Gutes Spiel - aber Special Teams waren zu schwach

Der EV Duisburg hat gegen die Hannover Scorpions sechsmal Überzahl gespielt. Rein faktisch ist das richtig. Doch irgendwie auch nicht. Mit Überzahl verbindet man Druck, viele Chancen – und letztlich auch Tore. Der englische Begriff spiegelt das gut wider: Powerplay heißt das. Das im Hinterkopf – nein, Überzahl hat der EVD nicht gespielt. Doch das ist ein Phänomen der letzten Wochen. In Überzahl läuft es nicht gut. Was im Bezug auf das Eishockeyspiel gegen die Niedersachsen aber nicht heißt, dass die Füchse schlecht gespielt haben. Ganz im Gegenteil. Es lief sehr gut. Hätten die Duisburger jedoch ihre numerische Überlegenheit genutzt, wäre wohl mehr heraus gesprungen als die 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)-Niederlage.
Und es war ein Spiel gegen Hans Zach. Klingt nach einem normalen Spiel. Die Statistik sagt jedoch etwas anderes. Noch nie haben die Füchse ein DEL-Spiel gegen ein Team gewonnen, das der frühere Bundestrainer gecoacht hat. Gegen Köln ja. Gegen Hannover auch. Gegen Zach aber nie.
Dabei machten die Füchse ein gutes Spiel. Ein Anzeichen dafür: Die 33. Minute. Szenenapplaus brandete auf, als der EVD den Tabellenfünften derart unter Druck setzte, dass sich Hannover nur durch ein Icing zu helfen wusste. Es war auch die Phase, in der die Füchse viele Gelegenheiten, in Führung zu gehen. Kozhevnikov, Liimatainen, Tkaczuk. Doch ins Tor gelangte der Puck nach dem Duisburger 1:1 durch Justin Cox (Foto) nicht mehr. Zuvor hatte Hannover kurz nach Beginn des Mittelabschnitts in der ersten von gerade einmal zwei Überzahlsituationen das 1:0 durch Stephane Robitaille erzielt. In der 50. Minute folgte der Siegtreffer der Scorpions. In der zweiten eben dieser zwei Überzahlsituationen, die der EVD zuließ.
„Wir wollten mit Geduld und Disziplin spielen”, sagte EVD-Coach Karel Lang. Das hat geklappt. Doch Lang war nicht nur mit dem Powerplay nicht zufrieden, sondern verständlicherweise auch nicht mit dem Unterzahlspiel. Ein Lob gab es für Morten Ask, „der eine gute Leistung bot, obwohl er angeschlagen war”, so Lang.
Derweil müssen die Füchse bis Saisonende auf Stürmer Jan Taube verzichten. In Ingolstadt zog er sich einen Bruch des Schultereckgelenks zu. „Dabei hatte er noch Glück im Unglück, weil der Bandapparat nichts abbekommen hat”, so EVD-Physiotherapeut Günther Bruns. Sportdirektor Franz Fritzmeier hofft, noch einen Stürmer zu finden.
Tore: 0:1 (20:28) Robitaille (Herperger, Dolak/5-4), 1:1 (24:01) Cox (Tkaczuk, DiLauro), 1:2 (49:10) Dolak (Green, Goc/5-4). Strafen: Duisburg 4, Hannover 12. Zuschauer: 1415. (the / Foto: City-Press)