Haie blamieren sich erneut - 2:3 n.P. gegen Iserlohn

Die Kölner Haie haben weiterhin Probleme mit den Kellerkindern der
Deutschen Eishockey Liga. Nur zwei Tage nach dem 4:6 bei den Kassel
Huskies verlor man vor eigenem Publikum gegen die Iserlohn Roosters mit
2:3 (0:1/1:1/1:0/0:1) nach Penaltyschiessen.
Dabei hatte man auf Kölner Seite vor dem Spiel noch von "Revanche"
gesprochen. Vor neun Tagen hatten die Haie bei den Iserlohn Roosters
mit 3:7 verloren und damit die höchste Saisonniederlage kassiert. Die
Erinnerung an die Schmach war noch frisch, hing noch in den Köpfen der
Kölner Spieler. Doch vor lauter Rachegelüsten vergaß man anscheinend,
sich mit dem Gegner über die Farbe der Trikots zu einigen – als sich
beide Teams zum Eröffnungsbully begegneten, standen die Haie in weißen
Trikots auf dem Eis, Iserlohn trat in Hellgrau an. Schiedsrichter Frank
Awizus aus Berlin wurde es zu bunt, er ordnete rote Trikots für die
Haie an, die entsprechenden Leibchen wurden von den KEC-Betreuern eilig
aus der Kabine geholt und zur Bank geschafft, wo sich die Kölner
Spieler zur Freude der Zuschauer öffentlich umzogen. Die
Trikot-Konfusion blieb aus Kölner Sicht allerdings der einzige
Farbtupfer in einem ansonsten ereignislosen ersten Drittel, nach dessen
Ende die Gäste verdient mit 0:1 in Führung lagen, Iserlohn spielte
engagierter und traf durch Intranuovo in der 14. Minute. Köln hatte
seine einzig nennenswerte Torchance in Unterzahl durch ein Break von
Nikolaus Mondt, der knapp an Iserlohns Torhüter Dimitrij Kotschnew
scheiterte.
Zum zweiten Drittel wirbelte Hans Zach die Angriffsreihen seines Teams
durcheinander, doch frischen Wind brachte die Umstellung zunächst
nicht. Iserlohn hatte längst begriffen, dass hier drei unverhoffte
Punkte im Kampf gegen den Abstieg möglich waren und baute durch Matt
Higgins seine Führung aus, der Iserlohner Stürmer schlug den Puck wie
ein Baseballspieler aus der Luft ins Tor. Erst in der 28. Minute kam
Köln zum ersten Treffer, Lasse Kopitz zog von der blauen Linie ab und
traf in Überzahl. Eine weitere Premiere lieferten Eduard Lewandowski
und Dave McLlwain in der 32. Minute – den ersten gelungenen Kölner
Spielzug des Abends. Immerhin bestimmten die Kölner in der Phase
zwischen dem Anschlusstreffer und der zweiten Drittelpause das Spiel,
ein Pflichtsieg war nach wie vor möglich. Doch die von den Kölner Fans
erhoffte Schlussoffensive ihrer Mannschaft blieb aus, immer wieder
rannten die Haie planlos an. Erst zwei Minuten vor Schluss glichen die
Kölner aus, nach einem Bullygewinn vor dem Iserlohner Tor bekam
Lüdemann die Scheibe, legte sich das Spielgerät zurecht und zog ab.
Im fälligen Penaltyschiessen holten die Roosters noch den Zusatzpunkt.
Es war der erste Iserlohner Auswärtssieg nach zehn Niederlagen auf
fremdem Eis.
Tore:
0:1 Intranuovo (14.). 0:2 Higgins (25.), 1:2 Kopitz (29.), 2:2 Lüdemann (58.), 2:3 Knold (Penalty)
Strafminuten: Köln 12, Iserlohn 18
Zuschauer: 9.437
Alexander Brandt