson/DuPont), 2:3 (29:16) Lewandowski (Boos/Roy), 2:4 (59:47) Busch (Shearer)
Strafminuten: Köln 16, Eisbären 18
Zuschauer: 10.855
Schiedsrichter: Schütz